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Im Mai erklingen erstmals die neuen Konzertglocken im Leipziger Gewandhaus. Foto: Lieberwirth
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13.4.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Neue Konzertglocken im Leipziger Gewandhaus eingetroffen +++ 22. Festival „a cappella“ Leipzig: A-cappella-Klänge von Brasilien bis Irland +++ Werke von Loriot und Open-Air-Disco bei Magdeburger Domfestspielen +++ Internationales Musikfest Hamburg startet mit Haydns «Die Schöpfung» +++ Michael Thalheimer inszeniert «Der fliegende Holländer» in Hamburg +++ Kultursenator Brosda für gemeinsame Veranstaltungsplattform der Kultureinrichtungen

Neue Konzertglocken im Leipziger Gewandhaus eingetroffen

Leipzig (dpa/sn) - Eine Woche später als ursprünglich geplant hat das Gewandhaus Leipzig seine sechs neuen Konzertglocken erhalten. Die rund 1,3 Tonnen schweren Klangkörper wurden am Mittwoch mit einem Lastwagen geliefert, wie Gewandhaussprecher Dirk Steiner sagte. Die Glocken waren im österreichischen Innsbruck extra für das Gewandhaus gegossen wurden. Der Preis für die Glocken liegt bei rund 100 000 Euro, die Kosten werden getragen vom Freundeskreis des Gewandhauses.

Ursprünglich war die Lieferung schon für den 6. April geplant gewesen. Probleme beim Bau der Transportkisten hatten jedoch zu der Verzögerung geführt.

Mit den Konzertglocken in den Tönen g1, c2, es2, e3, g2 und c3 ist das Gewandhaus erstmalig im Besitz eines solchen Satzes. Damit werde das Ausdrucksspektrum des Orchesters erweitert. Sie kommen in Musikstücken wie der «Symphonie fantastique» von Hector Berlioz oder in Modest Mussorgskys «Bilder einer Ausstellung» zum Einsatz.

Die Glocken werden in Gestelle eingespannt und bei Bedarf auf die Bühne gerollt, wie Sprecher Steiner erläuterte. Zum Klingen werden sie gebracht, indem sie von außen angeschlagen werden. Als erste werde die kleinste der sechs neuen Glocken am 5. und 6. Mai in einem Konzert zu hören sein - in Richard Strauss' «Zarathustra».

 

22. Festival „a cappella“ Leipzig: A-cappella-Klänge von Brasilien bis Irland

Leipzig - In 10 Tagen bringt das 22. Internationale Festival für Vokalmusik „a cappella“ wieder Vokalmusik als Live-Erlebnis nach Leipzig – in 11 Live-Konzerten machen dann A-cappella-Gruppen aus ganz Europa und Südamerika die Stadt zum Treffpunkt für A-cappella-Fans und -Künstler.

Das Festival startet am 22. April mit dem Eröffnungskonzert der Festival-Initiatoren des Leipziger Ensembles amarcord, das sich der Vokalmusik Nordamerikas widmet und viele Auftragswerke amerikanischer Komponistinnen und Komponisten zu Gehör bringt. Das letzte Einzelkonzert des Festivals 2022 am 29. April wiederum bringt dem Publikum die Musik Südamerikas näher: Mit der Gruppe Ordinarius ist seit vielen Jahren wieder einmal ein A-cappella-Ensemble aus Brasilien zu Gast. Am Folgetag wird das Festival traditionell mit einem gemeinsamen Abschlusskonzert mehrerer Gruppen der Festivalwoche beendet, welches fast ausverkauft ist. Für alle anderen Konzerte aber sind aktuell noch Tickets verfügbar, da nach jüngsten Entscheidungen mehr Tickets freigeschaltet werden durften.

