Hamburg - Der Hamburger Musikverlag Peermusic setzt seit Jahren erfolgreich auf nationale Musiker. Mit frechen Texten für Stars wie Annett Louisan, Roger Cicero oder Ina Müller hat das Unternehmen die Entwicklung neuer Strömungen hierzulande entscheidend mit geprägt.
«Die Plattenindustrie hat sich lange nicht um Inhalte gekümmert und für 8- bis 14-Jährige produziert», sagte Peermusic-Deutschland-Chef Michael Karnstedt im ddp-Interview. Diese Lücke habe sein Verlag mit deutschsprachigen Produktionen gefüllt. Daraus sei eine «neue stolze Riege nationaler Künstler» entstanden.
Das US-Unternehmen Peermusic hat in seiner mittlerweile 80-jährigen Existenz mit 36 Niederlassungen in 27 Ländern und mehr als 650 000 Musiktiteln von 147 000 Autoren zwar ein weltweites Netzwerk gespannt. Doch neben der Betreuung von Weltstars wie Robbie Williams und Madonna erlauben die US-Gesellschafter ihren deutschen Peermusic-Kollegen ein verstärktes Augenmerk auf nationale Künstler und das Austesten neuer Richtungen. Im Stadtteil Winterhude kreiert das Unternehmen mit einem Team aus Komponisten und Autoren Songs, die es Experten zufolge mit französischen Chansons aufnehmen können.
Demnächst will der Verlag einen neuen volkstümlichen Künstler im Stile eines Gunter Gabriel aufbauen. «Die Zeit ist wieder reif dafür», begründet Karnstedt, der deutsches Liedgut ferner mit dem Autoren-Musik-Award fördern will. Der Preis, den er mit der Verwertungsgesellschaft Gema initiiert hat, soll erstmals im Mai in Berlin verliehen werden.