Der Streaming-Marktführer Spotify gewinnt im Wettlauf um das Musikgeschäft der Zukunft deutlich schneller zahlende Abo-Kunden als die Nummer zwei Apple. Der schwedische Branchenpionier durchbrach die Marke von 40 Millionen zahlenden Nutzern, wie Gründer und Chef Daniel Ek am Mittwoch per Twitter mitteilte.
Damit wären seit der vergangenen Wasserstandsmeldung Mitte März rund zehn Millionen Abo-Kunden hinzugekommen. Spotify hat auch eine Gratis-Version und nach Stand von Juni insgesamt mehr als 100 Millionen aktive Nutzer.
Apple Music, das auf ein werbefinanziertes kostenloses Angebot verzichtet, hat nach Angaben von vergangener Woche 17 Millionen Abo-Kunden – zwei Millionen mehr als Anfang Juni. Dabei versuchte der iPhone-Konzern in den vergangenen Monaten, unter anderem durch exklusive Album-Veröffentlichungen attraktiver zu werden.
Beim Start von Apple Music im Sommer 2015 hatten einige Branchenbeobachter erwartet, dass Apple dank der starken Position im Download-Geschäft und der vorinstallierten Musik-App auf dem iPhone den Streaming-Markt schnell aufrollen könnte.
Apple und Spotify sind mit Abstand die größten Player im Geschäft mit Musik-Streaming, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Unterdessen zeichnet sich noch mehr Wettbewerb ab: Das US-Internetradio Pandora sicherte sich entsprechende Lizenzrechte von den Musikkonzernen Universal Music und Sony Music sowie einem Zusammenschluss von Independent-Labels. Mit dem dritten Branchenriesen, Warner Music, werde noch verhandelt. Pandoras Onlineradio-Dienst ist bisher nur in den USA verfügbar und hat dort rund 78 Millionen Nutzer. Die Firma übernahm für einen globalen Start die Überbleibsel der gescheiterten Streaming-App Rdio.