 

Werke von Loriot und Open-Air-Disco bei Magdeburger Domfestspielen

Magdeburg (dpa/sa) - Die Magdeburger Domfestspiele werden in diesem Jahr mit einem Konzert der Künstler Konstantin Wecker und Jo Barnikel eröffnet. Das teilten die Veranstalter am Dienstag im Magdeburger Dom mit. Die 14. Ausgabe der Festspielreihe rund um das Wahrzeichen der Landeshauptstadt findet in diesem Jahr vom 17. bis zum 22. Mai mit Konzerten, Vorstellungen und einem Gottesdienst statt.

Das Programm ist vielfältig. So ist ein Akkordeon-Konzert geplant. Zudem wollen ein Kammerorchester und ein Zupforchester auftreten. Der neue Magdeburger Kammerchor will mit einem A-Capella-Programm begeistern. Am 21. Mai liest Schauspieler Johann von Bülow, ein entfernter Verwandte des berühmten «Loriot», Werke von Loriot vor.

Premiere feiert in diesem Jahr eine sogenannte «Silent Disco»: Bei diesem Open-Air-Event auf dem Domplatz haben die Gäste Funkkopfhörer auf und können sich ihre Musikrichtung zwischen Rock, Pop und Elektromusik selbst aussuchen.

5000 Eintrittskarten gibt es dieses Jahr. Die Domfestspiele werden von Sponsoren und über Einnahmen aus dem Kartenverkauf finanziert. Kultur könne den Menschen ein Stück Zuversicht geben, hieß es mit Blick auf den russischen Krieg in der Ukraine.

 

Internationales Musikfest Hamburg startet mit Haydns «Die Schöpfung»

Das Internationale Musikfest Hamburg dreht sich in diesem Jahr um die Natur. Entsprechend kraftvolle Werke stehen auf dem Programm. Der Generalintendant der «Elphi» freut sich auch aufs Publikum - und zum Start umschwirren Hunderte Drohnen das Konzerthaus.

Hamburg (dpa/lno) - Das Internationale Musikfest Hamburg startet in diesem Jahr mit einer Aufführung des Oratoriums «Die Schöpfung» von Joseph Haydn in der Elbphilharmonie. Dirigiert von Alan Gilbert gibt das NDR Elbphilharmonie Orchester das Stück am 28. April im Großen Saal des berühmten Konzerthauses zum Besten, wie Elbphilharmonie und Laeiszhalle am Dienstag in Hamburg mitteilten. «Es ist eine Freude, dass das Internationale Musikfest Hamburg nach zwei pandemisch geprägten Jahren wieder vor Publikum stattfinden kann», sagte Generalintendant Christoph Lieben-Seutter dazu und versprach ein «ein dicht gepacktes Programm mit hochkarätigen Gästen».

Bis zum 1. Juni stehen unter dem Motto «Natur» mehr als 60 Veranstaltungen in beiden Veranstaltungsorten auf dem Programm - Werke, «die sich der Schönheit und dem Schrecken der Natur nähern», wie die Veranstalter weiter schreiben. Dazu gehören Gustav Mahlers Dritte Sinfonie, die Alpensinfonie von Richard Strauss, der Freischütz von Carl Maria von Weber, Rusalka von Antonin Dvorák und Franz Schuberts Winterreise.

Geplant sind Auftritte von Solistinnen und -Solisten wie Anne-Sophie Mutter und Elisabeth Leonskaja, Patricia Kopatchinskaja und Pekka Kuusisto, Igor Levit und Sir András Schiff. Begleitet werden sie von namhaften Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Philharmonia Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra, dem Orchestre de Paris, den Münchner Philharmonikern und der Filarmonica della Scala.

Als Shootingstar unter den Dirigenten wird der Finne Klaus Mäkelä in drei Konzerten alle sieben Sinfonien von Jean Sibelius mit dem Oslo Philharmonic zur Aufführung bringen. Das Kyiv Symphony Orchestra gibt zudem ein Benefizkonzert im Rahmen einer kurzfristig angesetzten Deutschland-Tournee.

