Frankfurt/Main - Angesichts steigender Lebenshaltungskosten hat Frankfurts Opernintendant Bernd Loebe die schlechte Bezahlung seiner Musiker beklagt. Bei der Vergütung der Orchestermusiker komme Frankfurt im deutschlandweiten Vergleich lediglich auf einen 27. Platz, sagte er am Mittwoch bei der Vorstellung des Spielplans für die kommende Saison.
Musiker, die jahrelang studiert haben, müssten teilweise Wohngeld beantragen, um mit ihrer Familie in der Stadt über die Runden zu kommen.
Loebe forderte die Stadtregierung auf, die Vergütung der Musiker anzupassen und die in den vergangenen Jahren gestrichenen 15 Planstellen wieder aufzustocken. Andernfalls drohe eine Abwanderung von hochtalentierten Künstlern zu anderen Orchestern. «Die Erfolge, die wir in den letzten Jahren eingesammelt haben, haben sich verselbstständigt», sagte er. Das Kulturdezernat war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
In der im Herbst beginnenden Spielzeit plant das mehrfach ausgezeichnete Haus zwölf Neuinszenierungen - darunter die drei selten gespielten Opern «Otello», «La gazzetta» und «Bianca e Falliero» von Gioachino Rossini. Daneben inszeniert Katharina Thoma Richard Wagners «Tristan und Isolde» neu, Regisseur Barrie Kosky bringt seine Lesart von Richard Strauss' «Salome» auf die Bühne. Insgesamt sind 187 Musiktheatervorstellungen geplant.