Body
Dreharbeiten zu «Herr Lehmann» von Leander Haußmann vor Abschluss +++ Preisträger der 26. Duisburger Filmwoche +++ Woche des Hörspiels verwöhnt ab heute Ohren +++ Offenbar unbekannter Film von Leni Riefenstahl entdeckt +++ 18. Internationale Kurzfilmfestival beendet
Dreharbeiten zu «Herr Lehmann» von Leander Haußmann vor Abschluss
Berlin (ddp). Noch in diesem Monat fällt die letzte Klappe für den neuen Film von Regisseur Leander Haußmann. «Herr Lehmann nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener, der auch das Drehbuch schrieb, soll im Herbst 2003 in die Kinos kommen, sagte Produzent Claus Boje von Boje Buck Produktion, am Samstag in Berlin. Der Film erzählt wie das Buch Episoden aus dem Leben des Biertrinkers und Kneipenarbeiters Frank Lehmann, dessen überschaubare Welt in den 80er Jahren in Berlin-Kreuzberg kurz vor seinem 30. Geburtstag erschüttert wird.
Gedreht wird an Originalschauplätzen im ehemaligen Kreuzberger Stadtteil SO36 und in Studiokulissen in Potsdam-Babelsberg und Köln. An dem 2001 erschienenen Buch »Herr Lehmann vom Texter und Sänger der Rockgruppe «Element of Crime hätten ihn schon nach den ersten fünf Seiten die Charaktere der Figuren gereizt, sagte Haußmann. Er wollte einen Film machen, der sich mit der Frage beschäftige, was komme, wenn man 30 Jahre alt geworden ist. Vor zwei Jahren hatte Haußmann einen großen Kinoerfolg mit »Sonnenallee, der über das Erwachsenwerden in der DDR der 70er Jahre erzählt.
In "Herr Lehmann spielt der 27-jährige MTV-Moderator Christian Ulmen seine erste größere Rolle. Ihm zur Seite stehen unter anderen Detlev Buck (Karl), Katja Danowski (Katrin) sowie Margit Bendokat, Tim Fischer, Michael Gwisdek, Karsten Speck und Thomas Brussig. Der Film kostet nach Angaben von Boje 4,2 Millionen Euro und wird von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, der Filmförderungsanstalt und dem Filmboard Berlin-Brandenburg gefördert.
Preisträger der 26. Duisburger Filmwoche
Duisburg (ddp-nrw). Die Preisträger der 26. Duisburger Filmwoche sind am Samstagabend bekannt gegeben worden. Wie die Jury mitteilte, geht der 3sat-Dokumentarfilmpreis für dem besten deutschsprachigen Dokumentarfilm an «Gambling, Gods and LSD» von Peter Mettler (Schweiz/Kanada 2002). Zur Begründung hieß es, der Film habe eine Balance von Distanz und Nähe oder auch von Diskretion und Erbarmungslosigkeit der Beobachtung gefunden.
Der ARTE-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschen Dokumentarfilm ging an «schlittenschenken» von Erwin Michelberger und Oleg Tcherny (Deutschland/2002). Der Streifen entwirft ein biografisches Kaleidoskop der ermordeten Schriftstellerin Renate Neumann. Der Förderpreis der Stadt Duisburg, Sparte Dokumentarfilm, wurde «Tehran 1380» von Solmaz Shahbazi und Tirdad Zolghadr zuerkannt. Dieser Film befasst sich mit den Lebensbedingungen im Iran zwischen Moderne und Tradition.
Den Publikumspreis der «Rheinischen Post» für den beliebtesten Film der 26. Filmwoche erhielt «Elsewhere» von Nikolaus Geyrhalter (Österreich/2001)
Woche des Hörspiels verwöhnt ab heute Ohren
Berlin (ddp-bln). Mit dem KinderHörspielTag startet heute in der Akademie der Künste Berlin die diesjährige Woche des Hörspiels. Bis 15. November wird ein abwechslungsreiches Hörspiel- und Workshop-Programm für Hörspielfans und -macher geboten. Die Woche ist zentrales Festival und Leistungsschau der Hörspielabteilungen der ARD und von DeutschlandRadio und zugleich Treffpunkt und Diskussionsforum für junge Künstler, Literaten und Hörspielmacher.
