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16.12.: Aktuelle Corona-Meldungen aus der Kulturszene

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Erfurt will mit weiteren Schließungen über Feiertage kommen +++ Grüne kritisiert Bayerns Corona-Regeln: Axt an Vielfalt der Kultur +++ Weihnachtskonzert der Staatskapelle in Parchim abgesagt +++ Opernintendant der Frankfurter Oper kritisiert erneute Änderung von Corona-Regeln

Erfurt will mit weiteren Schließungen über Feiertage kommen

Erfurt (dpa/th) - In Erfurt werden von Freitag an unter anderem wieder Bibliotheken und Volkshochschulen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus geschlossen. In Musikschulen ist nur noch Einzelunterricht erlaubt, Freizeitsport darf nur noch im Freien stattfinden, wie die Landeshauptstadt am Mittwoch mitteilte. Das öffentliche Eislaufen wird komplett eingestellt.

Auch steht Eltern künftig frei, ob sie ihre Kinder in die kommunalen Kindergärten bringen. Freie Träger bat die Stadt, diese Regelungen unbürokratisch zu übernehmen. Auch Begegnungsstätten für Seniorinnen und Senioren bleiben ab Freitag zu, am Samstag folgt das Theater. Bis einschließlich 31. März 2022 bleiben zudem die Bürgerhäuser geschlossen.

«Die Experten sagen uns, auch basierend aus den Erfahrungen des letzten Jahreswechsels, dass uns Mitte Januar eine Explosion der Infektionszahlen bevorsteht. Daher müssen wir jetzt handeln», sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). «Wir müssen es schaffen, über die Feiertage zu kommen.» Alle bisher getroffenen Maßnahmen hätten nicht dazu beigetragen, das Infektionsgeschehen merkbar einzudämmen und den medizinischen Bereich zu entlasten.

Es gehe nicht darum, planlos alles zuzumachen. «Aber wir müssen dort, wo die Infektionen nachweisbar stattfinden, angemessene Maßnahmen treffen», betonte Bausewein. Die neuen Maßnahmen gelten vorerst bis zum 14. Januar 2022. Danach werde - der aktuellen Lage entsprechend - neu beraten.

In den vergangenen sieben Tagen wurden für Erfurt rund 1800 neue Corona-Infektionen registriert. Die Daten seien allerdings nur bedingt belastbar, da etwa die Labore im Meldeverzug seien, hieß es vonseiten der Stadt. In der Kontaktnachverfolgung sei das Gesundheitsamt mittlerweile elf Tage in Verzug. Mit einem seit Mittwoch zusätzlich aktiven Team und der Unterstützung der Bundeswehr soll der Zeitverzug «wieder etwas aufgeholt werden».

 

Grüne kritisiert Bayerns Corona-Regeln: Axt an Vielfalt der Kultur

Nur ein Viertel der Besucher darf rein - diese Corona-Regelung trifft die Kulturbetriebe in Bayern hart. Egal ob Kino, Konzerthaus oder Theater, für viele ist das existenzbedrohend. Eine Grünen-Politikerin schlägt deshalb Alarm.

München (dpa/lby) - Die Kultur in Bayern wird durch die Corona-Regeln nach Ansicht der kulturpolitischen Sprecherin der Landtags-Grünen, Sanne Kurz, massiv benachteiligt. Hier werde die Axt angelegt an die Vielfalt der Kultur, schrieb die Münchner Landtagsabgeordnete in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an Kunstminister Bernd Sibler (CSU). Theater dürften nur ein Viertel ihrer Sitzplätze nutzen, während die Theaterkneipe zu 100 Prozent besetzt werden könne. Dabei gelte im Theater weiter die 2G-plus-Regel, nach der auch Geimpfte und Genesene einen negativen Test vorlegen müssten, im Lokal dagegen nur 2G.

Auch Ski-Gondeln oder Freizeitparks hätten im Innenbereich weniger Infektionsschutzauflagen als Kultur im Außenbereich. «Was heißt es für einen Kulturstaat, dass Werbeveranstaltungen mit 2G durchgeführt werden dürfen bei 100 Prozent Auslastung, Kultur aber mit 2G plus und 25 Prozent Auslastung gegängelt und in den wirtschaftlichen Ruin getrieben wird?»

«Die Lage ist dramatisch. Für das so wichtige Weihnachtsgeschäft kommt jede Hilfe zu spät», erklärte Kurz und forderte Sibler auf, «eine laute Stimme des Anwalts der Kultur» zu erheben und sich an vorderster Front für seine Sache stark zu machen.

Sibler nannte die Begrenzung der Auslastung auf ein Viertel der Zuschauer einen schmerzlichen Schritt: «Als Kunstminister blutet mein Herz», sagte der CSU-Politiker. «Noch schmerzlicher wäre die Notwendigkeit einer kompletten Schließung des Kulturbetriebs, wie es die Grünen ja kürzlich mit einem Lockdown gefordert hatten.» Um die kulturelle Vielfalt im Freistaat zu stabilisieren, gebe es verschiedene Unterstützungsprogramme für die Kunst- und Kulturbranche. Diese seien bis Ende März verlängert worden.

Kurz bezog sich auf am Dienstag vom Kabinett beschlossene Neuerungen. Danach bleibt die 2G-plus-Regel unter anderem für Ausstellungen oder Kulturveranstaltungen im Innenbereich bestehen. 2G ohne zusätzliche Tests gilt dagegen bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit Ausnahme des Sports und der Kultur, für zoologische und botanische Gärten oder Freizeitparks, auch innen. Auch Menschen mit Auffrischungsimpfung müssen sich nicht testen lassen.

 

Weihnachtskonzert der Staatskapelle in Parchim abgesagt

Parchim (dpa/mv) - Das Weihnachtskonzert der Mecklenburgischen Staatskapelle in Parchim muss wegen der Corona-Lage und den damit verbundenen Auflagen abgesagt werden. Das eigentlich für den 19. Dezember in der Stadthalle geplante Konzert «Am Weihnachtshimmel» sei unter den derzeitigen Bedingungen nicht umzusetzen, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des Mecklenburgischen Staatstheaters.

Die Corona-Inzidenz im Landkreis Ludwigslust-Parchim lag am Mittwoch bei 353,1 Infizierten pro 100 000 Einwohner innerhalb der letzten Woche, die Hospitalisierungs-Inzidenz bei 8,0. Der Kreis ist auf der gewichteten Stufenkarte des Landesamts für Gesundheit und Soziales damit orange eingefärbt.

 

Opernintendant der Frankfurter Oper kritisiert erneute Änderung von Corona-Regeln

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Intendant der Frankfurter Oper, Bernd Loebe, hat die erneute Änderung der Corona-Regeln in Hessen innerhalb kurzer Zeit kritisiert. «Wir stehen vor der Aufgabe, innerhalb von zwei Tagen weiteren Theaterfreunden absagen zu müssen, das ist kaum realisierbar», sagte er am Mittwoch. Von der dritten Änderung der Corona-Schutzverordnung innerhalb von drei Wochen sei Loebe «mehr als irritiert». Am Dienstag sei der Oper mitgeteilt worden, dass ab Donnerstag nur noch vor 530 Zuschauern gespielt werden dürfe. Bereits zuvor habe pro Vorstellung mehreren hundert Menschen abgesagt werden müssen.

 

 

 

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