München - Mit der Uraufführung der Oper «Maldoror» des deutschen Komponisten Philipp Maintz im Prinzregententheater beginnt am Dienstag (27. April) die 12. Münchener Biennale für zeitgenössisches Musiktheater. Der 1977 in Aachen geborene Maintz gilt als einer der vielversprechendsten Komponisten der jungen Generation.
Literarische Grundlage seiner ersten Oper sind die «Gesänge des Maldoror» von Isidore Ducasses alias Comte de Lautréamont, der in seiner 1868 publizierten Dichtung laut Maintz die «Inkarnation des kristallklaren Bösen» schilderte.
Die Münchener Biennale 2010 präsentiert bis 12. Mai unter dem Motto «Der Blick des Anderen» vier Opern-Uraufführungen, ein Biennale special mit fünf neuen Kurzopern sowie mehrere Orchester- und Kammerkonzerte, in denen weitere sieben Auftragswerke der Landeshauptstadt München uraufgeführt werden.
Höhepunkt des Festivals, das 1988 von dem Komponisten Hans Werner Henze ins Leben gerufen wurde, ist ein multimediales Musiktheaterprojekt über die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds. Das größte bislang im Rahmen der Biennale realisierte Vorhaben entstand in vierjähriger Zusammenarbeit mit den Yanomami, einem der letzten Naturvölker Brasiliens. In dem von dem Komponisten Klaus Schedel vertonten «Amazonas»Projekt soll Amazonien laut Biennale-Leiter Peter Ruzicka als «Kerngebiet des globalen Schicksals» in Zeiten des Klimawandels vorgestellt und das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit für diesen einzigartigen Lebensraum geschärft werden.