Erfurt (ddp-lth). Die 16. Tage der Jüdisch-Israelischen Kultur in Thüringen beginnen am Samstag mit einem Konzert in Erfurt. Bis zum 16. November stünden mehr als zwei Dutzend Veranstaltungen auf dem Programm, kündigte ein Sprecher des Fördervereins Alte und Kleine Synagoge Erfurt e.V. am Mittwoch an.
Die Kulturtage stehen unter dem Motto: «Und wenn ihr wollt, ist es kein Märchen» - einem Ausspruch von Theodor Herzl, dem geistigen Vater des heutigen Staates Israel.
Während der Kulturtage werden dem Sprecher zufolge vor allem vier wesentliche Merkmale in der Geschichte der Juden thematisiert: Sie seien ausgegrenzt worden, hätten sich assimilieren müssen, sich in Gemeinschaften integriert und mit der Staatsgründung im Mai 1948 Autonomie verschafft. Neben dem Jubiläum des 60. Jahrestages der Staatsgründung Israels jähre sich in der Zeit des Festivals die Reichspogromnacht zum 70. Mal. Die Kleine Synagoge in Erfurt lade deshalb als kulturelle Begegnungsstätte am 9. November zu Veranstaltungen ein.
Die Kulturtage befassen sich den Angaben zufolge mit wichtigen Themen jüdischer Kultur und Alltagsgeschichte. Geplant sind unter anderem Musikabende und Vorträge. Zum Abschluss steht ein Konzert des «modern klezmer quartet» am 16. November in der Michaeliskirche in Erfurt auf dem Programm. In dem Gotteshaus ist auch die Ausstellung «Acher, der Andere» mit den Arbeiten der Dresdner Künstlerin Marion Kahnemann zu sehen. Sie soll ab 8. November zum Nachdenken über das Thema Ausgrenzung anregen. Andere Ausstellungen werden den Angaben zufolge in der Galerie im Theater in Arnstadt und in Mühlhausen in der Synagoge vorbereitet.