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Musikratspräsident Martin Maria Krüger. Foto: Hufner
Präsident des Deutschen Musikrates: Martin Maria Krüger. Foto: Hufner
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Musikrats-Präsident Martin Maria Krüger tritt aus ECHO-Beirat aus und plädiert für Neuanfang

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Die Verleihung eines ECHO an das Gangsta-Rap-Duo Kollegah und Farid Bang hat massive Proteste durch Künstlerinnen und Künstler, Politik und Gesellschaft ausgelöst. Der Präsident des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, erklärte heute Morgen seinen Rücktritt aus dem Ethik-Beirat.

 Er sagt: „Der Deutsche Musikrat steht zu kultureller Vielfalt im Zeichen von Toleranz und gegenseitigem Respekt. Er verurteilt aufs Schärfste jegliche Form von Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und sexueller Herabwürdigung. Er verurteilt in besonderer Weise den Missbrauch von Musik zum Transport derartiger Botschaften. Die mit einem ECHO prämierte Produktion des Rapper-Duos Kollegah und Farid Bang verletzt diese Grundsätze, die von allen im Beirat beteiligten Personen und den durch sie vertretenen Organisationen nachdrücklich geteilt werden, in unerträglicher und abstoßender Weise. Dennoch hat der Beirat sich in der Abwägung zwischen Kunstfreiheit einerseits sowie den damit verbundenen Folgen andererseits mit großer Mehrheit dazu entschieden, die im Zusammenwirken von Verkaufszahlen und Juryentscheidung vorgesehene Nominierung nicht zu untersagen. Dies war ein Fehler, der mich dazu bewogen hat, meinen Austritt aus dem ECHO-Beirat zu erklären. Der Deutsche Musikrat begrüßt die Initiative des Kulturratspräsidenten Christian Höppner, einen Runden Tisch zu den Grenzen der Kunstfreiheit einzuberufen und wird seinen Beitrag dazu leisten, dass die weit über den Musikbereich hinausreichende Thematik zu einer Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Zeichen von Respekt, Toleranz und entschlossenem Entgegentreten gegen jegliche Form von Antisemitismus führt.“

Angesichts der Rückgabe von Preisen durch ECHO Klassik-Preisträger fährt Krüger fort: „Die Verleihung der Preise im Rahmen von ECHOKlassik und ECHOJazz erfolgt nach qualitativen Kriterien durch Fachjurys und trägt erheblich zur Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung dieser Musiksparten bei. Der Deutsche Musikrat respektiert die persönliche Entscheidung von Künstlern, Preise zurückzugeben. Er appelliert jedoch an alle bisher Ausgezeichneten sowie die für die Durchführung und mediale Verbreitung Verantwortlichen, im Sinne der Förderung von Klassischer Musik und Jazz diese bewährten ECHOs beizubehalten.“

Abschließend sagt Präsident Krüger: „Der Deutsche Musikrat plädiert gerade im Licht der aktuellen Ereignisse für eine Preisvergabe auch im Bereich der Populären Musik. Die Diskussion sollte als Chance wahrgenommen werden, durch eine Erneuerung des Verfahrens künftig die gesellschaftliche Kraft der Populären Musik im Sinne der Grundwerte wirksam werden zu lassen.“

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