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Musikindustrie: Technische Möglichkeiten sind dem Nutzer voraus

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Berlin - Die Musikindustrie und die IT-Branche wachsen nach Ansicht von Experten immer stärker zusammen. «Wir können nicht ohne Technik, und die Technik kann nicht ohne unsere Inhalt», sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie, Stefan Michalk, der Nachrichtenagentur ddp.

Bisher habe die IT-Branche überwiegend Hardware verkauft, doch da diese sich immer ähnlicher werde, komme den Inhalten künftig größere Bedeutung zu. Die Musikbranche ihrerseits habe erkannt, «dass es nicht mehr ausreicht, nur gute Musik zu produzieren», sondern die technologischen Möglichkeiten zu völlig neuen Nutzerbedürfnissen geführt hätten.

Näher kommen wollen sich beide Branchen bei der neuen CeBIT Sounds! ab Dienstag (2. März) in Hannover. Bei der Computermesse gibt es erstmals eine eigene Plattform, auf der sich Musik- und IT-Industrie gemeinsam präsentieren. «Ich halte das für ein spannendes Experiment und kann mir vorstellen, dass sich aus den dort geknüpften Kontakten das eine oder andere Projekt entwickelt», sagte Michalk.

Musik- und IT-Industrie bewegten sich zwar schon seit einigen Jahren aufeinander zu. Die technischen Möglichkeiten seien der Realität des Konsumenten aber weit voraus. «Die Kunden sind konservativer», sagte Michalk. «Wir müssen Ihnen die Zeit geben, sich auf neue Produkte einzulassen.» Trotz ständig steigender Downloadzahlen und mehr als 40 digitalen Musikangeboten im Netz werde der Markt noch immer vom CD-Verkauf beherrscht.

Auch jenseits des Internets gebe es noch eine Fülle von Möglichkeiten. «Das, was technisch machbar ist, muss in eine größere Bandbreite von konkreten Produkten umgesetzt werden», sagte Michalk. Als Beispiel nannte er «Nokia Comes With Music»: Dabei bieten der Handyhersteller und mehrere Labels den Kunden, die ein «Nokia Comes With Music»-Gerät kaufen, ein Jahr lang unbegrenzt Zugriff auf Titel
aus einem umfangreichen Musikkatalog. Es sei aber bisher nur ein solches Modell auf dem deutschen Markt, «da könnte es schon noch mehr Wettbewerb geben».
 

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