Straßburg - Das Europaparlament macht sich für eine bessere Bezahlung von Musikerinnen und Musikern stark. In einer am Mittwoch mit großer Mehrheit angenommenen Resolution forderten die Abgeordneten, «das Ungleichgewicht bei der Verteilung der Einnahmen aus dem Musik-Streaming-Markt zu beseitigen», teilte das Parlament in Straßburg mit.
Die Mehrheit der Urheber und Künstler werde mit Blick auf den Streaming-Markt derzeit nur sehr schlecht bezahlt. Das Parlament will, dass die Vergütung strenger geregelt wird. Die Resolution ist rechtlich nicht verbindlich. Einen konkreten Gesetzestext müsste die EU-Kommission auf den Weg bringen.
Ein EU-Gesetzentwurf solle Plattformen dazu verpflichten, ihre Algorithmen und Empfehlungstools transparent zu machen. Zudem schlagen die Abgeordneten vor, dass gekennzeichnet werden muss, wenn Lieder von künstlicher Intelligenz erschaffen wurden. Sie verweisen auch auf Studien, die zeigten, dass Einnahmen aus dem Streaming-Geschäft in erster Linie großen Labels und einzelnen populären Künstlerinnen und Künstlern zugutekämen.
Als Nummer eins im Musikstreaming mit nach eigenen Angaben mehr als 570 Millionen monatlich aktiven Nutzerinnen und Nutzern gilt Spotify. Wie viel der Erlöse bei den Künstlern landet, hängt von deren Verträgen mit den Musikkonzernen ab. Spotify hatte im November angekündigt, dass ab 2024 nur noch Lieder mit mehr als 1000 Abrufen im vergangenen Jahr bei Auszahlungen berücksichtigt würden. Weitere große Player im Musikstreaming-Geschäft sind Apple und Amazon. Die beiden Großunternehmen veröffentlichen jedoch keine Nutzerzahlen.