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Fotografin Helga Paris erhält Hannah-Höch-Preis +++ Leipziger Jahresausstellung zeigt Werke von 27 Künstlern +++ Warhol-Bild für über 15 Millionen Dollar versteigert +++ Paris Photo 2004 - Zwölf Galerien aus NRW sind präsent
Fotografin Helga Paris erhält Hannah-Höch-Preis
Berlin (ddp-bln). Die Berliner Fotografin Helga Paris wird für ihr Lebenswerk mit dem diesjährigen Hannah-Höch-Preis geehrt. Kultursenator Flierl überreicht die Auszeichnung heute in der neu eröffneten Berlinischen Galerie, wie ein Sprecher der Verwaltung sagte. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis ist nach der bedeutenden Protagonistin der Berliner Dada-Bewegung Hannah Höch (1889 bis 1978) benannt. Er wird zum neunten Mal vergeben.
Die 1938 geborene Paris habe ein Werk von hohem künstlerischen Rang geschaffen, das sie in eine Reihe mit namhaften, international renommierten Künstlern stelle, begründete die Förderkommission Bildende Kunst die Entscheidung. Die Arbeiten seien in der DDR jedoch kaum ausgestellt worden, weil sie sich der «propagandistischen Fotoberichterstattung» entzogen habe.
Paris setzte sich vor allem mit der ostdeutschen Lebenswelt, den Menschen und ihrem Alltag, auseinander. Später schuf sie einfühlsame Porträtserien und künstlerisch-dokumentarische Bilder von Stadtlandschaften. Im Rahmen des «Monats der Fotografie Paris-Wien-Berlin» wird in der Berlinischen Galerie ab 13. November eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin zu sehen sein.
Leipziger Jahresausstellung zeigt Werke von 27 Künstlern
Leipzig (ddp-lsc). Neuere Werke von 27 Künstlern werden ab heute bei der 11. Leipziger Jahresausstellung im Städtischen Kaufhaus präsentiert. «Wir zeigen aktuelle Trends und Positionen der Leipziger Kunst», sagte Christine Dorothea Hölzig vom Verein Jahresausstellung. Präsentiert würden vor allem Werke der Malerei, aber auch aus den Bereichen Grafik, Fotografie, Bildhauerei und Objektkunst. Unter den ausgewählten Künstlern sind Wolfram Ebersbach, Günther Thiele, Sylvia Schade, Mathias Perlet, Günter Huniat und Baldwin Zettl. Mit seinen Jahresausstellungen will der Verein in Leipzig geborenen oder lebenden Künstlern die Möglichkeit geben, aktuelle Werke und Positionen einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Die 11. Leipziger Jahresausstellung ist bis zum 5. Dezember geöffnet.
Warhol-Bild für über 15 Millionen Dollar versteigert
New York (ddp). Andy Warhols Bild «Mustard Race Riot» (1963) ist bei einer Auktion in New York für rund 15,1 Millionen US-Dollar versteigert worden. Das Werk ging an einen anonymen Telefonbieter, wie das Auktionshaus Christie\'s am Donnerstag mitteilte. Die zweiteilige Arbeit gehört zu der «Death and Disaster»-Serie des 1987 verstorbenen Popart-Künstlers. In «Mustard Race Riot» verarbeitete Warhol Bilder der brutalen Polizeiattacken auf Bürgerrechtsdemonstranten im US-Bundesstaat Alabama im Mai 1963.
Warhols Werk «Orange Marilyn» war 1998 bei Sotheby\'s für 17,3 Millionen US-Dollar versteigert worden.
Paris Photo 2004 - Zwölf Galerien aus NRW sind präsent
Paris/Düsseldorf (ddp-nrw). Mit zwölf Galerien aus Köln, Düsseldorf und Bochum präsentiert sich Nordrhein-Westfalen seit Donnerstag auf der Paris Photo 2004, der wichtigsten Spezialmesse für künstlerische Fotografie. Das Land NRW fördert den gemeinsamen Auftritt der Galerien mit 90 000 Euro. Darin enthalten sind unter anderem Zuschüsse zu den Flächen- und Standbaukosten, den Reise- und Transportkosten sowie der gemeinsame NRW-Messekatalog. Insgesamt stellen die zwölf NRW-Galerien die Werke von rund 130 Fotokünstlern aus.
NRW-Wirtschaftsminister Harald Schartau (SPD) sagte in Düsseldorf: «Wir wollen mit unserer Messebeteiligung über Nordrhein-Westfalen als einen der wichtigsten Kunsthandelsstandorte informieren.» Von den rund 600 bis 700 Galerien in Deutschland hätten etwa 380 ihren Sitz an Rhein und Ruhr. Ziel der Förderung sei es aber auch, jungen Fotokünstlern den Marktzugang im Ausland zu erleichtern.
Das Renommee deutscher Fotokunst ist den Angaben zufolge in den letzten Jahren international enorm gestiegen. Herausragende Vertreter sind Bernd und Hilla Becher, die mit ihrer Dokumentation von Industriekultur an der Düsseldorfer Kunstakademie die Studentengeneration der 70er und 80er Jahre prägten. Auch die Werke von August Sander und Jürgen Klauke sind bei der noch bis Sonntag dauernden Messe in Paris zu sehen.
Die Paris Photo findet in diesem Jahr zum achten Mal im Carrousel du Louvre statt. Die 1997 gegründete Messe hat sich als international führende Messe für Fotografie etabliert. In diesem Jahr stellen 105 Galeristen aus 16 Ländern aus. Mehr als 70 Prozent kommen aus dem Ausland. Von den 15 deutschen Galerien stammen allein 12 aus Nordrhein-Westfalen. Partnerland der Paris Photo 2004 ist die Schweiz, die mit acht Galerien vertreten ist.