Dresden (ddp-bln). Die geplante Schließung der Berliner Kudamm-Bühnen wird keine Auswirkungen auf die Komödie Dresden haben. Die Bühne habe sich mit einem völlig eigenen Spielplan etabliert, sagte Theaterchef Martin Woelffer der Nachrichtenagentur ddp. Dresden sei «das Haus, das am unabhängigsten ist».
Zu den Berliner Kudamm-Bühnen zählen das Stammhaus mit Theater am Kurfürstendamm und Komödie am Kudamm, die Komödie Hamburg, ein Tourneetheater und seit 1996 die Komödie Dresden. Am Berliner Standort Kudamm-Karree will die irische Ballymore Group ab 2010 einen neuen Komplex errichten. Bestandteil ist den Plänen zufolge auch ein neugebautes Theater unter Woelffers Leitung.
Für Dresden schließt Woelffer auch organisatorische Probleme aus. Zwar würden Planungen und Verwaltung in Teilen weiter von Berlin aus erledigt, ansonsten aber arbeite das Dresdner Haus unter der künstlerischen Leitung von Jürgen Mai autark.
Woelffer zufolge wird sich die zunehmende Anzahl von privat geführten Dresdner Bühnen für die Komödie als belebende Konkurrenz auswirken. Zwischen diesen und den staatlichen Theatern habe sich das Haus als nichtsubventionierte Nische für Sprechtheater und damit für das bürgerliche Publikum etabliert. Woelffer: «Intendant Jürgen Mai erkennt geschickt, was in Dresden angesagt ist. Er trifft den Nerv der Zeit für Leute, die sich amüsieren wollen.»
Insofern habe das Theater auch unter dem künftigen Vermieter im World Trade Center (WTC) eine Zukunft. «Auf jeden Fall sind wir im WTC ein Garant dafür, dass überhaupt etwas läuft», fügte Woelffer hinzu.
Die Komödie Dresden war von Woelffers Vater Jürgen aufgebaut worden. Nachdem dieser die Direktion für alle Bühnen vor drei Jahren an seinen Sohn abgegeben hatte, blieben Dresden und Hamburg unter seiner geschäftsführenden Leitung. Das Dresdner WTC wird laut Intendant Mai 2009 in mehreren Teilen an neue Eigentümer übertragen, der von der Komödie gemietete Teil sei bereits zum 1. Januar an eine amerikanische Fondsgesellschaft übertragen worden.