München - Heute wird der mit 10 000 Euro dotierte Musikpreis der Stadt München an den Komponisten Nikolaus Brass verliehen. Der 1949 in Lindau geborene Brass sei «einer der aktuell interessantesten und eigenwilligsten Komponisten im deutschsprachigen Raum», heißt es in der Begündung der Jury.
Gerade in den letzten Jahren habe der studierte Mediziner und Redakteur einer Fachzeitschrift «eine große überregionale Aufmerksamkeit weit über die Zirkel der Neuen Musik hinaus erfahren».
Die Jury lobte den im Münchner Raum lebenden Brass als «eine stille Persönlichkeit», die nie viel Aufheben um sich und sein Werk gemacht habe. Dennoch melde er sich sehr reflektiert zu Wort, wenn es um die Relevanz von Gegenwartsmusik oder um den Stand des Komponierens gehe. Somit ehre der Musikpreis der Landeshauptstadt München 2009 nicht nur einen mit Klangmaterial äußerst versiert, sinnlich und individuell arbeitenden Komponisten, dessen Werke regelmäßig auf den Spielplänen bedeutender Festivals und Konzertreihen stehen, sondern auch eine über die Musikszene hinaus bedeutende Persönlichkeit.
Die Laudatio stammt vom kürzlich verstorbenen Musikpublizisten Reinhard Schulz.
Der 1992 in Leben gerufene Musikpreis wird der Stadtverwaltung zufolge seit 2000 alle drei Jahre verliehen. Ausgezeichnet wird «eine herausragende Gesamtleistung im Bereich Musik beziehungsweise eine Persönlichkeit, die der Musikstadt München Geltung und Ansehen verschafft».
s. auch Beitrag in nmz: Komponierte Wege ins Innerste menschlicher Existenz