Hannover - Die Streiks an den niedersächsischen Staatstheatern in Braunschweig und Oldenburg werden ab sofort unbefristet fortgesetzt. Die Gewerkschaft ver.di begründete den Schritt am Dienstag in Hannover mit dem Hinweis darauf, dass das Kulturministerium einen mit dem Finanzressort ausgeloteten Kompromiss nicht akzeptiert hat.
ver.di-Verhandlungsführer Onno Dannenberg warf dem Kulturministerium vor, sich «des Ernstes der Lage nicht bewusst» zu sein. Das Land versuche offensichtlich, die Theaterbeschäftigten mit Formulierungstricks um ihre berechtigten Ansprüche auf Ausgleich für die von ihnen zu leistende Arbeit an Wochenenden und Feiertagen sowie nachts und zu kurzfristig wechselnden Zeiten zu bringen. Dies sei am Montag in einer zentralen Streikversammlung von den Kolleginnen und Kollegen einhellig zurückgewiesen worden.
Der ver.di-Tarifexperte forderte Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) auf, endlich seine Blockadehaltung aufzugeben und sich dem gefundenen Kompromiss anzuschließen. Die Kollegen in den Theatern forderten lediglich, dass die bis Oktober 2006 unstrittig geltenden Regelungen auch für Niedersachsen wieder in Kraft gesetzt würden, sagte Dannenberg. In allen anderen betroffenen Bundesländern seien inzwischen Tarifverträge vereinbart worden, deren «materielles Niveau» über dem liege, was zwischen ver.di und dem Finanzministerium besprochen worden sei.