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17.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Ludwigshafener Orchester hält an Schwerpunkt Konzerttätigkeit fest +++«Klassiktage Berliner Schlösser» wieder Anfang August +++ Moritzburg Festival - Musiker stellen sich solo oder im Duo vor +++ Klagenfurter Ensemble: Kafka-Oper von Phil Glass +++ Erstaufführung eines Debussy-Klavierstücks


Ludwigshafener Orchester hält an Schwerpunkt Konzerttätigkeit fest
Ludwigshafen (ddp-swe). Der Intendant der Staatsphilharmonie in Ludwigshafen, Rainer Neumann, hält an dem Schwerpunkt Konzerttätigkeit für sein Orchester fest. «Wir sind eines der führenden Konzertorchester in Deutschland und de facto das Spitzenorchester in Rheinland-Pfalz», sagte Neumann am Mittwoch auf ddp-Anfrage in Ludwigshafen. Für ein Orchester mit «80 Prozent Opernbetrieb und 20 Prozent Konzertbetrieb» werde er nicht bereit stehen, betonte er. Mit dieser Haltung werde er auch in die am Donnerstag beginnenden Gespräche der Arbeitsgruppe zur Orchesterreform in Rheinland-Pfalz gehen.
Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) hatte unter anderem vorgeschlagen, aus Einsparungsgründen die Orchester in Mainz und Ludwigshafen bis 2005 zu einem Großorchester zu verschmelzen. Im Zuge der Neuordnung sollen 40 Musikerstellen eingespart werden. Neumann betonte, die Fusion mit Mainz sei «theoretisch eine interessante Idee». Im Moment sehe er aber noch «viele Fragen».
Die Orchestervorstände gingen aber «offen, gesprächsbereit und flexibel» an die Diskussion heran, unterstrich der Ludwigshafener Intendant. Wenn sich jedoch herausstelle, dass eine Fusion zu viele Schwierigkeiten nach sich ziehe, dann müsse man von dem Plan Abstand nehmen, fügte er hinzu.
Die Staatsphilharmonie stellte am Mittwoch ihr neues Programm für die Saison 2003/2004 vor. Neumann betonte, das Orchester werde auch weiterhin sein «Profil schärfen» und künftig auf Wunsch des künstlerischen Leiters Ari Rasilainen mehr nordische Komponisten einbeziehen. Mit dem neuen Logo und dem veränderten «Outfit» solle sich das Orchester zudem «gestraffter und moderner» präsentieren. Zudem soll die für 2003 abgesagte zehntägige Konzerttournee nach China nun im Herbst 2004 stattfinden.

«Klassiktage Berliner Schlösser» wieder Anfang August
Berlin (ddp-bln). Der Verein «Musik in Brandenburgischen Schlössern» veranstaltet Anfang August wieder sein Musikfest «Klassiktage Berliner Schlösser». Schwerpunkt des Berliner Sommerfestivals ist in diesem Jahr die Musik von Bach, Mozart und Vivaldi. Das besondere Ambiente der Berliner Schlösser in Verbindung mit klassischer Musik seien Markenzeichen der Klassiktage, sagte ein Sprecher des Vereins. Vom 1. bis 10. August bilden fünf der bekanntesten Berliner Schlösser die Kulisse für das Musik-Highlight, dessen Schirmherrschaft der Kultursenator Thomas Flierl (PDS) übernommen hat.
Eröffnet wird das Festival am 1. August mit den Brandenburgischen Konzerten I in der Kapelle des Schlosses Charlottenburg. Weitere Aufführungsorte sind die Schlosskirchen Köpenick und Buch, die Zitadelle Spandau sowie die Orangerie des Schlosses Glienicke. Die Eintrittspreise für die Konzerte liegen zwischen 16 und 48 Euro.
http://www.berliner-schlosskonzerte.de

