Hauptrubrik
Banner Full-Size

17.6.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Autor
Publikationsdatum
Body

Kochel am See: Franz Marc Museum wird nach eineinhalbjähriger Bauzeit wiedereröffnet +++ Krefeld: Kunstwerke von Beuys bleiben in Krefelder Museum +++ Leipzig: 50.000 Besucher sehen die Leipziger Sachs-Ausstellung +++ Arnstadt: Neu restaurierter Bildteppich im Arnstädter Schlossmuseum zu besichtigen +++ Chemnitz: Karl-Marx-Monument als begehbares Kunstwerk

Kochel am See: Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wird Franz Marc Museum wiedereröffnet
Am Sonntag, den 22.6.2008 wird das Franz Marc Museum in Kochel am See wiedereröffnet. Die in dem Neubau auf einer Ausstellungsfläche von rund 700 Quadratmetern präsentierte Schau umfasst zum einen die Sammlung der Franz Marc Stiftung mit einer großen Anzahl von Werken des Künstlers sowie die Sammlung Stiftung Etta und Otto Stangl, wie die künstlerische Leiterin Cathrin Klingsöhr-Leroy am Dienstag bei der Präsentation des neuen Museums in Kochel sagte. So ist in dem neuen Museum neben der Malerei und Grafik der Künstlergruppe «Blauer Reiter» auch der Brücke-Expressionismus mit wichtigen Werken vertreten. Hinzu kommen Arbeiten Paul Klees sowie Gemälde von „ZEN 49“, einer Gruppe abstrakter Maler. Zu sehen sind insgesamt 180 Kunstwerke, unter anderem von Max Beckmann, Wassily Kandinsky, Emil Nolde und Pablo Picasso. Selbstverständlich stehe aber auch weiterhin die Kunst Franz Marcs im Zentrum der Ausstellung, betonte Klingsöhr-Leroy. Allerdings werde mit dem Museum «ein neuer Blickwinkel auf den Künstler versucht».
Durch die gemeinsame thematische Hängung der verschiedenen Werke der beiden Sammlungen soll im neuen Haus erfahrbar werden, «dass Franz Marc eine der wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Epoche war».
Das ursprüngliche Franz Marc Museum wurde 1986 gegründet.Mitbegründer des Museums war der inzwischen verstorbene Galerist Otto Stangl. Das Museum befand sich in einer umgebauten Villa. Neben dieser Villa entstand nun der Museumsneubau. Die Villa beherbergt nun unter anderem ein Museumsrestaurant und die Verwaltung.

Krefeld: Die als Beuys-Komplex bekannten fünf Werke von Joseph Beuys bleiben im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld
Wie die Staatskanzlei am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, erwirbt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen zwei der Werke von der bisherigen Besitzerin Helga Lauffs und stellt sie dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die anderen drei Beuys-Werke werde die Sammlerin dem Museum schenken.
Nachdem der Verkauf der Werke gedroht hatte, hatten sich Finanzminister Helmut Linssen (CDU), Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und Helga Lauffs nach langen Gesprächen auf diese Lösung geeinigt. Experten hatten den Versteigerungserlös für alle fünf Werke auf rund 20 Millionen Euro geschätzt.

Leipzig: Mehr als 50.000 Besucher haben bislang die Gunter-Sachs-Ausstellung in Leipzig gesehen
Noch bis Sonntag ist die Retrospektive unter dem Titel „Gunter Sachs - die Kunst ist weiblich“ im Museum der bildenden Künste zu sehen. Ab Mittwoch ist die Schau täglich zwei Stunden länger bis 20.00 Uhr geöffnet, wie das Museum am Dienstag in Leipzig mitteilte.
Die Ausstellung zeigt auf 2000 Quadratmetern rund 400 Werke, darunter etwa 240 eigene Fotografien und sechs Filme von Sachs.
Außerdem sind verschiedene Objekte aus seinem Leben wie Kufenschlitten und ein Motorrad zu sehen. Es ist den Angaben zufolge die bislang größte Schau von und über Sachs. Die Rekonstruktion der legendären Turmwohnung aus dem Palace-Hotel in St. Moritz bildet den Höhepunkt der Ausstellung.
Der 1932 geborene Industriellensohn Sachs machte sich vor allem in den 60er- und 70er-Jahren einen Namen als Kunstsammler, Fotograf und Lebemann.

