Berlin - Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) diskutiert seit Donnerstag mit rund 250 internationalen Experten über die Zukunft des Urheberrechts. Die zweitägige Konferenz soll Denkanstöße für die weitere Entwicklung liefern. Die zunehmende Digitalisierung stelle die Rechtspolitik in allen Ländern vor neue Herausforderungen, sagte Zypries am Donnerstag in Berlin vor Experten aus mehr als 19 Ländern, darunter der Musikrechte-Verwerter GEMA.
Moderne Technologien wie das Internet hätten den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Inhalten deutlich vereinfacht. Internetdienste wie die Google-Buchsuche, digitale Bibliotheken sowie Musik- und Filmpiraterie zeigten, dass langfristig über notwendige Veränderungen des Urheberrechts debattiert werden müsse, sagte Zypries.
Das Urheberrecht liefert seit Jahren Stoff für Diskussionen. Nicht nur die Musik- und Filmindustrie sieht ihre Einnahmen durch Raubkopierer bedroht. In einem aktuellen Rechtsstreit zwischen Autoren und Verlegern und Google geht es darum, dass der Internetsuchdienst seit 2004 rund sieben Millionen Bücher, darunter auch deutschsprachige Werke, eingescannt und im Internet öffentlich zugänglich gemacht hat. Ein geplanter Vergleich soll regeln, dass die Autoren Entschädigungen erhalten oder die Entfernung ihrer Werke verlangen können.