Hauptrubrik
Banner Full-Size

10.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Staatsoper Hannover laufen die Abonnenten davon +++ Benefizkonzert zum Abschied - Ivan Törzs verlässt Schwerin +++ Dritte Premiere der Opern-Festspiele: «Väter unser» von Häusermann.+++ Stiftung lädt zur ersten Caputher Schlossnacht +++ "Falco meets Amadeus" hat in Klagenfurt Premiere +++ Generationswechsel an der Komischen Oper in Berlin

Staatsoper Hannover laufen die Abonnenten davon
Die erste Spielzeit des neuen Intendanten Albrecht Puhlmann an der Staatsoper Hannover polarisiert des Publikum: die einen sehen Hannovers Opernhaus auf dem Weg zu neuen Ufern, andere kündigen aus Empörung ihr Abonnement oder erstatten gar Anzeige. Ein aufgebrachter Opernbesucher hatte Anzeige wegen angeblich jugendgefährdendern Sexszenen bei der Don Giovanni-Inszenierung des Spaniers Calixto Bieito erstattet. Als Don Giovanni auch noch gegen das Sofa auf der Bühne pinkelte, war der Skandal perfekt. Die "Teutonische" Intendanz der ruhigen Hand, die Hans-Peter Lehmann seit 1980 mit klassischen Wagner- und Strauss-Inszenierungen führte, wollte Puhlmann durch die "Leichtigkeit" von Mozart und Verdi ersetzen. Dafür engagierte er Regisseure wie Andreas Homoki für eine "Aida"-Inszenierung und den bereits erwähnten Calixto Bieito, die moderne Interpretationen zeigten, wie sie an anderen Opernhäusern längst üblich sind. Mittlerweile hat bereits ein Drittel der Abonnenten ihr Abo gekündigt, dennoch möchte Puhlmann ein "deutliches" Zeichen setzen, dass es auch eine andere Form von Oper gibt. Das Progeramm für die zweite Spielzeit steht: Auch diesmal sind wieder Calixto Bieto mit "Il Trovatore" und Barbara Beyer mit "Lulu" dabei. Auf die Reaktionen des Publikums darf man bereits gespannt sein.
Quelle: klassik.com

Benefizkonzert zum Abschied - Ivan Törzs verlässt Schwerin
Schwerin (ddp-nrd). Mit einem Benefizkonzert hat sich der Generalmusikdirektor der Mecklenburgischen Staatskapelle, Ivan Törzs, am Dienstagabend aus Schwerin verabschiedet. Beim Konzert zu Gunsten einer Schule für Körperbehinderte traten im Großen Haus zahlreiche Solisten auf. Die Mecklenburgische Staatskapelle spielte unter anderem Werke von Mozart, Verdi, Wagner und Beethoven.
Törzs, der seit der Spielzeit 1999/2000 auch Operndirektor des Staatstheaters Schwerin war, wird seine Laufbahn als Chefdirigent der Vlaamse Oper in Belgien fortsetzen. Seinen Weggang aus Schwerin wegen unzumutbarer Etatkürzungen hatte Törzs schon in der vergangenen Spielzeit angekündigt. In seiner Schweriner Amtszeit hatte Törzs Künstler wie Grace Bumbry, Alicia de Larrocha und Renata Scotto in die Landeshauptstadt gelockt.
Der in den USA geborene Dirigent stammt aus einer Theaterfamilie. Nach seiner Ausbildung an der Juillard Musikhochschule kam er nach Deutschland. Außer seiner Arbeit am Dirigentenpult machte sich Törzs auch als Pianist einen Namen. Bei Kammerkonzerten und Liederabenden war er an der Semperoper Dresden, der Deutschen Oper Berlin und in anderen renommierten Konzertsälen zu hören.

Dritte Premiere der Opern-Festspiele: «Väter unser» von Häusermann
München (ddp-bay). In der Münchner Muffathalle hebt sich am Mittwochabend (21.00 Uhr) der Vorhang zur dritten Premiere der diesjährigen Opern-Festspiele. Auf dem Programm steht das Musiktheaterwerk «Väter Unser», eine «Szenische Anhörung für gehobene Ansprüche» des Schweizer Komponisten, Regisseurs und Schauspielers Ruedi Häusermann. Die etwa zweistündige Aufführung entstand in Zusammenarbeit mit dem Züricher Schauspielhaus und wurde dort im vergangenen September uraufgeführt.
In «Väter unser» bewegen sich vier Männer singend, musizierend und schauspielernd durch verschiedenen musikalische Welten. Die «Neue Züricher Zeitung» sprach anlässlich der Uraufführung von einem «Netz musikalisch-szenischer Assoziationen, zu dem sich die individuellen Geschichten von vier Freunden verknüpfen». Neben Häusermann selbst agieren Martin Hägler, Theodor Huser und Philip Läng.
Häusermann hatte bei den Opern-Festspielen des Jahres 2000 mit seinem ironisch-nachdenklichen «KANON für geschlossene Gesellschaft» im Cuivilliés-Theater in der Münchner Residenz einen großen Erfolg erzielt. Auch sein neuesten Stück ist wieder Teil der Avantgarde-Reihe.
(Weitere Aufführungen am 11. und 12. Juli, jeweils 21.00 Uhr)