In den Workshops berichten Künstler wie Christoph Schlingensief und Peter Lilienthal über ihre Suche nach zeitgemäßen Stoffen, aus denen Hörspiele entstehen. Beim Projekttag «Sounddesign» am 14. November geben Sound-Designer, Psychoakustiker und Komponisten Einblicke in ihre Arbeit. Das für Kinder entwickelte mobile Tonkunststudio Cybersongosse aus Frankreich lädt zum Komponieren ein. Die Ergebnisse sind am 15. November im Studio der Akademie der Künste zu hören.
Zum Abschluss wird der «Plopp!-Award» für das originellste Hörstück der Off-Hörspielszene vergeben. Eine Publikumsjury bestimmt auch den Gewinner des Hörspielpreises der Akademie der Künste, der aus zehn Hörspielen ausgewählt wird.
(Internet: www.hoerspielwoche.de)
Offenbar unbekannter Film von Leni Riefenstahl entdeckt
Hamburg (ddp). Im Bundesfilmarchiv ist offenbar ein bislang unbekannter Kurzfilm von Regisseurin Leni Riefenstahl aufgetaucht. Der Münchner Dokumentarfilmer Maurice Philip Remy habe den Streifen dort bei Recherchen für eine TV-Serie über Generalfeldmarschall Erwin Rommel entdeckt, berichtete die «Bild am Sonntag».
Riefenstahl habe den Besuch Hitlers beim Reichsbauerntag 1934 in Goslar gedreht - dies werde aber weder in den Memoiren der 100-Jährigen noch in ihrem Werkverzeichnis erwähnt. Dass Riefenstahl tatsächlich die Autorin des Films sei, aus dem Remy kurze Szenen für seinen ARD-Dreiteiler «Mythos Rommel» übernommen habe, belege ein Bericht der «Goslarschen Zeitung» vom 28. September 1934. Dort seien die Dreharbeiten «der Nürnberger Parteitag-Filmregisseurin Leni Riefenstahl» in Goslar angekündigt.
18. Internationale Kurzfilmfestival beendet
Berlin (ddp). Mit der Verleihung der «short awards» ist am Sonntagabend das 18. Internationale Kurzfilmfestival in Berlin zu Ende gegangen. Insgesamt wurden 398 Kurzfilme aus 65 Ländern in den 44 verschiedenen Wettbewerben und Sonderprogrammen präsentiert. Über 400 Filmemacher und Journalisten aus aller Welt waren dabei. Besonders begehrt waren der Eröffnungsabend im Haus der Kulturen der Welt, die eject-Nacht im Zeiss-Großplanetarium und die verschiedenen Off-Cinema-Specials. Insgesamt kamen nach Angaben der Veranstalter rund 16 000 Zuschauer.
Der erste Preis im regionalen Wettbewerb «Local Heroes» ging an «Alles anders» von Ina Weisse, die Kinderjury entschied sich für «Versteck für einen Hund» von Aviva Barkhourdarian und den eject-Publikumspreis erhielt «Finow» von Susanne Quester. Als bester Dokumentarfilm wurde «Howra Howra» von Till Passow geehrt. Der Sonderpreis für Filme «gegen Gewalt und Intoleranz» wurde an «Journey Man» von Dictynna Hood verliehen.
Den besten Sound hatte «Balibalo» von Marc Andreoni und die beste Animation «Strange Invaders» von Cordell Barker. Die Kameraführung wurde «Speel met me» von Ester Rots gekürt. Die Nummer Eins im Internationalen Wettbewerb war «De chinese Muur» von Sytske Kok.