Programmvorstellung der Maifestspiele in Wiesbaden - Kommt Sängerin Netrebko? +++ John Neumeier präsentiert seine letzte Spielzeit als Ballettintendant +++ Künstlerin Abramovic zeigt in Essen Performance mit ihren Studenten
Programmvorstellung der Maifestspiele in Wiesbaden - Kommt Sängerin Netrebko?
Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Intendant des hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, wird an diesem Montag das Programm der Internationalen Maifestspiele präsentieren. Vom 30. April bis 31. Mai sollen mit Oper und Konzert, Tanz, Performance und Schauspiel alle Sparten der Darstellenden Kunst bei den Festspielen in Wiesbaden vertreten sein.
Geplant ist nach Angaben der Organisatoren auch ein Auftritt der russischen Opernsängerin Anna Netrebko. Das Land Hessen und die Landeshauptstadt Wiesbaden sprachen sich jüngst gegen den Auftritt der Sängerin bei den Festspielen aus und begründeten das mit dem Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine.
Die international gefeierte Sopranistin war nach Beginn des Krieges in die Kritik geraten wegen ihrer angeblichen Nähe zu Präsident Wladimir Putin. Das Staatstheater will dagegen an den Plänen festhalten. Bei der Präsentation des Programms der Internationalen Maifestspiele wird auch der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) anwesend sein.
John Neumeier präsentiert seine letzte Spielzeit als Ballettintendant
Hamburg (dpa) - Nach 50 Jahren beendet Choreograf John Neumeier seine letzte Spielzeit 2023/24 beim Hamburg Ballett mit einem «Epilog». «Diese zusätzliche 51. Saison in Hamburg war eine Überraschung - auch für mich!», sagte Neumeier am Montag in Hamburg. Eigentlich wollte der 83-Jährige in diesem Sommer aufhören. Nachdem der Choreograph Demis Volpi Ende Oktober als sein Nachfolger vorgestellt wurde, hatte Neumeier jedoch um eine 51. Spielzeit verlängert. Der 36 Jahre alte Direktor des Ballett am Rhein in Düsseldorf wechselt erst im Sommer 2024 an die Elbe. «Selbstverständlich konnte ich das Ensemble, das ich seit 50 Jahren aufgebaut habe, nicht im Stich lassen», sagte Neumeier, der 1973 als jüngster Ballettdirektor nach Hamburg kam.
Eröffnet wird die neue Ballettsaison am 3. September mit der kostenlosen Open-Air Gala «The World of John Neumeier» auf dem Hamburger Rathausmarkt. Im Dezember feiert Cathy Marstons Ballett «Jane Eyre» nach dem Romanklassiker von Charlotte Brontë seine Premiere in Deutschland. Die britische Choreografin ist designierte Ballettdirektorin des Ballett Zürich. Als Wiederaufnahmen stehen die Neumeier-Ballette «Endstation Sehnsucht» nach Tennessee Williams und die «Odyssee» nach Homer auf dem Programm. Die allerletzte Premiere im Sommer 2024 wird John Neumeier selbst choreografieren - bisher gibt es dazu nur den Arbeitstitel: «Epilog».
Künstlerin Abramovic zeigt in Essen Performance mit ihren Studenten
Essen (dpa) - Die weltbekannte Performance-Künstlerin Marina Abramovic und ihre Studenten zeigen im Sommer eine Langzeit-Performance am Museum Folkwang in Essen. Das Projekt werde zwischen dem 30. Juni und 9. Juli im Museum Folkwang in einer auf neun Tage angelegten «Long Durational Performance» im Museum Folkwang präsentiert, teilten die Hochschule und das Museum am Freitag mit.
Abramovic erarbeite das Projekt im Rahmen ihrer Professur an der Folkwang Universität der Künste mit 26 internationalen Studierenden. Im Mittelpunkt stehen demnach die Fokussierung, Ausdauer und Konzentration der Künstlerinnen und Künstler. Die Teilnehmer im Alter zwischen 17 und 39 Jahren kommen aus den Sparten, Tanz, Gesang, Fotografie, Schauspiel, Regie und Komposition.
Die Performances laufen nach Angaben von Abramovic sechs Stunden pro Tag. «Für meine Lehrmethode ist es sehr wichtig, die Studierenden schon in einem sehr frühen Stadium mit realen professionellen Arbeitsbedingungen und einem echten Publikum in Kontakt zu bringen», sagte sie.
Abramovic hat seit diesem Wintersemester die erste Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität in Essen inne. Die Professur ist benannt nach der 2009 gestorbenen Wuppertaler Tanzkünstlerin Pina Bausch. Abramovic lehrt ein Jahr lang in Essen.
Die in Belgrad geborene 76-jährige Abramovic gehört zu den international bedeutendsten und radikalsten Performance-Künstlerinnen. Seit 1973 tritt sie weltweit mit Performances auf, in denen sie immer wieder die eigenen psychischen und körperlichen Grenzen auslotet.