Stiftung lädt zur ersten Caputher Schlossnacht
Potsdam/Caputh (ddp-lbg). In Schloss und Park Caputh wird am Samstag erstmals eine Schlossnacht veranstaltet. Besucher können von 19.00 Uhr bis 23.00 Uhr auf romantischen Pfaden wandeln und Kultur genießen, sagte ein Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am Dienstag in Potsdam. Die Schlossnacht wird in Zusammenarbeit mit dem Verein Caputher Musiken veranstaltet und ist Teil der diesjährigen Kulturland-Kampagne in Brandenburg.
Nach einem Konzert des Holzbläserquintetts «Ensembles á Piacere» aus Berlin steht das Schloss Caputh bis in die Abendstunden zur Besichtigung offen. Im Park werden zudem romantische Märchen vorgetragen. Bei Parkführungen wird die Entwicklung vom Barockgarten zum Landschaftsgarten dargestellt. Als krönender Abschluss ist ein Feuerwerk geplant. Der Eintritt zur Schlossnacht kostet 15 Euro. Kartenreservierungen sind unter der Rufnummer 033209-20906 möglich.

"Falco meets Amadeus" hat in Klagenfurt Premiere
Auf der Seebühne am Wörther See in Klagenfurt hat Mittwoch Abend das Musical "Falco meets Amadeus" in einer Aufführung des Berliner "Theater des Westens" Premiere. Bis einschließlich 18. August gibt es 35 Aufführungen. Bei der Vorpremiere am Dienstag gab es Ovationen für die Darsteller.
Das Musical nach einer Idee von Regisseur Elmar Ottenthal wurde im Herbst 2000 am Theater des Westens in Berlin uraufgeführt. Es folgten Gastspiele in München und Graz. Mittlerweile ist "Falco meets Amadeus" fix in Oberhausen im deutschen Ruhrgebiet stationiert.
Das Libretto stammt von Burkhard Driest: Popstar Falco trifft das Musikgenie Mozart, quasi sein Alter Ego. Nach einem Karrieretief inspiriert er Falco zu seinem Welthit "Rock me Amadeus". Starruhm, Sex, Kokain, Fans und skrupellose Manager - episodenhaft läuft auf der Bühne das Leben von Falco ab, vom Höhepunkt seiner Karriere bis zum Tod. Am Ende steht eine letzte Jam Session im Himmel.
Komponist Johnny Bertl, gemeinsam mit Christian Kolonovits Mitbegründer des Vienna Symphonic Orchestra Project, verbindet Falco-Hits mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart zu einer schrillen Mischung. Komplettiert wird die Produktion durch eine aufwändige Licht- und Bühnenshow.
Falco wird vom Deutschen Axel Herrig dargestellt, der bereits bei der Premiere in Berlin auf der Bühne stand. Amadeus verkörpert der Klagenfurter Nikolaus Hagg.
Ottenthal hat sich zum Ziel gesetzt, mehr als die Hälfte der Karten zu verkaufen. Sollte dies erreicht werden, wäre "Falco meets Amadeus" in der Gewinnzone.

Generationswechsel an der Komischen Oper in Berlin
Der 42-jährige Regisseur Andreas Homoki wird die Harry-Kupfer-Nachfolger antreten. Neuer Generalmusikdirektor wird der 30-jährige Kirill Petrenko. Am 8. September wird sich das junge Team mit der Neuinszenierung von Bedrich Smetanas \'Die verkaufte Braut\' vorstellen und damit die neue Spielzeit eröffnen. Danach sollen elf Premieren, davon sechs Opern-, drei Ballett- und zwei Studioproduktionen sowie acht Sinfoniekonzerte und eine Reihe von Sonderveranstaltungen folgen. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen auf dem slawischem Opernrepertoire, Mozart, der klassischen Moderne und einer Reihe mit Barock-Opern. Der Ensemblegedanke und der Werkstatt-Charakter sollen wieder belebt werden. Außerdem verspricht die Komische Oper für die kommende Saison \'eine Verjüngung des Ensembles, Internationalisierung, kritisch-sinnliches Musiktheater mit herausragenden Regisseuren, Innovation und Nachwuchsförderung\'. Nach 21 Jahren als Chefregisseur verabschiedet sich Harry Kupfer (66) am 18. Juli mit seiner Inszenierung der Verdi-Oper \'La Traviata\'.
Quelle: klassik.com
Musikgenre