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Rudolstadt-Festival. Foto: Lieberwirth

Die Burgterasse auf der Heidecksburg

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10.7.2023: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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+++ Rudolstadt-Festival der Weltmusik +++ „Staatsoper für alle“ lockt Tausende +++ Bärbel Bas als Gast beim Liederfest Lettland +++ Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode +++ „Viktoria und ihr Husar“ in Neustrelitz

 

90 000 Besucher beim Rudolstadt-Festival der Weltmusik

Zehntausende Gäste und internationale Bands haben in Rudolstadt wieder das Festival der Weltmusik zelebriert. Die Hitze tat der Stimmung dabei keinen Abbruch.

Rudolstadt (dpa/th) - Funk, Folk, Jazz und Straßenmusik: Das nach eigenen Angaben größte Festival für Weltmusik im thüringischen Rudolstadt hat am Wochenende mehr als 90 000 Besucher angelockt. Damit seien rund 10 000 Musikfans mehr angereist als im vergangenen Jahr, teilte die Festivalleitung am Sonntag zum Abschluss mit. Aufgrund der großen Nachfrage sei in diesem Jahr erstmals ein weiterer Caravanplatz eingerichtet worden.

Die 31. Auflage des Festivals für Roots, Folk und Weltmusik hatten den Angaben nach rund 1000 Künstler aus mehr als 30 Ländern bestritten. Auf den zahlreichen Bühnen und Podien in der Kleinstadt gaben seit Donnerstag Bands, Solokünstler und Straßenmusiker rund 120 Konzerte. Der Länderschwerpunkt lag in diesem Jahr auf Kuba. Die Organisatoren hatten bei der Sommerhitze eine Turnhalle als Ruhepunkt und zusätzliche medizinische Versorgungsstelle bereitgestellt.

Der Weltmusikpreis Ruth ging in diesem Jahr an die Leipziger Folkländer. Die Gruppe erhielt die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Die Band war 1976 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst gegründet worden und hat die DDR-Folkszene entscheidend mitgeprägt.

Das nächste Rudolstadt-Festival wird vom 4. bis 7. Juli 2024 ausgetragen. Der Länderschwerpunkt ist dann Deutschland gewidmet.

 

Klassik-Happening in der Hitze - „Staatsoper für alle“ lockt Tausende

Verdi von der Opernbühne, Wagner und Bruckner im Konzert - die «Staatsoper für alle» lockt erneut Tausende zur Klassik unter freiem Himmel. Bei Hitze und ausgelassener Stimmung wird in Berlin ein Star am Pult gefeiert.

Berlin (dpa) - Die «Staatsoper für alle» hat in Berlin auch bei brütender Hitze wieder Tausende auf den Bebelplatz neben der Staatsoper Unter den Linden gelockt. Sonnenuntergänge zu Verdi, Wagner und Bruckner, Temperaturen um die 30 Grad sowie ausgelassene Stimmung prägten die ebenso kostenlosen wie hochkarätigen Klassik-Spektakel am Samstag und Sonntag. Die Staatsoper schätzte die Zahl der Besucherinnen und Besucher am Samstag auf 12 000. Am Sonntagabend drängten sich demnach sogar 21 000 Menschen auf dem Platz.

Staatsopernintendant Matthias Schulz zeigte sich überwältigt von «so vielen unterschiedlichen Menschen, die gemeinsam zusammen kommen, um Musik zu erleben». Er nannte dabei am Sonntagabend neben vielen anderen Interessierten «auch Neugierige, die von «Rave the Planet» rüber gekommen sind - das war wirklich Staatsoper für alle!». Er sei begeistert, mit welcher Konzentration Zehntausende zuhörten und sich auf die Musik einließen. Dies zeige «immer wieder auf ganz besondere Weise, wie verbindend Musik ist».

Frenetisch gefeiert wurden am Sonntagabend die Staatskapelle und der inzwischen 87 Jahre alte Zubin Mehta am Dirigentenpult. Auf einer Bühne auf dem Bebelplatz neben dem Opernhaus spielten sie vor dem Publikum auf Decken oder Kissen, mitgebrachten oder gemieteten Stühlen die Ouvertüre zu «Rienzi» von Richard Wagner und Anton Bruckners siebte Sinfonie.

Am Samstagabend gab es bereits begeisterten Applaus für Giuseppe Verdis «Don Carlo» in einer Inszenierung von Philipp Himmelmann. Verdis Umsetzung von Friedrich Schillers Stoff um vergebliche Liebe zwischen politischen Intrigen und Inquisition wurde aus dem Opernhaus direkt auf eine Leinwand auf dem benachbarten Platz übertragen. Die Aufführung stand unter der musikalischen Leitung von Daniele Rustioni.

