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11.5.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Staatstheater Augsburg setzt in Saison 22/23 auf Erst- und Uraufführungen +++ Kunstfestspiele Herrenhausen starten nach Pandemie durch +++

Staatstheater Augsburg setzt in Saison 22/23 auf Erst- und Uraufführungen

Augsburg (dpa/lby) - Das Augsburger Staatstheater will seinem Publikum in der kommenden Spielzeit eine Mischung aus Klassikern und Erst- sowie Uraufführungen bieten. So wird Intendant André Bücker die deutschsprachige Erstaufführung von Jez Butterworths «Jerusalem» inszenieren. Das 2009 entstandene Stück um einem im Wohnwagen lebenden Protagonisten wurde bereits erfolgreich in London und Nordamerika gezeigt, in Augsburg soll es am 10. September Premiere feiern.

Wie das Staatstheater am Dienstag ankündigte, ist im Musiktheater eine europäische Erstaufführung geplant. Ab 4. Februar 2023 steht die Oper «Angel's Bone» der chinesisch-amerikanischen Komponistin Du Yun auf dem Programm. Es handele sich um eine zeitkritische Parabel über Menschenhandel und Sklaverei. Unter den Uraufführungen ist das Stück «Unruhe um einen Friedfertigen» nach dem Roman von Oskar Maria Graf (ab 4. März 2023). Daneben sollen Klassiker wie Verdis «La Traviata» (ab 2. Oktober) oder Ibsens «Volksfeind» (ab 12. November) gezeigt werden.

Darüber hinaus wollen die Augsburger auch ihre neben Schauspiel, Musiktheater, Ballet und Konzert fünfte Sparte Digitaltheater ausbauen. Bereits vor der Corona-Krise hatte das Haus an Inszenierungen mit VR-Brillen (Virtual Reality) gearbeitet, in der Pandemie wurde dies intensiviert. Mittlerweile zählt das Augsburger Staatstheater hier zu der führenden deutschen Bühnen.

 

Kunstfestspiele Herrenhausen starten nach Pandemie durch

Der Krieg in der Ukraine macht die Eröffnungsproduktion der Kunstfestspiele Herrenhausen erschreckend aktuell. Es geht um Flucht und Vertreibung. Die Organisatoren wollen mit dem Publikum nach zwei unberechenbaren Pandemie-Jahren aber auch endlich «aufatmen».

Hannover (dpa/lni) - Nach zwei Jahren Corona-Pandemie wollen die Kunstfestspiele Herrenhausen in Hannover von Donnerstag an durchstarten. Eröffnet wird das Festival, das bis zum 29. Mai läuft, mit der Film- und Theaterinszenierung «The Lingering Now, Our Odyssey II» der Brasilianerin Christiane Jatahy, die im Juni den Goldenen Löwen der Venedig Biennale für ihr Lebenswerk erhalten wird. Jatahy sei eine «strenge und scharfsinnige Beobachterin der gewalttätigen Grausamkeit unserer Welt», urteilte die Jury.

Für die Eröffnungsproduktion habe sich die Brasilianerin auf die Suche nach der modernen Verkörperung des Odysseus gemacht, teilten die Organisatoren der Kunstfestspiele mit. Sie lasse das Epos von Darstellerinnen und Darstellern erzählen, die im Exil lebten, auf der Flucht seien und nicht in ihre Heimat zurückkehren könnten. Gefilmt worden seien Menschen, die selbst eine Odyssee erlebt hätten, sagte die Künstlerin einmal. Aufnahmen seien etwa in Griechenland, Südafrika, Libyen und im Regenwald des Amazonas entstanden.

Das Festival umfasst Musik vom Barock bis zu elektronischer Musik mit Tanz, Film, Theater und Installationen. 21 Produktionen und rund 80 Einzelveranstaltungen sind geplant, darunter zwei Uraufführungen und sechs deutschen Erstaufführungen.

Am zweiten Festivaltag, am Freitag, wird die audiovisuelle Installation «The Cube» des Amsterdamer Künstlerinnen-Duos Andrea Božić und Julia Willms in der städtischen Galerie «Kubus» in Hannover eröffnet - eine Abfolge von Landschaften, Naturaufnahmen und Wetterereignissen. Zu den Festspielhöhepunkten zählt die Musiktheater- und Tanzproduktion «Bilderschlachten» der Choreographin Stephanie Thiersch und der Komponistin Brigitta Muntendorf.

Der Intendant der Kunstfestspiele, Ingo Metzmacher, sagte im Februar mit Blick auf das diesjährige Festival: «Wir wollen mit unserem Publikum zusammen aufatmen nach zwei Jahren der Unsicherheit und Unberechenbarkeit.» Das Festival konnte auch in den Corona-Jahren 2020 und 2021 stattfinden - 2020 ausnahmsweise allerdings im Herbst und unter Corona-Bedingungen. 2021 waren die Kunstfestspiele nach Angaben der Organisatoren eines der bundesweit ersten Festivals mit Präsenz-Aufführungen nach der Corona-Zwangspause.

 

 

 

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