39 Bands bei Internationalem Dixieland Festival Dresden im Mai 2025 +++ Rheinsberger Osterfestspiele 2025 befassen sich mit Schäferleben +++ Musikfestival «transVOCALE» feiert in losen Genre-Grenzen +++ Jüdische Kulturtage: Leise Töne gegen hasserfüllte Parolen
39 Bands bei Internationalem Dixieland Festival Dresden
39 Bands und Solisten aus mehreren europäischen Ländern bestreiten das Internationale Dixieland Festival Dresden im Mai 2025. Darunter befinden sich Formationen aus Belgien, Dänemark, Frankreich und Portugal, teilten die Veranstalter mit. Bei 48 Konzerten soll es insgesamt 250 Stunden Traditional Jazz geben. Tickets für die 53. Ausgabe des größten europäischen Dixieland Festivals sind ab diesen Freitag zu haben.
110 Stunden Jazz werden kostenlos geboten
Das Spektakel ist vom 10. bis 18. Mai geplant. Neben altbewährten Spielstätten wie der Freilichtbühne im Großen Garten und dem Terrassenufer gibt es auch ein paar neue Bühnen, darunter im Kaufpark Nickern und im Club Tante JU. Dank eines Firmensponsorings ist die Jazzmeile in der Innenstadt für mehrere Jahre gesichert. Dort können die Fans wie auch bei einigen anderen Konzerten kostenlos Jazz genießen - insgesamt 110 Stunden.
Der Veranstalter möchte nach eigenem Bekunden neben bewährten Programmpunkten zunehmend auch frischen Wind in das Festival bringen - mit neuen Konzertformaten, jungen Bands, neuen musikalischen Angeboten und Spielstätten. «Dieser Ansatz hat sich bewährt und wird auch das Festival 2025 prägen», betonte Festival-Sprecher Hendrik Meyer.
Erstmals offene Bühne für Hobbymusiker
So soll es im kommenden Jahr erstmals eine «Open Stage» geben. Auf einer Bühne auf der Prager Straße bekommen dann Bands und Solisten die Chance, ihr Können vor Publikum zu beweisen. Sie müssen sich dafür nur anmelden. Dixie-Klassiker wie das Familienfest im Dresdner Zoo, die Riverboat Shuffle auf der Elbe oder das Dixie-ABC für die kleinsten Fans sind gleichfalls im Angebot.
Das Dixieland Festival in Dresden ist eine feste Institution. Schon vor dem Fall der Mauer trafen sich hier Jazzer aus Ost und West. Die Organisatoren nehmen für sich in Anspruch, das größte europäische Festival für Oldtime-Jazz auszurichten und sehen Dresden als «Hauptstadt von Dixieland» in Europa. In den Jahren vor der Pandemie zählte der Veranstalter bis zu 350.000 Zuschauer pro Ausgabe.
Rheinsberger Osterfestspiele befassen sich mit Schäferleben
Im kommenden Jahr nehmen die Osterfestspiele in Rheinsberg die Verklärung des Schäferlebens in Kunst und Musik in den Blick. Im Schloss Rheinsberg sollen dann vom 17. bis 21. April verschiedene Theateraufführungen, Schauspiele und Konzerte gezeigt werden und dabei die Idealisierung des Lebens als Schäfer beleuchten, wie die Veranstalter erklärten.
Im Zentrum des Festivals steht eine Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts «Der königliche Hirte»(«Il re pastore») aus dem Jahr 1775. Es sei «ein anrührendes, verspieltes Schäferspiel, in dem Liebe und Standhaftigkeit eines Prinzen über alle Widrigkeiten siegen», führten die Veranstalter aus.
Die Handlung des Stücks sieht etwa so aus: Aminta, der ein zufriedenes Schäfer-Dasein führt und zunächst nichts von seinem königlichen Blute weiß, freut sich auf die Hochzeit mit seiner Geliebten Elisa. Eines Tages soll er den Thron besteigen und die Tochter eines Tyrannen heiraten. Hinter diesen staatspolitischen Beziehungsmaßnahmen steckt Alexander der Große, der so den Frieden sichern will. Eine Geschichte über die Grenzen von Pflichterfüllung, Loyalität, Selbstbestimmung und persönlichem Glück.
Musikfestival «transVOCALE» feiert in losen Genre-Grenzen
Die deutsch-polnische Doppelstadt Frankfurt (Oder)/Slubice lädt vom 14. bis 16. November zum Internationalen Musikfestival «transVOCALE» ein. Bei der 20. Ausgabe seien an Orten in beiden Städten verschiedene Musikkonzerte geplant, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Die Veranstaltungen bewegten sich demnach zwischen «traditioneller und moderner Weltmusik, gestandenen Liedermachern und populären Songwriterinnen, Nische und Mainstream».
Den Auftakt macht etwa der Sänger Stoppok mit seiner Band im Frankfurter Kleist Forum. Er spielt seit Jahren eine Mischung aus Folk, Rock, Rhythm & Blues und Country. Stoppok ist insbesondere im Osten sehr bekannt. Es folgen Auftritte etwa der italienischen Band Veeble mit Komponenten aus Swing-Punk, Reggae und Folk'n'Roll. Den Abschluss macht Pippo Pollina, mit klassischer Singer-Songwriter-Musik.
Bei dem Festival werden klassische Genre-Grenzen überschritten und wilde Mischungen präsentiert. «Wir haben ein Programm zusammengestellt, mit dem wir nicht nur unser Stammpublikum, sondern auch die nächste Generation begeistern wollen», erklärten die Veranstalter. Neben den Konzerten soll es an den drei Festivaltagen auch Aftershow-Partys geben, bei denen auch Freiwillige ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis stellen können.
Jüdische Kulturtage: Leise Töne gegen hasserfüllte Parolen
Die Jüdischen Kulturtage München sollen «mit den leisen Tönen der Kultur» ein Zeichen setzten «gegen lautes Geschrei und hasserfüllte Parolen». Das sagte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) beim Festakt zur Eröffnung der Kulturtage, die bis zum 9. Dezember dauern sollen. Er betonte: «Die Jüdischen Kulturtage München sind in diesen Zeiten wichtiger denn je».
Der Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Yehoshua Chmiel, sagte: «Wir leben in einer Zeit, in der sichtbares und selbstbewusstes Judentum vermehrt zur Zielscheibe geworden ist. Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 gibt es Angriffe und Beleidigungen.» Darum sei es wichtig, dass die Kulturtage «ein klares Zeichen dafür setzen, dass jüdisches Leben in München genau dort ist, wo es hingehört: in der Mitte der Gesellschaft».
Judith Epstein, die Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Tradition, sagte in ihrer Eröffnungsrede: «Die Kultur der freien Welt muss ein unbeirrbarer Brückenbauer sein. Kultur darf gerade in den jetzigen Zeiten nicht spalten, sondern muss unterstützen, unüberwindbar geglaubte Grenzen zu überschreiten.»
Die Kulturtage finden zum 38. Mal statt und stehen unter dem Motto «Die Sprache der Kultur verbindet». Zur Eröffnung am Dienstagabend trat die Violinistin Anne-Sophie Mutter mit Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy auf. Schauspielerin Sunnyi Melles las aus Werken von Ephraim Kishon und Fred Uhlmann.
Es ist das zweite Mal seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel im Oktober 2023 und das erste Mal seit dem Angriff auf das Israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München im September, dass die Jüdischen Kulturtage München stattfinden.