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13.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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München: Theatermuseum erwirbt Fotoarchiv von Oda Sternberg +++ Berlin: Autoren für Stückemarkt des Theatertreffens ausgewählt +++ Offenburg: Europäischer Übersetzerpreis geht an Anne Weber +++ Leipzig: Buchmesse angesichts guter Umsatzzahlen zuversichtlich +++ Prenzlau: 9. Ehm-Welk-Literaturpreis ausgeschrieben



München: Theatermuseum erwirbt Fotoarchiv von Oda Sternberg
München (ddp). Das Deutsche Theatermuseum in München hat das Archiv der Theaterfotografin Oda Sternberg erworben. Etwa eine halbe Million Arbeiten Sternbergs zeigen Inszenierungen und Probearbeiten der Münchner Kammerspiele von 1976 bis 2001, wie die Kulturstiftung der Länder am Mittwoch mitteilte. Die Stiftung beteiligte sich an der Finanzierung. Die Summe wurde nicht genannt. Der Nachlass beinhaltet auch Aufnahmen am Bayerischen Staatsschauspiel (ab 2001) und dokumentiert die künstlerische Arbeit der Regisseure Dieter Dorn, Alexander Lang, George Tabori und Robert Wilson.
Das Theatermuseum beherbergt bereits das Archiv von Ilse Buhs, bei der Sternberg ihre ersten beruflichen Erfahrungen sammelte. Mit Hilfe des bereits vorhandenen Archivs von Hildegard Steinmetz, der Vorgängerin Sternbergs bei den Münchner Kammerspielen, lässt sich nun die Entwicklung des Münchner Theaters im 20. Jahrhundert nahezu lückenlos dokumentieren.


Berlin: Autoren für Stückemarkt des Theatertreffens ausgewählt
Berlin (ddp-bln). Die Autoren für den Stückemarkt des Theatertreffens 2008 im Mai in Berlin stehen fest. Ausgewählt wurden nach Angaben der Berliner Festspiele vom Mittwoch der Deutsche Paul Brodowsky mit «Regen in Neukölln», der Russe Sergej Medwedew mit «Parikmacherscha» (Die Friseuse), der Spanier José Manuel Mora mit «Mi alma en otra parte» (Meine Seele anderswo), der Spanier Esteve Soler mit «Contra el progrés» (Gegen den Fortschritt) und der Belgier Klaas Tindemans mit «Bulger». Die bisher noch nicht aufgeführten Stücke werden in szenischen Lesungen präsentiert.
Zur Teilnahme am Dramatikerworkshop unter der Leitung von John von Düffel wurden folgende Autoren eingeladen: Anne Habermehl(«Letztes Territorium»), Nicole Kanter («Nach unserer Zukunft»), Andreas Liebmann («Die Toten von Heilbronn»), Laura Naumann («Meerrauschenhören») und Sabine Wen-Ching Wang («Hund Hund»).
Insgesamt hatten sich 646 Autoren aus 33 europäischen Ländern für den Stückemarkt beworben.


Offenburg: Europäischer Übersetzerpreis geht an Anne Weber
Offenburg (ddp). Der Europäische Übersetzerpreis 2008 geht an Anne Weber. Die 43-jährige Literaturübersetzerin erhält die mit 15 000 Euro dotierte Auszeichnung der Stadt Offenburg und der Hubert-Burda-Stiftung in Anerkennung ihrer Leistungen unter anderen bei Werken von Pierre Michon und Marguerite Duras, wie die Jury am Mittwoch mitteilte. Das Gremium hatte sich in diesem Jahr für die Literatursprache Französisch entschieden. Der Förderpreis in Höhe von 5000 Euro wird Holger Fock, Literaturübersetzer für die französische Sprache, zuerkannt.
Schriftsteller Peter Handke, der selbst aus dem Französischen übersetzt, hatte nach Jury-Angaben die Aufgabe, den Hauptpreisträger auszuwählen. Der seit 2005 ausgelobte Europäische Übersetzerpreis versteht sich insbesondere als Förderinstrument zum Abbau kultureller Barrieren und des kulturellen Austausches im Zeichen der Europäischen Verständigung.
Der Übersetzerpreis wird am 27. April in Offenburg an Weber, die auch als Schriftstellerin tätig ist, übergeben. Die Festansprache hält der Kunsthistoriker und Romanist Werner Spies.


Leipzig: Buchmesse angesichts guter Umsatzzahlen zuversichtlich
Leipzig (ddp). Angesichts eines boomenden Buchmarktes sind die Veranstalter der am Donnerstag beginnenden Leipziger Buchmesse zuversichtlich. Der Umsatz auf dem Buchmarkt habe im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent zugelegt, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, am Mittwoch in Leipzig. «Das ist eine unglaubliche Zahl für den Buchhandel.» Sie strafe all die Mahner der vergangenen Jahre Lügen, die im digitalen Zeitalter das Ende des Buches prophezeit hatten.
Die Leipziger Buchmesse legt in diesem Jahr erneut leicht zu, die Ausstellungsfläche wächst um vier Prozent auf 63 000 Quadratmeter. Bis Sonntag zeigen 2345 Aussteller aus 39 Ländern ihre Neuerscheinungen. Parallel dazu findet mit «Leipzig liest» Europas größtes Literaturfestival statt, auf der Messe und in der Stadt lesen rund 1500 Autoren in 1900 Veranstaltungen aus ihren Werken. Die Buchmesse setzt ihre Schwerpunkte in diesem Jahr auf die junge deutsche Literatur und die frühkindliche Leseförderung. Partnerland ist Kroatien.
Honnefelder sagte, die jüngsten Umsatzzahlen gäben der Branche und der Messe Auftrieb. Zwar habe die Belletristik im vergangenen Jahr ein Minus hinnehmen müssen. Dies werde aber durch ein starkes Wachstum bei Krimis, Jugendbüchern und Hörbüchern mehr als wettgemacht.
Insgesamt gehöre das Buch nicht zu den Freizeitbeschäftigungen, die weniger konsumiert würden, sondern mehr. «Das Buch ist wieder Leitmedium», betonte Honnefelder. Auch die Umsatzzahlen der ersten beiden Monate dieses Jahres ließen die Branche optimistisch sein. «Der Buchhandel blickt freundlich in die Zukunft», sagte der Vorsteher des Börsenvereins.


Prenzlau: 9. Ehm-Welk-Literaturpreis ausgeschrieben
Prenzlau (ddp-lbg). Der Landkreis Uckermark hat zum neunten Mal den Ehm-Welk-Literaturpreis ausgeschrieben. Die Auszeichnung sei mit 2000 Euro dotiert und werde am 31. August verliehen, teilte die Kreisverwaltung in Prenzlau mit. In Brandenburg lebende Autoren könnten bis zum 31. Mai Lyrik und Prosa mit einem Umfang von bis zu 20 Seiten einreichen.
Die Arbeiten sollen den Angaben zufolge dem Heimatbegriff im Sinne Ehm Welks (1884-1966) entsprechen. Der Schriftsteller verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Uckermark. Vor allem durch seine Kummerow-Romane war er bekanntgeworden. Der Ehm-Welk-Literaturpreis wird seit 1992 alle zwei Jahre verliehen. 2006 wurden René Schmidt aus Brodowin und Stefan Eikermann aus Grimme geehrt.
Die Manuskripte sind in fünffacher Ausfertigung anonym oder unter Angaben eines Kennwortes an die Uckermärkische Literaturgesellschaft in Angermünde zu senden. Die Anschrift des Bewerbers soll auf einem beiliegenden Umschlag notiert werden.