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Musik-Dienst Napster schließt globale Partnerschaft mit Telefónica

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Online-Musik im Abo hat sich von der Nische zum Massenmarkt gemausert. Vor allem Smartphones geben der Branche einen kräftigen Schub. Während die Deutsche Telekom einem Medienbericht zufolge beim Musik-Streamingdienst Spotify einsteigen will –die Entscheidung soll in der kommenden Woche fallen– holt sich der Pionier Napster den Mobilfunk-Riesen Telefónica an die Seite.

 

Berlin - Im massiven Wettbewerb um Online-Musikdienste will sich Napster mit einem neuen Partner im Mobilfunk stärken. Der Streaming-Dienstleister hat dafür eine globale Kooperation mit Telefónica geschlossen. Telefónicas Tochtergesellschaft Terra wird demnach seinen eigenen Musikservice Sonora mit dem von Napster ersetzen. Zugleich werde Telefónica Digital eine Aktienbeteiligung an Rhapsody International, der Mutter von Napster, erwerben, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit.

Allen Landesgesellschaften des Mobilfunkkonzerns stehe es in der nicht exklusiven Vereinbarung künftig frei, Napster für ihre Angebote zu nutzen, sagte Europa-Chef Thorsten Schliesche der dpa. «Wir gehen davon aus, dass sich viele Ländergesellschaften für Napster entscheiden werden.» Strategisch zielt Rhapsody mit seiner Marke Napster in der neuen Partnerschaft vor allem auf Lateinamerika, das als nächste wichtiger Markt für Streaming-Dienste gilt. Sonora zählt zu den großen Anbietern dort mit Kunden in Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Chile, Peru und Mexiko.

In Deutschland, wo Telefónica durch die Marke O2 vertreten ist, dürfte die Partnerschaft allerdings vorerst keine Auswirkungen haben. Hierzulande kooperiert das Unternehmen seit rund einem halben Jahr mit E-Plus. «Und wir wollen die Partnerschaft fortsetzen», betont Schliesche. «Wir sind mit der Zusammenarbeit mit E-Plus sehr zufrieden.» Allerdings  will das niederländische Telefonunternehmen KPN ohnehin seine Deutschland-Tochter E-Plus an Telefónica verkaufen.

Der Markt mit Musik-Streaming-Angeboten wächst derzeit rasant - und die Popularität von Smartphones hat daran einen guten Anteil. Laut Schliesche liegt die mobile Nutzung von Musikdiensten in Europa und den USA bei rund 60 Prozent. Bis zu 160 Millionen Nutzer würden dieses Jahr weltweit erwartet.

Vor allem die wachsende Nutzung von Musik unterwegs etwa über das Smartphone treibt den Streaming-Markt derzeit an. Streaming-Dienste sehen deshalb Mobilfunkbetreiber als ideale Partner an. Der neue Dienst Ampya von ProSiebenSat.1 etwa geht seit Kurzem mit Vodafone zusammen. Wie das «Manager Magazin» in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist die Deutsche Telekom an einem Einstieg an Spotify, einem Streaming-Dienst aus Schweden, interessiert. Ein Sprecher dementierte zwar aktuelle Pläne, das Magazin berief sich allerdings auf eine mit der Sache vertrauten Person.

Weltweit hat Napster nach eigenen Angaben 1,2 Millionen zahlende Abonnenten. Größter Konkurrent in Deutschland ist Spotify mit etwa 5 bis 6 Millionen Nutzern. Zuletzt hatte Napster sein Angebot in Europa ausgebaut und ist inzwischen in 16 europäischen Ländern verfügbar.

Von dem einstigen Schreck der Musikindustrie ist von Napster nur noch der Name geblieben. 2011 wurde die einst illegale Tauschbörse nach einer bewegten Geschichte vom Online-Dienst Rhapsody übernommen.

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