Karlsruher Händel-Festspiele beginnen mit neuem «Ottone» +++ Tage der Chor- und Orchestermusik in Dessau-Roßlau - Roth erwartet +++ Jüdisch-israelische Kulturtage in Thüringen
Karlsruher Händel-Festspiele beginnen mit neuem «Ottone»
Von wegen olle Kamellen - Barock-Oper ist nach wie vor angesagt. Die Karlsruher Händel-Festspiele zeigen das. Das Publikum liebt die Musik. Und das alljährliche barocke Verwirrspiel.
Karlsruhe (dpa) - Barocke Musik und Lebenslust: Mit der Neuinszenierung der Oper «Ottone - Re di Germania» starten am Freitag (19.00 Uhr) die diesjährigen Karlsruher Händel-Festspiele. Die Uraufführung des Werks im Jahr 1723 in London jährt sich damit zum 300. Mal. Nach Angaben des Badischen Staatstheaters stehen bei den 45. Internationalen Händel-Festspielen bis zum 3. März Operninszenierungen mit internationalen Stars sowie Konzerte mit renommierten Barockmusikern auf dem Programm.
In der Titelrolle des «Ottone» gibt es ein Rollendebüt von Countertenor Yuriy Mynenko. Erstmals präsentieren die Karlsruher den italienischen Dirigenten Carlo Ipata, Regie führt der in Barcelona lebende venezolanische Regisseur Carlos Wagner. Zudem sind international gefeierte Barockstimmen zu hören: Lucía Martín-Cartón, Raffaele Pe und Sonia Prina.
Ein weiteres Highlight ist die Wiederaufnahme des «Hercules» in der Inszenierung von Floris Visser mit Lars Ulrik Mortensen am Pult. Das Festkonzert der Deutschen Händel-Solisten leitet Dirigent Andreas Spering, das Galakonzert Attilio Cremonesi. Außerdem gibt es eine Koproduktion mit den Händel-Festspielen Halle: das Oratorium «La Resurrezione» mit dem Händel-Festspielorchester Halle.
Die Karlsruher Händel-Festspiele wurden 1978 als Festival ins Leben gerufen. Es widmet sich der Musik des deutsch-englischen Barockmeisters Georg Friedrich Händel (1685-1759). Die Festspiele finden rund um dessen Geburtstag statt, dem 23. Februar. Sie sind seit vielen Jahren ein Besuchermagnet.
Tage der Chor- und Orchestermusik in Dessau-Roßlau - Roth erwartet
Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Nach der coronabedingten Absage im Jahr 2020 richtet Dessau-Roßlau in diesem Jahr die Tage der Chor- und Orchestermusik aus. Parallel zur Bekanntgabe von Programm, Spielstätten und den teilnehmenden Ensembles am Donnerstag im Rathaus der Stadt durch die Organisatoren laufen in der aktuellen «Bundeshauptstadt der Musik» bereits die letzten Vorbereitungen.
Dessau-Roßlau erwartet vom 17. bis 19. März mehrere Hundert Mitglieder von Gesangsvereinen, Blaskapellen, Orchestern, Chören und Jazz-Ensembles. 2020 wollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Festakt zum Abschluss des Treffens in der Bauhaus-Stadt teilnehmen. Nach Angaben der Stadt wird in diesem Jahr die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), zum Festakt im Anhaltischen Theater erwartet.
Die Tage der Chor- und Orchestermusik gelten nach Angaben des Bundesmusikverbandes Chor und Orchester als eines der bedeutendsten Feste der Amateurmusik in Deutschland. Dessau-Roßlau folgt auf die Stadt Neubrandenburg, die im Vorjahr Gastgeber für das Bundestreffen von Musikerinnen und Musikern war. Laut Verband musizieren bundesweit rund 14 Millionen Menschen in ihrer Freizeit.
Jüdisch-israelische Kulturtage in Thüringen
Erfurt (dpa/th) - Zu mehr als 50 Veranstaltungen in zehn Städten laden die diesjährigen Jüdisch-israelischen Kulturtage in Thüringen ein. «Unterhaltsam, nahbar, überraschend, anspruchsvoll, authentisch und tanzbar», beschreibt der künstlerische Leiter Johannes Gräßer das Programm des Festivals vom 8. bis 23. März. «Wir geben moderne Einblicke in die über 3000 Jahre alte jüdische Tradition und damit auch in 900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen», sagt Gräßer, der die Kulturtage im Auftrag der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und des Fördervereins jüdisch-israelischer Kultur gestaltet.
Neben Lesungen, Konzerten, Workshops, Vorträgen, Filmen, Diskussionsrunden und Führungen ist erstmals auch eine «Lange Nacht der Jüdischen Kulturen» am 11. März geplant. Im ganzen Freistaat werden dann aktuelle und ehemalige Synagogen bis weit nach Mitternacht öffnen und Einblicke in den Alltag jüdischen Lebens geben. So wird unter anderem ein Kalligraphie-Künstler live in der Alten Synagoge in Erfurt zeichnen.
Unwissenheit, Stereotype und Vorurteile beförderten Antisemitismus, betont der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Er sehe es daher als wichtige Aufgabe, Möglichkeiten zu schaffen, andere Kulturen kennenzulernen, sagt er. «Mit den Kulturtagen gelingt dies auf leichte und sympathische Art und Weise.»