Vor Beginn der Staatsoper für alle» am Samstagabend hatte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner die Fans von Klassik im Freien begrüßt. «Die DNA von Berlin ist die Kultur, da spürt man die Begeisterung», sagte der CDU-Politiker. «Die «Staatsoper für alle» ist einfach großartig bei dieser Atmosphäre.»

 

Bärbel Bas als Gast beim Liederfest Lettland

Riga (dpa) - Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist zum Abschluss des traditionellen Lieder- und Tanzfests nach Lettland gereist. «Ich freue mich darauf», sagte die SPD-Politikerin der dpa in Riga vor dem Konzert am Sonntag. Das Miterleben des Finales auf Einladung ihres lettischen Amtskollegen Edvards Smiltens sei «eine Wertschätzung für die lettische Kultur». Das Liederfest sei «etwas ganz Besonderes» und habe für die Letten in Zeiten des Krieges in der Ukraine für die eigene Identität nochmal eine spezielle Bedeutung, sagte Bas.

Zehntausende Letten kommen für das Liederfest in der Hauptstadt Riga zusammen, singen in bunten Trachten auf einer riesigen Freilichtbühne in Chören von Generation zu Generation überlieferte Volkslieder. Zu dem mehrstündigen und live im Fernsehen übertragenen Finale des alle fünf Jahre stattfindenden Festivals, das in diesem Jahr ganz im Zeichen des 150. Jubiläums des kulturellen Großereignisses stand, wurden über 20 000 Mitwirkende sowie gut 40 000 Zuschauer erwartet.

In der wechselvollen Geschichte Lettlands waren die Liederfeste ein Mittel, um die nationale und kulturelle Identität über Jahrhunderte hinweg zu bewahren. Mit dem gemeinsamen Gesang demonstrierten die Letten in der Zeit des nationalen Erwachens im 19. Jahrhundert, aber vor allem im Freiheitskampf Ende der 1980er Jahre ihren Selbstbehauptungswillen.

 

11 000 Besucher bei Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode

Wernigerode (dpa/sa) - Mehr als 11 000 Besucherinnen und Besucher haben in den vergangenen fünf Tagen die Konzerte des Johannes-Brahms-Chorfestivals in Wernigerode gehört. Im Fokus hätten die Wettbewerbe der angereisten Chöre und Musikgruppen aus aller Welt gestanden, hieß es am Sonntag aus der Stadtverwaltung. Zur zwölften Festivalausgabe waren 27 Chöre aus 14 Ländern in die Harzstadt gereist, zudem hätten sich Chöre der Region präsentiert. Hauptveranstaltungsort sei bei hochsommerlichen Temperaturen der Marktplatz mit dem historischen Rathaus gewesen, hieß es.

Seit 1999 kommen alle zwei Jahre Chöre aus der ganzen Welt nach Wernigerode. Neben Konzerten und Singwettbewerben steht gemeinsames Lernen bei Beratungskonzerten mit Chorfachleuten und Dirigenten auf dem Programm. Veranstalter sind die Stadt und der Verbund Interkultur. 2021 war die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden, 2019 waren 17 Chöre gekommen.



 

Operettenfestspiele: „Viktoria und ihr Husar“ in Neustrelitz gefeiert

Neustrelitz (dpa) - Mit lang anhaltendem Beifall hat das Publikum in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) am Freitagabend die Premiere der Freiluft-Operette «Viktoria und ihr Husar» gefeiert. Über rund drei Stunden erklangen zum Auftakt der einzigen Operettenfestspiele in Mecklenburg-Vorpommern Melodien der 1920er Jahre auf dem Schlossberg. Mit der Operette des Ungarn Paul Abraham (1892-1960) endet für die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz die Spielzeit 2022/2023, bei der bisher rund 75 000 Besucher gezählt wurden. Geplant sind insgesamt 13 Aufführungen der Freiluftoperette bis zum 29. Juli.

Das Stück «Viktoria und ihr Husar» spielt in Russland, Japan und Ungarn. Dabei geht es um einen ungarischen Husar, der in Russland im Krieg zum Tode verurteilt wird, aber in Sibirien fliehen kann. Er begegnet in Japan seiner ehemaligen Geliebten Viktoria, die inzwischen Ehefrau des amerikanischen Gesandten in Tokio ist. Dieser US-Amerikaner wird zeitgleich nach St. Petersburg in Russland versetzt, womit die Verwicklungen ihren Lauf nehmen.

Am Ende kommt es zu einem großen Weinfest in der ungarischen Heimat, bei dem sich Viktoria zwischen dem Amerikaner und ihrem ungarischen Husaren entscheiden muss. Dabei geht es auch um die Rolle, die das Militär heute noch spielt. Die Theater und Orchester GmbH ist mit mehr als 200 Beschäftigten eine von vier großen Bühnen in MV.

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