Vom Start des Musikfestes an soll die «Elphi» zudem vier Abende lang von der Lichtinstallation «Breaking Waves» erleuchtet werden. Dazu ist ein bewegtes Lichtkunstwerk durch die Choreographie von Hunderten beleuchteten Drohnen geplant. Ursprünglich war diese zehnminütige Installation des Künstlerduos Studio Drift für den fünften Geburtstag der Elbphilharmonie im Januar geplant gewesen.

 

Michael Thalheimer inszeniert «Der fliegende Holländer» in Hamburg

Hamburg (dpa) - Fünf Neuproduktionen auf der großen Bühne präsentiert die Staatsoper Hamburg in der Spielzeit 2022/23. Zum Spielzeitauftakt am 17. September inszeniert Herbert Fritsch Georges Bizets Oper «Carmen» (Musikalische Leitung: Yoel Gamzou), teilte die Staatsoper am Montag mit. Richard Wagners romantische Oper «Der fliegende Holländer» wird von Michael Thalheimer neu inszeniert, am Pult steht Generalmusikdirektor Kent Nagano. Außerdem feiern Premiere: Dmitri Schostakowitschs Oper «Lady Macbeth von Mzensk» (Regie: Angelina Nikonova), Giacomo Puccinis Triptychon «Il trittico» (Regie: Axel Ranisch) und Salvatore Sciarrinos «Venere e Adone» (Regie: Opernintendant Georges Delnon).

Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg startet am 27./28. August in die neue Konzertsaison und präsentiert unter der Leitung von Kent Nagano das «Deutsche Requiem» von Johannes Brahms in der Elbphilharmonie. Open Air sind Nagano und die Philharmoniker am 1. September auf dem Hamburger Rathausmarkt zu erleben. Vom 2. bis 4. September folgen Akademiekonzerte in der Hauptkirche St. Michaelis mit Musik u. a. von Arvo Pärt. Zu den Höhepunkten der Konzertsaison zählen die 6. Symphonie von Gustav Mahler, Jörg Widmanns Oratorium «Arche» sowie die Aufführung eines neuen Werks des US-amerikanischen Komponisten Sean Shepherd.

 

Kultursenator Brosda für gemeinsame Veranstaltungsplattform der Kultureinrichtungen

Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) setzt als eine Lehre aus den Folgen der Corona-Pandemie auf eine gemeinsame Ticket- und Veranstaltungsplattform aller Kultureinrichtungen. «Das wäre total schön», sagte er am Montag beim 21. Tourismuspolitischen Frühstück des Tourismusverbands Hamburg.

Denn wenn ein Gast oder Tourist beispielsweise für den 27. April ein Konzert in der Elbphilharmonie besuchen wolle und feststelle, dass dieses bereits ausverkauft sei, dann wäre es doch sehr gut, wenn er gleich für den Abend die Alternativangebote in der Stadt aufgelistet bekomme. «Wenn man sich schon mal überwunden hat zu sagen, ich verlasse die heimische Couch, (...) dann sollte es nicht daran scheitern, dass an einem spezifischen Ort keine Karte mehr da ist.»

Brosda räumte ein, bis dahin sei es noch ein weiter Weg. Denn auch Kultureinrichtungen als eigenständige Unternehmen hätten durchaus unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sie Kunden an sich binden - «die dann natürlich lieber für den 29. April ein Ticket im gleichen Haus verkaufen würden als für den 27. April in einem anderen Haus». Gleichwohl sei er überzeugt, dass dieses System über kurz oder lang kommen werde. «Da muss man für werben, dass die Effekte unter dem Strich positiver sein werden, als der Verlust, den ich an diesem Abend haben werde.»

Der Senator verwies in diesem Zusammenhang auf Basel, wo Touristen in den Hotels bereits alle Möglichkeiten präsentiert bekämen, nach dem Motto «Was ist an dem Abend los, was kann ich machen, wie kommen ich da hin?».

 

 

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