Festival für aktuelles Musiktheater in Weimar geplant +++ New York Philharmonic Orchestra im Mai zu Gast auf Insel Usedom +++ Festspielwinter von Konzertabsagen an Seenplatte überschattet
Festival für aktuelles Musiktheater in Weimar geplant
Weimar (dpa/th) - Das Festival «Passion :SPIEL» soll vom kommenden Jahr an regelmäßig aktuelles Musiktheater ins Weimarer e-Werk bringen. Die Veranstaltung soll unter der Leitung der Operndirektorin des Deutschen Nationaltheaters, Andrea Moses, in dem früheren Elektrizitätswerk stattfinden. Die Festivalidee mit den Schwerpunkten zeitgenössische Musik und aktuelles Musiktheater sei normalerweise nicht für die Spielpläne der Opernhäuser programmiert, sagte Moses am Mittwoch bei der Vorstellung. Sie freue sich aber, somit jungen und mutigen Handschriften aus der Freien Szene Raum geben zu können, sich weiter zu entfalten. Das Festival ist erstmals vom 10. bis zum 19. März 2022 geplant.
New York Philharmonic Orchestra im Mai zu Gast auf Insel Usedom
Schwerin/Peenemünde (dpa) - Das New York Philharmonic Orchestra ist zwischen dem 20. und 22. Mai 2022 unter dem Motto «Frieden, Vielfalt und Freiheit» zu Gast auf der Ostsee-Insel Usedom. «Der kulturelle Austausch ist ein wichtiger Grundstein der transatlantischen Beziehungen», sagte Darion Keith Akins, Generalkonsul der USA in Hamburg, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Schwerin. Das dreitägige Gastspiel im Historisch-Technischen Museum Peenemünde ist ein Sonderkonzert des Usedomer Musikfestivals, das laut deren Intendant Thomas Hummel mehr als zehn Jahre auf den Besuch hingearbeitet hat.
Aus Sicht des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern «ist die Residenz des New York Philharmonic ein Jahrhundertereignis, mit dem wir ein internationales Achtungszeichen und ein Signal des Friedens und der Freiheit senden wollen», kommentierte Birgit Hesse, Präsidentin des Landtages und des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, den Besuch.
Mit dem Konzertort im Kraftwerk auf dem Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalten Peenemünde wollen die Veranstalter an die NS-Vergangenheit erinnern. Zu Gast sein wird auch die Violinistin Anne-Sophie Mutter, die ein ihr gewidmetes Stück ihres gestorbenen Ehemanns André Previn aufführen wird, dessen Familie vor den Nationalsozialisten in die USA floh.
Das Gastspiel der Amerikaner wird laut Hummel ohne Sponsoren finanziert. Wie Heese anfügte, trägt das Wirtschaftsministerium die 910 000 Euro teure Investition, die auch dazu gedacht ist, für den Tourismus im Land zu werben. Hinzu kommen den Angaben zufolge Ticketeinnahmen.
Festspielwinter von Konzertabsagen an Seenplatte überschattet
Schwerin/Ulrichshusen (dpa/mv) - Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern müssen aufgrund der Corona-Lage erneut Konzerte absagen. Betroffen sind neun Konzerte am Wochenende und in der kommenden Woche auf Schloss Ulrichshusen sowie in der Konzertkirche Neubrandenburg (beide Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), wie die Festspiele am Mittwoch mitteilten.
Hintergrund ist ein Verbot sämtlicher Kultur-Veranstaltungen im Seenplatte-Kreis aufgrund der Corona-Lage und einer drohenden Überforderung des Gesundheitswesens in der Region. Der Landkreis hatte eine entsprechende Bekanntmachung am späten Dienstagabend veröffentlicht. Sie gilt seit Mittwoch und ist bis zum 15. Dezember befristet.
Die Intendantin der Festspiele MV, Ursula Haselböck, sagte, selbstverständlich trügen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern die Maßnahmen mit. «Tragisch ist allerdings natürlich, dass wir nach über anderthalb Jahren der Pandemie immer noch vor den gleichen Konsequenzen wie am Anfang stehen: Wieder müssen Veranstaltungen abgesagt werden, wieder trifft es die Künstlerinnen und Künstler und unser treues Publikum.»
Die Festspiele hoffen laut Haselböck, dass die übrigen Konzerte des Festspielwinters wie geplant stattfinden können. Die Eröffnung am Mittwochabend auf Schloss Schwiessel (Landkreis Rostock) sollte wie geplant über die Bühne gehen. Am Freitag sind zwei Abendkonzerte hintereinander mit dem Danish String Quartet im Gutshaus Stolpe (Landkreis Vorpommern-Greifswald) geplant.
Bereits im Frühjahr 2020 und 2021 sowie in beiden Sommer-Saisons hatten die Festspiele MV Konzerte wegen Corona absagen müssen. Die Festspiele zählen zu den größten Klassik-Festivals bundesweit.