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Die Staatskapelle Dresden, hier in der Semperoper. Foto: Staatskapelle, M. Creutziger
2022/23: Staatskapelle Dresden mit Fokus auf Strauss und Mendelssohn Bartholdy. Foto: Matthias Creutziger
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16.5.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Staatskapelle Dresden mit Fokus auf Strauss und Mendelssohn Bartholdy +++ Auftakt für das Cellofestival der Dresdner Musikfestspiele mit Sol Gabetta und Bertrand Chamayou +++ 100 Konzerte bei Kirchenmusikfestival entlang der Weser +++ Dixieland Festival mit Jubiläumsausgabe gestartet

Staatskapelle Dresden mit Fokus auf Strauss und Mendelssohn Bartholdy

Die Zeit der Stille ist vorbei. Nach langen Konzertpausen in der Pandemie musiziert die Staatskapelle Dresden wieder auf der Bühne und im Operngraben. In der neuen Saison soll es sogar auf Reisen gehen.

Dresden (dpa/sn) - Die Sächsische Staatskapelle Dresden legt in der neuen Saison einen Schwerpunkt auf das Werk von Richard Strauss und Felix Mendelssohn Bartholdy. Er habe sich bisher «dem Felix viel zu wenig gewidmet», bekannte Chefdirigent Christian Thielemann am Montag bei der Vorstellung der Spielzeit in Dresden. Ein Konzertprogramm im November bleibt zum 175. Todestag von Mendelssohn Bartholdy ausschließlich diesem Komponisten vorbehalten.

Da die Staatskapelle künftig kein Residenzorchester bei den Salzburger Osterfestspielen mehr ist, wird das Publikum Ostern 2023 an der Elbe mit Strauss-Tagen beschenkt. «Die Verbindungen zwischen Richard Strauss und der Staatskapelle sind so mannigfach, dass man sie immer wieder neu und anders erzählen kann», betonte Thielemann. Neun seiner 15 Opern hatte Strauss damals in Dresden herausgebracht, dem Orchester widmete er seine «Alpensinfonie».

Zudem werden Sinfonien von Anton Bruckner und Gustav Mahler in der neuen Spielzeit zu hören sein. Als Gastdirigenten treten unter anderen Ehrendirigent Herbert Blomstedt, Ton Koopman, Philippe Herreweghe, Daniel Harding und Daniele Gatti auf. Die Geigerin Julia Fischer ist als neue «Capell-Virtuosin» mit mehreren Programmen zu Gast. Als «Capell-Compositrice» - ein weiterer Titel, den das Orchester jede Spielzeit vergibt - agiert Komponistin Olga Neuwirth.

Erstmals nach der Zwangspause wegen der Pandemie sind auch wieder Tourneen nach Asien geplant. Mit dem Ersten Gastdirigenten Myung-Whun Chung reist das Orchester wenige Wochen nach dessen 70. Geburtstag am 22. Januar 2023 nach Südkorea. Schon im Herbst dieses Jahres will die Staatskapelle nach China. Gastkonzerte in Europa sind etwa in Mailand, Wien, Linz, Luxemburg und Hamburg vorgesehen.

Außer in der Semperoper gibt die Staatskapelle beim «Heimspiel» auch Konzerte im Kulturpalast, so ein Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch-Tage Gohrisch. Zum Silvesterkonzert steht erstmals seit langer Zeit wieder Beethovens 9. Sinfonie auf dem Programm. Im Adventskonzert in der Dresdner Frauenkirche gibt die Dirigentin Marie Jacquot ihr Debüt am Pult der Staatskapelle.

Die Sächsische Staatskapelle Dresden wurde 1548 gegründet und gilt als das älteste Orchester der Welt, das ohne Unterbrechung besteht. Im Herbst 2023 möchte man in Dresden ausgiebig das Jubiläum 475 Jahre feiern. Wegen des damit verbundenen Programmes will Thielemann im Sommer 2023 auf ein Engagement in Bayreuth verzichten.

Thielemanns Vertrag in Dresden endet im Sommer 2024. Die Frage nach einem Nachfolger ließ Orchestervorstand Friedwart Christian Dittmann am Montag offen. «Wir befinden uns in einem Prozess, der sehr intensiv ist, aber der tatsächlich nur die Mitglieder des Orchesters etwas angeht.»

 

Rund 8000 Besucher bei Festival «Nordischer Klang»

Greifswald (dpa/mv) - Etwa 8000 Menschen haben nach Angaben des Veranstalters das Kunst- und Musikfestival «Nordischer Klang» in Greifswald besucht. Das Programm habe endlich wieder dieselbe Struktur wie vor der Pandemie gehabt, teilten die Organisatoren am Montag mit. Zehn Tage lang waren Künstlerinnen und Künstler aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Estland und Island für Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und wissenschaftliche Formate in die Hansestadt gekommen.

«Immer wieder hat es uns besonders gefreut zu erleben, wie gerührt die Kulturschaffenden aus den nordischen Ländern über den Zuspruch unseres Festivalpublikums sind», sagte Festivalleiter Marko Pantermöller laut Mitteilung.

Der diesjährige «Nordische Klang» fand vom 6. bis zum 15. Mai unter der Schirmherrschaft Norwegens statt. Im vergangenen Jahr war das Festival in hybrider Form veranstaltet worden. Im Frühjahr gab es Online-Veranstaltungen, im Sommer folgten Open-Air-Konzerte.

