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Die nmz-Kulturbühne zum letzten Mal in der lichten Architektur der Halle 3. 1: hier ein Bild einer Präsentation von Edition Peters: „Easy pattern – 5 Hits für jede Besetzung“. Foto: Andreas Kolb
Die nmz-Kulturbühne zum letzten Mal in der lichten Architektur der Halle 3. 1: hier ein Bild einer Präsentation von Edition Peters: „Easy pattern – 5 Hits für jede Besetzung“. Foto: Andreas Kolb
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Wie die Musikmesse sich neu erfinden will

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Das künftige Modell soll ab 2016 bei gleichzeitiger Stärkung der Fachprogramme mehr private Besucher anziehen
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Jeder wusste, dass sich etwas ändern muss, aber als der Direktor der Musikmesse, Wolfgang Lücke, genau fünf Tage vor dem Start der Musikmesse 2015 die Bombe platzen ließ, war die Überraschung doch groß: „Liebe Aussteller und Kunden der Musikmesse 2015“, hieß es da, „im Vorfeld der Musikmesse möchten wir Sie schon jetzt über die geplante Neukonzeption der Musikmesse informieren.

Die Neuerungen in Stichworten:

  • in den Hallen 8, 9 und 11 auf dem Westgelände der Messe Frankfurt
  • mit einer Tagesfolge von Donnerstag bis Sonntag
  • mit Öffnungszeiten von 10.00 bis 19.00 Uhr
  • mit der Öffnung für Privatbesucher an allen Messetagen
  • mit einer separaten Halle für Aussteller, die nur Besucher aus dem B2B-Umfeld treffen wollen
  • mit aktiver Messe-Unterstützung Ihrer professionellen Geschäftsanbahnungen
  • mit umfangreichem fachlichen Rahmenprogramm
  • mit Aktions-Bühnen in den publikumsoffenen B2C-Hallen“

Von Seiten der Messeleitung hieß es dazu: „Das neue Messekonzept fokussiert gleichermaßen auf die Stärkung der Geschäftsanbahnung zwischen Industrie und Fachhandel sowie auf völlig neue Kontaktflächen zwischen Herstellern und Endverbrauchern“.

Im Folgenden zitieren wir aus der Pressemitteilung: „Die Musikmesse wird einerseits an allen Tagen mit musikstil-spezifischen Erlebnishallen für musikinteressierte Endverbraucher geöffnet sein. Gleichzeitig wird eine exklusive Businesshalle etabliert, zu der nur der Fachhandel Zutritt hat und durch die Fachbesucher und Aussteller mehr Raum und Kontaktflächen für ungestörte Geschäftsgespräche erhalten. Um das neue Konzept umzusetzen, wird die Musikmesse ab 2016 in das Westgelände der Messe Frankfurt ziehen und dort mehr als 95.000 Quadratmeter Hallen-, Außen- und Konferenzflächen belegen. Sie bleibt damit auch in ihrer neuen Heimat in den Hallenebenen 8, 9.0, 9.1, 11.0, 11.1, Galleria und Portalhaus sowie mit angrenzenden Außenflächen mindestens genauso groß wie bisher. Bei der Prolight + Sound führen zahlreiche Produkterweiterungen in den letzten Jahren zu Wachstumspotenzialen, denen die Veranstalter mehr Raum geben müssen. Daher wird die Prolight + Sound ab 2016 auf die Ostseite des Frankfurter Messegeländes ziehen und die Hallen 1, 3, 4 und 5 sowie zur Verfügung stehende Kongress- und Außenflächen belegen. Um sowohl die neue Endverbraucherkomponente der Musikmesse als auch die Fachbesucherfokussierung der Prolight + Sound zu stärken und zudem die wichtigen Synergien beider Veranstaltungen beizubehalten, wird sich ab 2016 die Tagesfolge beider Messen ändern. Die Prolight + Sound beginnt bereits am Dienstag und endet am Freitag. Die Musikmesse beginnt am Donnerstag und endet privatbesucherfreundlich am Sonntag. Ebenfalls werden die Öffnungszeiten geändert: Die Messen sind 2016 täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.“

Arthur Knopp, Präsident des Gesamtverbandes Deutscher Musikfachgeschäfte e.V., begrüßt diese Entwicklung: „Wir stehen weiterhin entschieden zu Frankfurt als Austragungsort der Messe und sehen große Chancen in den Neuerungen. Wir verbinden mit den Neuerungen nicht nur die Hoffnung, den Handel weiter zu aktivieren, sondern auch, das Musizieren wieder verstärkt in die Köpfe der Menschen zu bringen, Begeisterung und Emotionen für Musikinstrumente zu wecken. Dazu kann und muss eine Musikmesse aktiv beitragen.“

Von Seiten des Deutschen Musikverlegerverbandes hieß es, dass viele seiner Forderungen erfüllt worden seien, dennoch waren bei den klassischen Musikverlagen die Gesichter eher konsterniert. Viele waren von der Nachricht überrascht worden und sahen die Vertreibung aus der repräsentativen Halle 3. 1 in die im attraktiven Umfeld des Portalhauses gelegene, aber fens­terlose Halle 11 als Abwertung. Auch wenn zunächst Skepsis vorherrschte, gab es bei allen Ausstellern, die die nmz befragte, Konsens darüber, dass es so wie es war, nicht mehr hätte weitergehen können. Nicht ohne Grund hatten sich Schott Music, Breitkopf und Härtel sowie der Bärenreiter Verlag bereits zu einem kostengünstigeren Gemeinschaftsstand durchgerungen.

Die nächste Musikmesse findet vom 7.–10. April 2016 statt (siehe auch Leitartikel Seite 1).

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