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Zoll stoppt Gitarren aus Palisander oder mit Schlangenhaut

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Frankfurt/Main - Der Zoll in Frankfurt stellt immer häufiger Musikinstrumente aus artengeschütztem Material sicher. Grund ist eine Gesetzesänderung, die mehr Holzarten unter Schutz stellt, wie eine Sprecherin des Frankfurter Hauptzollamtes am Freitag erklärte: Seit 2017 unterliegen alle Palisander-Arten den Einfuhrbestimmungen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, zuvor war nur Rio-Palisander geschützt.

Allein im Januar stellten Zollbedienstete bei der Kontrolle von 53 Postsendungen insgesamt 54 Saiteninstrumente sicher, bei denen Palisander verwendet wurde. Bei den Funden handelte es sich um E-Gitarren, klassische Gitarren und Baglamas (türkisch-griechische Saiteninstrumente). «Alle waren für Privatpersonen überwiegend in Deutschland bestimmt», berichtete der Zoll. «Die Sendungen kamen aus den USA, Japan, China, Australien, Türkei, Russland und Malaysia.»

Für alle diese Instrumente lagen keine artenschutzrechtlichen Dokumente vor. Verstöße gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen können Geldbußen bis 50 000 Euro oder bei gewerbsmäßigem Schmuggel Freiheitsstrafen nach sich ziehen

In einer Frachtsendung, die zur Musikmesse 2018 abgefertigt werden sollte, kamen insgesamt 647 Musikinstrumenten aus China, Korea und Amerika an. «Zwei Experten bestätigten, dass man bei der Herstellung von 127 Gitarren Palisander verwendet hatte», berichtete der Zoll. Auch Musikinstrumente, die mit Schlangenhäuten überzogen sind, würden immer wieder aus dem Verkehr gezogen. Sie würden in der Regel im Internet bestellt und per Post an Privatkunden verschickt.

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