San Francisco - Der kanadische Musiker Neil Young hat bei seinem Kampf um bessere Musikqualität im Alltag ein Etappenziel erreicht. Der Musikplayer seines Start-ups Pono ist nach mehr als einem Jahr Entwicklung in den Handel gekommen. Der 69-jährige Young hatte vor wenigen Monaten auch den Chefposten bei der von ihm ins Leben gerufenen Firma übernommen.
Pono will neben dem 399 Dollar teuren Abspielgerät auch einen Download-Dienst für Musik in besonders guter Qualität etablieren. Pono nahm dafür bei Internet-Nutzern gut 6,2 Millionen Dollar ein.
Die Entwickler setzen nicht auf verlustbehaftete Kompressionsformate wie MP3 oder AAC, sondern auf das verlustfreie Format FLAC mit hoher Auflösung. «Die Musikaufnahmen werden im Studio in bester Qualität gemacht - und dann für den Massenmarkt herabgestuft», sagte der Chef-Entwickler des Pono-Players, Phil Baker, der dpa auf der Technik-Messe CES in Las Vegas. Pono beziehe die besseren Musikdateien direkt von den Musikfirmen und Künstlern.
Die FLAC-Dateien klingen besser, sind aber auch grundsätzlich größer. Damit wäre ein Streaming-Dienst für Musik in hoher Qualität eine Herausforderung angesichts der erforderlichen Netzkapazitäten. Während mobile Musikplayer mit dem Vormarsch der Smartphones und jüngst auch Streaming-Angebote bereits totgesagt wurden, zeigt das Interesse an Youngs Idee, dass es zumindest einen potenziell lukrativen Nischenmarkt für Musik in hoher Qualität gibt.