Bautzen - In der evangelischen Salvatorkirche in Prag erklingt künftig eine Orgel aus Bautzen. Das Instrument des Traditionsunternehmens Hermann Eule Orgelbau wird am Samstag in dem Gotteshaus in der Altstadt geweiht, wie die Firma am Montag in Bautzen mitteilte.
Die 700.000 Euro teure Orgel lehne sich in der Klangkonzeption an den mitteldeutschen Barock und die Frühromantik an. Auch sieben Pfeifenreihen aus der Vorgängerorgel aus dem Jahr 1865 seien verwendet worden.. Hermann Eule Orgelbau restauriert und konstruiert seit knapp 140 Jahren diese Kircheninstrumente. Bis heute seien 665 neue Orgeln gebaut und 90 historische Instrumente instand gesetzt worden.
Hermann Eule Orgelbau
- am 26. Januar 1872 meldet Hermann Eule sein Gewerbe als Orgelbauer in Bautzen an
- seine bekannteste Orgel wird heute noch im Dom St. Petri in Bautzen gespielt
- Johanna Eule, Tochter des Firmengründers, übernahm 1929 das Unternehmen
- 1936 entsteht dort die erste neue Schleifladenorgel Sachsens für die Pauli-Kreuz-Kirche in Chemnitz, Eule beginnt mit der Restaurierung von historischen Orgeln vor allem in Sachsen und Thüringen
- 1957 übernimmt Hans Eule die Leitung des Betriebes, er baut 134 neue Orgeln, darunter die größte in der DDR gebaute Kirchenorgel im Zwickauer Dom
- nach Hans Eules Tod 1971 führt seine Frau Ingeborg das Unternehmen, von 1972 bis 1990 als volkseigenen Betrieb
- nach der Wende wird der Betrieb in Familieneigentum zurückgeführt
- derzeit liegt die Geschäftsleitung bei Anne-Christin Eule und Jiri Kocourek, Technischer Leiter ist der Orgelbaumeister Christoph Kumpe