Die Bundesregierung hat in ihrem Sparpaket als eine Maßnahme vorgesehen, dass Spenden für gemeinnützige Zwecke von AG und GmbH steuerlich nicht mehr abgesetzt werden dürfen (bislang: § 9 Abs. 1 Nr. 2 KStG). Das Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg empfiehlt nachdrücklich, dieses Vorhaben noch einmal zu überdenken und dazu die Perspektive beispielsweise der Kultureinrichtungen anzunehmen.
Die Bundesregierung hat in ihrem Sparpaket als eine Maßnahme vorgesehen, dass Spenden für gemeinnützige Zwecke von AG und GmbH steuerlich nicht mehr abgesetzt werden dürfen (bislang: § 9 Abs. 1 Nr. 2 KStG). Das Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg empfiehlt nachdrücklich, dieses Vorhaben noch einmal zu überdenken und dazu die Perspektive beispielsweise der Kultureinrichtungen anzunehmen. Eine derartige Entscheidung kann von vielen Kulturschaffenden, die diese Regierung öffentlich beim Wahlkampf unterstützt haben, als Vertrauensbruch angesehen werden“, gibt Institutsdirektor Prof. Dr. Friedrich Loock zu bedenken. „Entscheidender als das prognostizierte Sparvolumen sollte das damit ausgesendete Signal in die Bewertung einer solchen Überlegung einfließen. Die erzielten Fortschritte im ‚Jahr des Bürgerschaftlichen Engagements‘ 2001 würden durch jene Entscheidung unterbrochen werden.“ Kulturschaffende und Wirtschaftvertreter sind gleichermaßen der Auffassung, dass diese Maßnahme ein negatives Zeichen für die Kultur im allgemeinen sowie für die Beziehung zwischen Wirtschaft und Kultur setze. So hält beispielsweise Prof. Dr. Peter Ruzicka, Intendant der Salzburger Festspiele, das Vorhaben für „eine außerordentlich kontraproduktive“ Maßnahme. Die bestehende Gesetzgebung habe seiner Meinung nach zu einem bewährten Förderungsmodell für die Kultur geführt und sei eine gewachsene Finanzierungssäule, auf die sich gemeinnützige Institutionen inzwischen verlassen könnten. Mit der geplanten Streichung falle eine Einrichtung zum Wohle beider Partner – auch der Industrie – fort. Auch Prof. Michael Karnstedt, Europachef Peer Musikverlag GmbH, findet deutliche Worte: „Ich habe keinen Respekt vor einer Regierung, die sich in einem Kulturland wie Deutschland nicht für die Kulturwirtschaft engagiert. Wer nicht in die Kultur investiert um Geld zu sparen, kann auch die Uhr anhalten um Zeit zu sparen.“Die Folgen, die dieser Eingriff bedeuten würde, kann heute niemand exakt einschätzen. Doch ist insgesamt zu befürchten, dass eine solche Entscheidung die Spendenbereitschaft von Wirtschaftsunternehmen nachhaltig und negativ beeinflussen dürfte.