Moritzburg Festival - Musiker stellen sich solo oder im Duo vor
Dresden (ddp-lsc). Die Künstler des Moritzburg Festivals stellen sich in diesem Jahr erstmals auch solistisch oder im Duospiel dem Publikum vor. Bei drei kurzen, so genannten Pre-Concert-Recitals haben die Besucher des Festivals vom 2. bis 17. August in Moritzburg bei Dresden Gelegenheit, die Musiker auch in kleineren Kammermusikformen beziehungsweise einzeln zu erleben, wie die Festivalleitung am Mittwoch in Dresden mitteilte.
So wird beispielsweise der finnische Pianist und Komponist Olli Mustonen am 9. August sein Klavierstück «Three Mysteries» vorstellen. Zudem wird er gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter des Festivals, dem Cellisten Jan Vogler, eine Gambensonate von Johann Sebastian Bach spielen.
Weitere Termine, an denen Rezitale stattfinden, sind der 13. und der 16. August. Veranstaltungsort ist die Evangelischen Kirche Moritzburg.
http://www.moritzburgfestival.de

Klagenfurter Ensemble: Kafka-Oper von Phil Glass
orf - In einer sparsamen, aber umso eindrucksvolleren Inszenierung brachte das Klagenfurter Ensemble (k.e.) am Mittwochabend die Kammeroper "In the Penal Colony" von Philip Glass auf die Bühne. Der amerikanische Komponist setzte die Erzählung "In der Strafkolonie" von Franz Kafka in sehr harmonischen Klangbildern musikalisch um. Die Inszenierung von Michael Schilhan beschwor den Geist Kafkas in einer beklemmenden Intensität.
Die österreichische Erstaufführung im Rahmen des Theaterfestivals "20+4" fand in kleinem Rahmen statt, kaum mehr als 100 Besucher fasst das Hypo Alpe-Adria-Zentrum in Klagenfurt. Für das Vier-Personen-Stück sicherlich kein Nachteil, um so dichter die Atmosphäre, unmittelbarer das Erleben des Strudels aus Beklemmung, Angst, der Verwirrung und der Abgründigkeit, in die Kafka und Glass den Zuschauer hinein ziehen. Gerhard Fresacher schuf ein aussagekräftiges Bühnenbild, mit ein paar Requisiten wird ein Kosmos der Grausamkeit inszeniert, in den sich der Reisende scheinbar zufällig verirrt.
Der Reisende, famos gespielt und gesungen von Josef Oberauer, soll einer Exekution der besonders grausamen Art beiwohnen. Sich zuerst als neutraler Beobachter gebend, diese Rolle auch mehrmals betonend, wird er unmerklich immer mehr Teil des Geschehens, seine Neutralität bröckelt sukzessive ab.
Abscheu und Faszination über die elaborierte Tötungsmaschine, die ihm vom Offizier detailliert vorgestellt wird, wechseln einander ab. Der Offizier, ebenfalls überzeugend dargestellt von Gerhard Lehner, dem künstlerischen Leiter des k.e., ist ein Fanatiker mit einem verqueren Sinn für so genannte "Gerechtigkeit". Marjan Stikar als hinzurichtender Delinquent und Erich Pacher als sadistischer Soldat spielen stumme, aber keineswegs schweigsame Rollen. Mit körperlicher Intensität, die fühlbar wird, erfüllen sie ihre Rollen mit Leben.

Erstaufführung eines Debussy-Klavierstücks
orf - Ein erst vor zwei Jahren entdecktes Klavierstück von Claude Debussy wird am Freitag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Komposition des französischen Musikers aus dem Jahr 1917 wird bei einem Musikfestival in einer kleinen Kirche in Roslagen, rund 60 Kilometer nordöstlich von Stockholm, ihre Premiere feiern. Der krebskranke Debussy hatte das gut zwei Minuten lange Musikstück im kalten Kriegswinter seinem Kohlelieferanten überlassen, um ihm für die Wärme in seiner Pariser Wohnung zu danken.
Die Komposition wurde erst vor zwei Jahren in einem Koffer verwahrt entdeckt. Als Interpret reist der französische Pianist Jean-Pierre Armengaud nach Schweden.
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