In einem neuen Online-Fokus Freie Ensembles hat das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) die Chancen und Herausforderungen der freien Musikszene beleuchtet. Vor allem für die Alte und Zeitgenössische Musik haben freie Ensembles eine besondere Bedeutung. Als Zusammenschlüsse selbstständiger Musikerinnen und Musiker tragen sie jedoch oft auch ein hohes wirtschaftliches Risiko.
Freie Ensembles entwickeln ungewöhnliche Konzertformate, entdecken lang vergessene Werke wieder, erteilen Kompositionsaufträge und geben ihr Wissen in Education-Projekten weiter. Rund 400 Spezialensembles verzeichnet das MIZ in der Alten und der Zeitgenössischen Musik, wobei die Übergänge von Zeitgenössischer Musik zu Jazz und elektronischer Musik oft fließend sind.
Künstlerische Freiheit und Vielfalt haben jedoch ihre Schattenseiten. Als Zusammenschlüsse von Freiberuflern verfügen viele Ensembles über kein regelmäßiges gesichertes Einkommen. Sie finanzieren sich aus Honoraren, Projektfördermitteln und Spenden. „Die Förderlandschaft in Deutschland stellt viele Ensembles vor große Herausforderungen, weil meist nur Projekte und kaum Strukturen finanziert werden", sagt MIZ-Leiter Stephan Schulmeistrat. Es gebe nur wenig Ensembles, die eine dauerhafte Strukturförderung erhalten. Deshalb sei die finanzielle Lage vieler Ensembles prekär.
Der Online-Fokus Freie Ensembles gibt einen Überblick über die freie Musikszene, ihre künstlerischen Schwerpunkte und spezifischen Herausforderungen. Ergänzt wird er durch Strukturdaten, die das MIZ zu den professionellen Ensembles für Alte und Zeitgenössische Musik in Deutschland erhebt, sowie mit Literaturhinweisen, Statistiken und Dokumenten zum Thema.
Den Fokus Freie Ensembles können Sie hier aufrufen.