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13.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Glas-Probleme - Leipziger Bildermuseum bleibt vorerst grau +++ Zwanglose Geschichten und Bilder - Neue Zille-Ausstellung +++ Kunstmesse Index präsentiert moderne Kunst aus Hamburg +++ Niederländische Landschaftsmalerei in Dessau zu sehen +++ Frankfurter Max-Beckmann-Preis geht an Malerin Maria Lassnig


Glas-Probleme - Leipziger Bildermuseum bleibt vorerst grau
Leipzig (ddp-lsc). Das Leipziger Bildermuseum bietet den Passanten auch in Zukunft eine graue Betonfassade statt glänzender Glasplatten. «Die äußere Verglasung kann in diesem Jahr nicht mehr angerbacht werden», teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Grund seien Qualitätsprobleme mit dem Glas. Von erhöhten Ausgaben oder einer zeitlichen Verzögerung des Baus, der ursprünglich schon Ende 2002 fertig gestellt sein sollte, sei jedoch nicht auszugehen. Der Innenausbau werde ungeachtet der fehlenden Glasfassade weiter gehen, sodass der einzige Museumsneubau der neuen Länder Ende 2004 eröffnet werden könne.
Grund für die bisherige Bauverzögerung von 16 Monaten ist laut Rathaus die komplizierte Stahl-Glas-Konstruktion der Außenfassade. Neben der zeitlichen Verzögerung bescherte dies der Stadt bisher auch noch um zehn Millionen Euro gestiegene Kosten. Ursprünglich war der Bau mit 57,6 Millionen Euro veranschlagt.

Zwanglose Geschichten und Bilder - Neue Zille-Ausstellung
Berlin (ddp-bln). Das Heinrich-Zille-Museum Berlin präsentiert ab heute in einer Sonderausstellung erstmals große Teile des Originalmanuskriptes sowie Vorzeichnungen und Studien zum grafischen Hauptwerk Zilles «Zwanglose Geschichten und Bilder». Das Werk erschien 1919 im Verlag Fritz Gurlitt als Folge von 50 Originallithographien in einer Auflage von 200 Exemplaren. Für Zille-Kenner seien die Blätter eine kleine Sensation, denn noch nie konnte man einen so direkten Einblick in die Werkstatt des Künstlers gewinnen.
Der Künstler behandelte darin die Probleme der Großstadt, wie er sie sah - Kriminalität, Prostitution, Arbeitslosigkeit und Wohnungselend im damaligen Berlin. Der Zyklus, zu dem Zille auch die teils autobiographischen Texte schrieb, schildert in der Form kurzer Geschichten und auf literarisch-reportagehafte Weise die Zustände in «seinem Milljöh» ebenso wie die Strategien des Überlebens darin.
Neben den mehr als 30 Blättern zu den «Zwanglosen Geschichten und Bildern» zeigt das Museum bis 7. März 2004 eine neue umfangreiche Auswahl von Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken des Künstlers, die mit dem Zyklus in thematischer Verbindung stehen.

Kunstmesse Index präsentiert moderne Kunst aus Hamburg
Hamburg (ddp-nrd). Junge Kunst aus der Hansestadt präsentiert die Kunstmesse Index ab dem 21. November zum dritten Mal im Kunsthaus Hamburg. In der Verkaufsschau werden mehr als 200 neue Malereien, Fotos und Plastiken von jungen Hamburger Künstlern präsentiert, wie Initiatorin und Kunsthistorikerin Elena Winkel am Mittwoch sagte. Die Preise für die Werke liegen fast durchweg unter 1000 Euro.
Die rund 30 Künstler der Jahreskollektion müssen in Hamburg bildende Kunst studiert und dort gelebt haben. Um ein gleichbleibendes Niveau zu garantieren, wurde die Auswahl in Abstimmung mit Kuratoren und Professoren der Hochschule für Freie Bildende Kunst getroffen. Schirmherr ist der Leiter der Galerie der Gegenwart in der Kunsthalle, Christoph Heinrich.
Mit den ausgestellten Arbeiten sollen unterschiedliche Positionen in der aktuellen Kunst aufgezeigt werden. Die Messe versteht sich daher als Ergänzung zum etablierten Kunstmarkt. Sie ist bis zum 30. November geöffnet, dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr.
http://www.index-hamburg.de

Niederländische Landschaftsmalerei in Dessau zu sehen
Dessau (ddp-lsa). In der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau wird am Samstag eine Ausstellung mit niederländischer Landschaftsmalerei eröffnet. Unter dem Motto «Bauern. Fischer. Vagabunden» werden etwa 60 Werke des 17. Jahrhunderts gezeigt, wie die Galerie mitteilte. Die Exposition, die Teil der SOR Rusche Sammlung ist, wird ab Sonntag bis zum 6. Januar 2004 jeweils dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu sehen sein. Der Eintritt kostet drei Euro.
Die SOR Rusche Sammlung ist eine der bedeutendsten niederländischen Kollektionen aus deutschem Privatbesitz. Diese Sammlung wird in einem Zyklus von vier Ausstellungen in der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau gezeigt. Nach «Von Kavalieren, Dirnen und Quacksalbern» im vergangenen Jahr und «Bauern, Fischern, Vagabunden» im laufenden Jahr werden in den nächsten zwei Jahren die Stillebenmalerei und mythologische Darstellungen folgen.
Zu den verschiedenen Zweigen der SOR-Rusche-Sammlungen erscheint ein auf insgesamt fünf Bände angelegter Katalog. Herausgeber dieser Publikation ist der Niederlande-Spezialist Hans-Joachim Raupp von der Bonner Universität.
http://www.georgium.de

Frankfurter Max-Beckmann-Preis geht an Malerin Maria Lassnig
Frankfurt/Main (ddp-swe). Die österreichische Künstlerin Maria Lassnig erhält den diesjährigen Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle drei Jahre für hervorragende Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur vergeben. Ihre Entscheidung begründete die Preisjury am Mittwoch damit, Lassnigs umfangreiches Werk bilde einen «außergewöhnlichen Beitrag» zur zeitgenössischen Malerei. Die 84-Jährige werde für ihre «herausragende künstlerische Lebensleistung» geehrt. Die Verleihung erfolgt am 18. Februar 2004.