Arnstadt: „Predigt des Paulus vor den Frauen von Philippi“ – Brüsseler Bildteppich ist nun erstmals wieder zu besichtigen
Zum Bestand des Schlossmuseums Arnstadt gehören elf flämische Tapisserien aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, von denen neun biblische Themen zum Inhalt haben, zwei jedoch wie Menschen agierende Affen – einmal während der Falkenjagd und danach beim „Festschmaus im Walde“. Letztere sind einmalige und einzigartige Stücke, da sich entsprechende Pendants in der Teppichwirkerei bislang nicht finden ließen.
Nach der Eröffnung neuer Ausstellungsräume im Arnstädter Schlossmuseum konnten in den letzten zwei Jahren diese Unikate der interessierten Öffentlichkeit präsentiert werden. Nun wurde allerdings ein weiterer Wechsel in der Ausstellungsvitrine vollzogen: Nach zweijähriger Restaurierungstätigkeit durch Frau Anita Gerlach (VDR), Thyrow, stellt das Schlossmuseum den Brüsseler Bildteppich „Predigt des Paulus vor den Frauen von Philippi“ vor, wobei hervorgehoben werden muss, dass dieses Restaurierungsprojekt ohne die maßgebliche finanzielle Unterstützung des Freundeskreises der KulturStiftung der Länder e.V., Berlin, und des Kultusministeriums des Freistaates Thüringen nicht möglich gewesen wäre.
Die Tapisserie, inzwischen archivalisch datierbar auf das Jahr 1559, zeigt den Apostel Paulus während seiner zweiten Missionsreise predigend vor den Frauen der mazedonischen Stadt Philippi. Erkennbar sind seine Begleiter Timotheus und Silas; die zentrale Frauengestalt ist die Purpurhändlerin Lydia. Der Teppich ist innerhalb der in Arnstadt erhalten gebliebenen vier Tapisserien der Paulusfolge der thematisch gesehen dritte – insgesamt muss die Folge neun Stück zum Inhalt gehabt haben, wobei weltweit nur das Bayrische Nationalmuseum München über die vollständige Zahl der Ausführungen dieses Sujets verfügt.
Es ist geplant, im Jahre 2009 alle genannten elf Tapisserien in Form einer Sonderausstellung vorzustellen, gleichzeitig verbunden mit einer Würdigung der inzwischen abgeschlossenen 20jährigen Restaurierungstätigkeit aller dieser Exponate.

Chemnitz: Karl-Marx-Monument als begehbares Kunstwerk
Das verhüllte Karl-Marx-Monument in Chemnitz wird ab heute Abend als begehbares Kunstwerk präsentiert. Nach mehreren Verschiebungen des Eröffnungstermins soll das «Temporary Museum of Modern Marx» bis zum 31. August täglich von 11.00 bis 20.00 Uhr zur Auseinandersetzung mit Marx und dem Standort einladen, wie die Organisatoren des Projektes ankündigten.
Studenten der Kunstuniversität Linz (Österreich) und des Fachbereiches Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule hatten das Projekt erarbeitet. Nachdem die Ausleihe des Denkmals an eine Freiluft-Skulpturenausstellung in Münster 2007 gescheitert war, sollte die Aufmerksamkeit auf dessen Originalstandort gerichtet werden.
Das Chemnitzer Marx-Monument gilt als die größte Kopf-Plastik der Welt. Das mit Sockel mehr als 13 Meter hohe Denkmal wurde von dem sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel geschaffen und 1971 eingeweiht.
Chemnitz hieß von 1953 bis 1990 Karl-Marx-Stadt.
Autor