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13.11.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Medienrechtler wertet Rundfunk-Vorschläge als «Sprenstoff» +++ Bundestag stimmt über Filmförderungsgesetz ab +++ Filmfest von «Terre des Femmes» befasst sich mit Frauenrechten +++ Berlinale Talent Campus mit 3500 Bewerbungen +++ Festival IndustrieFilm Ruhr demnächst in Essen


Medienrechtler wertet Rundfunk-Vorschläge als «Sprenstoff»
Leipzig (ddp). Der Leipziger Medienrechtler Christoph Degenhart sieht in der Initiative von Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen für ein Sparprogramm bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ordentlich «Sprengstoff». In dem Papier würden «intensive Eingriffe» zur künftigen Gestaltung der Programme bei ARD, ZDF und Deutschlandradio vorgeschlagen. Einige der Punkte müssten deshalb verfassungsrechtlich geklärt werden, weil sie die Programmfreiheit der Sender berührten.
Eine Begrenzung der Zahl der Hörfunk- und Fernsehkanäle bei ARD und ZDF hält Degenhart für verfassungsrechtlich zulässig. Auch die Begrenzung der Ausgaben bei beiden Anstalten für ihren Internet-Auftritt sei «korrekt». Degenhart zeigte sich zugleich aber überzeugt, dass bei einer Verabschiedung auch nur einzelner Paragrafen aus dem Papier die Rundfunkanstalten vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde einlegen würden.
Degenhart unterstrich, mit dem Vorstoß versuche die Politik erstmals, den Expansionskurs der öffentlich-rechtlichen Sender zu begrenzen. Allerdings halte er den Zeitrahmen für einen Beschluss bis Januar 2005 für «eng gesteckt». Möglich wäre deshalb, dass die Bundesländer bis zu einer endgültigen Entscheidung ein Moratorium zur Gebührenerhöhung verabschiedeten. Damit könnte eine Anpassung zum 1. Januar 2005 ausgesetzt werden.
In dem Papier, über das die Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag und Freitag in München berät, wird unter anderem eine Beschränkung der ARD-Hörfunkwellen auf maximal 45, die Fusion der Kultursender Arte und 3sat sowie eine Kürzung der Planstellen bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten um fünf Prozent gefordert.

Bundestag stimmt über Filmförderungsgesetz ab
Berlin (ddp). Der Bundestag befasst sich heute mit wichtigen kulturpolitischen Weichenstellungen. Auf der Tagesordnung steht die Abstimmung über das Filmförderungsgesetz. Kulturstaatsministerin Weiss geht davon aus, dass die Novelle einstimmig beschlossen wird. Mit dem geänderten Filmförderungsgesetz, das am 1. Januar in Kraft treten soll, werden die Rahmenbedingungen für Kinofilmproduktionen und die Absatzförderung für deutsche Filme verbessert. Am Abend beschäftigt sich das Parlament mit einem Antrag der Unions- und der FDP-Fraktion auf Übernahme der deutschen Staatsoper Unter den Linden in Berlin durch den Bund.

Filmfest von «Terre des Femmes» befasst sich mit Frauenrechten
Tübingen (ddp-bwb). Einblicke in Frauenwelten gibt ab heute das 3. Filmfest der Menschenrechtsorganisation «Terre des Femmes» in Tübingen und Rottenburg. Aus Anlass des internationalen Tages «Nein zu Gewalt an Frauen» (25. November) werden bis zum 19. November insgesamt 30 Spiel- und Dokumentarfilme aus über 20 Ländern gezeigt, die Frauen und Frauenrechte zum Thema haben. Ein Schwerpunkt ist nach Angaben der Veranstalter die Situation in Afghanistan. So wird etwa in dem Film «At 5 in the Afternoon» die Entwicklung einer jungen Frau nach Ende des Taliban-Regimes erzählt.
Zu den Highlights des Filmfests zählt unter anderem die Deutschlandpremiere des Films «Silent Waters - Kamosh Pani» der pakistanischen Regisseurin Sabiha Sumar, der in Locarno unter anderem mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde. Weitere vielfach ausgezeichnete Produktionen wie «Rot und Blau», «Lilja4-ever» und «Secret Ballot» stehen ebenfalls auf dem Programm. Offiziell eröffnet wird das Festival mit dem Film «Real Women have Curves» heute Abend (20.00 Uhr) im Tübinger Kino «Museum».
http://www.frauenrechte.de/filmfest

Berlinale Talent Campus mit 3500 Bewerbungen
Berlin (ddp). Für den Berlinale Talent Campus im kommenden Jahr haben sich 3500 junge Filmemacher aus 101 Ländern beworben. Anfang Januar stehe fest, welche 500 Nachwuchsfilmer vom 7. bis 12. Februar eingeladen würden, teilten die Internationalen Filmfestspiele Berlin am Mittwoch mit. Beim ersten Talent Campus im vergangenen Jahr lag die Zahl der Bewerber mit 2000 aus 70 Ländern deutlich niedriger.
«Besonders stolz sind wir darauf, dass wir dieses Jahr Bewerbungen aus Ländern haben, in denen es derzeit kaum eine Filmindustrie gibt - wie Afghanistan, Ghana oder Syrien», sagte Projektmanagerin Christine Dorn. Die größte Gruppe von Bewerbern kommt aus Deutschland, dicht gefolgt von Großbritannien, den USA, Kanada, Frankreich und Spanien. Alle Interessenten mussten einen einminütigen Bewerbungsfilm einreichen.
Bei dem Talent Campus hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich bei Workshops, Fallstudien, Vorträgen, Diskussionen, Exkursionen und Filmvorführungen kennen zu lernen und Kontakte zur professionellen Filmszene zu knüpfen.

Festival IndustrieFilm Ruhr demnächst in Essen
Essen (ddp-nrw). In Essen findet am übernächsten Wochenende (22./23. November) zum vierten Mal die IndustrieFilm Ruhr statt. Auf dem zweitägigen Festival zeigt der Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) in Zusammenarbeit mit Unternehmensarchiven und der Kinemathek Ruhrgebiet 16 historische Industriefilme. Veranstaltungsort ist wie in den Vorjahren das Essener Filmtheater Eulenspiegel, wie der KVR am Mittwoch in Essen mitteilte.
Das älteste der gezeigten Filmdokumente stammt den Angaben zufolge aus dem Jahr 1930 und dokumentiert die Russland-Reise der Expertengruppe eines Dortmunder Unternehmens. Ein weiterer Beitrag stammt aus dem Archiv des Baukonzerns Hochtief und zeigt die 1965 erfolgte Versetzung der Tempelanlage von Abu Simbel in Ägypten. Weitere Filme kommen aus den Archiven von RWE und ThyssenKrupp.