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Musikbranche verdient mehr Geld mit digitaler Verbreitung

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London/Berlin - Die Musikindustrie hat 2011 mit der Verbreitung digitaler Musik deutlich mehr Geld verdient als im Jahr zuvor. Der weltweite Umsatz mit digitalen Singles und Alben stieg im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 5,2 Milliarden US-Dollar (4,0 Milliarden Euro), wie aus dem am Montag in London vorgestellten Digital Music Report des Branchenverbandes IFPI hervorgeht.

Damit konnte der Anteil des weltweiten Umsatzes von digitaler Musik am gesamten Branchenumsatz auf 32 Prozent gesteigert werden. 2010 waren es noch 29 Prozent.

Die Zahl der Nutzer, die 2011 für einen Online-Musikservice Geld bezahlt haben, ist nach IFPI-Schätzungen im Vergleich zu 2010 weltweit um 65 Prozent auf 13,4 Millionen gestiegen. Die großen Anbieter wie iTunes, Spotify und Deezer seien heute in 58 Ländern verfügbar. Vor einem Jahr seien es nur 21 Länder gewesen.

Auch der deutsche Digitalmarkt verzeichnete ein starkes Wachstum. Nach Angaben des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) und von Media Control stiegen allein die Download-Umsätze im vergangenen Jahr um 28,8 Prozent. Der Anteil des Digital-Geschäfts am gesamten Musikmarkt beträgt in Deutschland laut Verband 17 Prozent. Derzeit sind für deutsche Nutzer knapp 70 legale Musikservices verfügbar.

Trotz der positiven Entwicklung beklagt die Branche weiterhin Einbußen durch Online-Piraterie. Laut einer gemeinsamen Studie von IFPI und dem Meinungsforschungsinstitut Nielsen greift weltweit jeder vierte Internetnutzer auf unlizensierte Angebote zurück. Während in anderen Ländern Maßnahmen gegen die Online-Piraterie anliefen, gerate Deutschland bei der Durchsetzung von Urheberrechten immer mehr ins Hintertreffen, sagte BVMI-Geschäftsführer Florian Drücke.

s. auch: Digitaler Musikmarkt setzt weltweiten Expansionskurs fort