 

Auftakt für das Cellofestival der Dresdner Musikfestspiele mit Sol Gabetta und Bertrand Chamayou

Die Dresdner Musikfestspiele starten am Montag (16. Mai) ihr internationales Cellofestival »Cellomania 2.0«. Intendant und Cellist Jan Vogler hat dazu bis 31. Mai über 40 Cellokollegen aus aller Welt nach Dresden geladen. Das Spektrum der insgesamt 19 Cellomania-Konzerte reicht vom klassischen Rezital bis hin zur rockigen Metal-Nacht mit der finnischen Band Apocalyptica (20.5.) in der Jungen Garde.
Den Auftakt gibt die argentinische Cellistin Sol Gabetta (16.5.) mit dem Pianisten Bertrand Chamayou im Kulturpalast. Jan Vogler wird zudem als Solist mit dem hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Paavo Järvi Antonín Dvoøáks Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll (22.5.) aufführen. Neben international gefeierten Solisten wie Daniel Müller-Schott, Mischa Maisky, Harriet Krijgh, den Geschwistern Sheku & Isata Kanneh-Mason oder Kian Soltani wollen die Dresdner Musikfestspiele bei dem Gipfeltreffen auch mehrere Generationen von Cellisten zusammenbringen. So präsentieren sich etwa die Preisträger des internationalen »Tschaikowsky-Wettbewerbs« von 2019 in einem Konzert im Palais im Großen Garten (17.5.), während an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« Dresden öffentliche Cello-Meisterkurse bei David Geringas, Ivan Monighetti und Miklós Perényi (27.5.–30.5.) stattfinden. Höhepunkt des Cellofestivals ist die Lange Nacht des Cellos (26.5.), die den Großteil der teilnehmenden Cellisten an einem Abend auf der Bühne im Kulturpalast vereint. Die Lange Nacht des Cellos wird von MDR/Arte mitgeschnitten und anschließend in drei Blöcken auf Arte Concert ausgestrahlt.

 

100 Konzerte bei Kirchenmusikfestival entlang der Weser

Das Musizieren der Kirchen hat in zwei Jahren Corona gelitten. Chorsingen war gefährlich. Dafür drängt die Kirchenmusik jetzt zu einem neuartigen Festival ins Freie.

Hannover (dpa/lni) - Gospelsingen auf der Weserfähre, Klänge am Radweg, Wandelkonzerte in alten Klöstern und Kirchen - ein Festival mit dem Namen «Weserfestspiele» soll von Samstag an die Vielfalt evangelischer Kirchenmusik zeigen. Bis zum 6. Juni wird entlang der Weser zwischen Hann. Münden und Bremerhaven drinnen und draußen rund 100 Mal Musik gemacht. Das Festival wird von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers veranstaltet und ist den Angaben nach das erste dieser Art.

«Die letzten zwei Jahre waren schwierig für die Kirchenmusik, denn sie lebt ja von der Gemeinschaft und dem Miteinander», sagte Silke Lindenschmidt, eine der Organisatorinnen. Gerade die Kirchenchöre hatten es in der Corona-Pandemie schwer. Daran erinnert ein Chorkonzert «Solange ich atme» in der Christuskirche Bremerhaven.

Ein Chor der 140 hauptberuflichen Kirchenmusiker- und -Musikerinnen der Landeskirche wird im Kloster Amelungsborn bei Stadtoldendorf und im Gedenkort Bunker Valentin in Bremen singen. In Hameln ist am Sonntag ein Familientag mit Orgelführungen, Instrumentenbau-Workshops, Musikgottesdienst und großem Mitmach-Abschlusskonzert geplant. In Verden findet eine Orgelnacht mit Konzerten an allen vier Orgeln des Doms statt.

 

Dixieland Festival mit Jubiläumsausgabe gestartet

Dresden (dpa/sn) - Nach zweijähriger Corona-Pause steht Dresden wieder eine Woche lang im Zeichen des Jazz. Dazu ist am Sonntag das Internationale Dixieland Festival in seine 50. Auflage gestartet. Den Auftakt machten zwei Veranstaltungen im Zoo und auf dem Landgut Hofewiese in der Dresdner Heide. «Wir sind mit der Eröffnung sehr zufrieden», sagte Festivalsprecher Hendrik Meyer. Bei Kaiserwetter seien die Veranstaltungen am Eröffnungstag sehr gut besucht gewesen.

Auf dem Gesamt-Programm stehen Auftritte von 42 Bands und Solisten - von zusammen rund 280 Musikern und Musikerinnen. Sie kommen aus zehn Ländern wie Australien, Kamerun, Ungarn und Schweden. Geplant sind etwa ein Dixieland-Gottesdienst, eine Beach Party, Jazz-Rundfahrten mit der Straßenbahn sowie Jazzmeilen mit unterschiedlichen Stationen. Als Höhepunkt gilt das Finale mit einer großen Parade in der Stadt. Sie ist am kommenden Sonntag (22. Mai) geplant.

Das Programm sei nur mit wenigen Änderungen so, wie es 2020 zum eigentlichen 50. Jubiläumsfestival geplant gewesen war und dann coronabedingt abgesagt werden musste, sagte Meyer. Auch die noch verfügbaren Karten seien zuletzt sehr gefragt gewesen. Den Angaben zufolge lockte das Festival in der Vergangenheit jeweils mehr als 350 000 Besucher an.

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