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Musikmarkt 2016. Grafik: BVMI
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Streaming weiterhin sehr dynamisch: Deutscher Musikmarkt wächst um 3,6 Prozent

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Der deutsche Musikmarkt ist in der ersten Jahreshälfte 2016 weiter gewachsen. Die Einnahmen aus den Verkäufen von CDs, Schallplatten, Downloads und aus der Nutzung von Streamingdiensten legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 3,6 Prozent zu. Maßgeblich verantwortlich für die positive Bilanz war dabei wieder das Audio-Streaming: Die Erlöse aus Premium-Abonnements und werbefinanzierten Zugängen bei Diensten wie Spotify, Apple Music, Deezer, Napster & Co nahmen um 88 Prozent zu; mit einem Marktanteil von zusammen 24,4 Prozent liegen die Umsätze in diesem Bereich jetzt erstmals deutlich vor den Downloads, die für einen Anteil von 14 Prozent am Gesamtumsatz stehen.

Zweiter Shootingstar ist das Vinyl: Ein Plus von sensationellen 46,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum beschert der Schallplatte einen Anteil am Gesamtumsatz von  4,3 Prozent (1. Hj. 2015: 3,1 Prozent).  Das Rückgrat des deutschen Musikmarktes, die CD, bleibt mit 52,3 Prozent Umsatzanteil zwar weiter Spitzenreiter unter den Musiknutzungsmedien, ist im ersten Halbjahr 2016 aber um 9,6 Prozent zurückgegangen. Insgesamt ergibt sich damit jetzt eine Marktaufteilung von 60,4 Prozent aus physischen und 39,6 Prozent aus digitalen Musikverkäufen.

Prof. Dieter Gorny, Vorstandvorsitzender des BVMI: „Mit den aktuellen Zahlen deutet sich an, dass wir sogar noch schneller auf eine verstärkte Digitalisierung zusteuern  als bisher angenommen. Gerade weil sich Musik immer mehr in den digitalen Raum verlagert, ist es wichtiger denn je, die Rahmenbedingungen für die Kreativen und ihre Partner schnellstmöglich zu klären und der Realität anzupassen. Vor wenigen Wochen hat der offene Brief an die EU-Kommission, unterzeichnet von mehr als 1.100 Musiker/innen und Bands, gezeigt, dass nicht zuletzt die Künstler – und damit der Nukleus unserer gesamten Branche – ernsthafte Sorgen haben. Ohne dramatisch klingen zu wollen: Eine Beibehaltung der aktuellen Situation könnte eine deutliche Einschränkung professionellen Musikschaffens zur Folge haben.“

Dr. Florian Drücke, BVMI-Geschäftsführer: „Möglicherweise verursacht das Tempo, mit dem die Digitalisierung einhergeht, dem einen oder anderen Unbehagen. Dennoch sind aus unserer Sicht die Zahlen in doppelter Hinsicht erfreulich. Einerseits setzt der deutsche Markt seinen Wachstumskurs fort, was den Kuchen für Alle weiter vergrößert. Der Zuwachs beim Audio-Streaming – im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 (12,8%)  fast eine Verdopplung des Umsatzanteils – macht darüber hinaus deutlich, dass unsere Branche gelernt hat, mit den Gegebenheiten der digitalen Welt umzugehen und Angebote entwickelt hat, die inzwischen auch von einer Vielzahl der Konsumenten angenommen werden. Dieser Transformationsprozess kann allerdings nur erfolgreich weitergeführt werden, wenn nicht nur sichergestellt ist, dass unsere Inhalte auch im Netz vor Urheberrechtsverletzungen möglichst geschützt sind, sondern auch alle Beteiligten fair an den Erlösen partizipieren können. Es geht hier längst nicht mehr um die Zukunft, sondern um die digitale Gegenwart.“
 

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