Hauptbild
Montreus Jazz Festival

Montreux Jazz Festival vom 5.-20. Juli

Hauptrubrik
Banner Full-Size

18.04.24: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

Autor
Publikationsdatum
Body

Elektro-Popband Kraftwerk beim 58. Jazz-Festival in Montreux +++ Jazz-Festival in Magdeburg dreht sich um den Kontrabass +++ Bamberger Symphoniker spielen neue Saison unter Motto «Was wir lieben» +++ Viele bekannte Gesichter bei Bad Hersfelder Festspielen +++ Kremlkritische Band Pussy Riot kommt nach München

Elektro-Popband Kraftwerk beim 58. Jazz-Festival in Montreux

Montreux - Die Elektro-Popband Kraftwerk aus Düsseldorf ist im Sommer bei der 58. Ausgabe des legendären Jazz-Festivals in Montreux am Genfersee in der Schweiz dabei. Das Konzert ist für den 11. Juli vorgesehen, wie die Veranstalter am Donnerstag berichteten. Den Kraftwerk-Abend soll die irische Elektropop-Sängerin Roisin Murphy eröffnen. In Deutschland ist Kraftwerk in diesem Jahr nur einmal zu sehen: Geplant ist ein Konzert am 14. September in Dresden (open Air vor der Semperoper).

Der Name des 1967 gegründeten Festivals ist irreführend: Außer Jazz werden dort seit Jahrzehnten auch Soul und Funk sowie Pop, Hip-Hop, Afrobeats, Trip-Hop und Classic Rock geboten. Es bietet neben den beiden Hauptbühnen viele weitere Schauplätze an der Uferpromenade, wo berühmte Musikerinnen und Musiker teils in kleinem Rahmen auf Fragen des Publikums eingehen und umsonst spielen.

Montreux brüstet sich als Startrampe für die Karriere vieler Stars. Darunter sind etwa der US-Rapper Kendrick Lamar sowie der britische Singer-Songwriter Ed Sheeran. Das Festival dauert vom 5. bis zum 20. Juli.

Auf dem Programm stehen unter anderem Sting, Lenny Kravitz, Alice Cooper, Duran Duran und Deep Purple. Die britische Band und Trip-Hop-Legende Massive Attack tritt mit dem französischen Electronica-Duo Air auf. Die junge britische R&B- und Pop-Sängerin Raye, die bei den Brit Awards in diesem Jahr sechs Auszeichnungen gewann, teilt sich die Bühne mit Soul- und Funk-Legende Janelle Monáe aus den USA. Die Indie-Rock-Urgesteine PJ Harvey und The National gibt es ebenfalls im Doppelpack.

Wegen Umbauarbeiten im sonst genutzten Kongresszentrum findet das Festival auf einem neuen Gelände statt. Die Bühne wird über der Wasserfläche des Genfersees gebaut und hat teils Sitzplätze unter freiem Himmel. Die zweite Bühne ist im Casino. Das alte Gebäude brannte in den 70er-Jahren ab, was Deep Purple damals zu ihrem Hit «Smoke on the Water» inspirierte. Die 1968 gegründete britische Rockband soll zum zehnten Mal in Montreux dabei sein.

 

Jazz-Festival in Magdeburg dreht sich um den Kontrabass

Magdeburg - Ein Instrument im Mittelpunkt: In Magdeburg setzt ein Jazz-Festival unter dem Motto «Der Bass ist der Boss!» auf den Kontrabass. Nach der Eröffnung der Jazz-Tage am Donnerstag stehen bis Sonntag Veranstaltungen im Forum Gestaltung und im Gesellschaftshaus der Landeshauptstadt auf dem Programm. Für die siebte Ausgabe des Musikfestivals können Jazz-Fans an vier Festivaltagen sechs Konzerte besuchen. Nach Veranstalterangaben soll das Festival einen umfassenden Überblick über die musikalische und technische Spannweite eines zeitlosen Instruments geben. Der Kontrabass sei als Klangfundament «ein Meister der Tiefe und eindeutig der Boss», hieß es.

Die Eröffnung im Gesellschaftshaus gestaltet den Organisatoren zufolge das Aurora Oktett, das 2016 vom Komponisten Carl Christian Wittig gegründet wurde und sich sowohl im Jazz als auch in der klassischen Tradition frei bewege. Weiterhin gebe es unter anderem Konzerte vom Florian Herzog Quartett und vom Dave Holland Trio, das den Abschluss der Magdeburger Jazz-Tage gestaltet. Veranstalter sind der Verein Forum Gestaltung und das Magdeburger Kulturbüro.

 

Bamberger Symphoniker spielen neue Saison unter Motto «Was wir lieben»

Bamberg - Das musikalische Programm der Bamberger Symphoniker steht in der Saison 2024/2025 unter dem Motto «Was wir lieben». Die Künstlerpersönlichkeiten der Gäste, der Dirigenten und des Orchesters stünden in der kommenden Saison im Fokus, teilte Intendant Marcus Rudolf Axt am Mittwoch in Bamberg mit. «Was lieben sie, was bewegt sie, was macht sie in ihrem Innersten aus? Diese Essenz bringen wir zu Gehör.»

Ihr Debüt als Dirigent oder Dirigentin in Bamberg geben in dieser Saison unter anderem Joana Mallwitz, Ruth Reinhardt, Roderick Cox und Bernard Labadie. Mit einem Sonderkonzert «Video Games in Concert» mit Musik aus Videospielen wie Assassin's Creed, Call of Duty und Uncharted möchten sich die Symphoniker an ein jüngeres Publikum wenden.

Neben den Auftritten in Bamberg stehen in der neuen Saison zudem zahlreiche Vorführungen im In- und Ausland an. Zum Saisonauftakt sind die Symphoniker mit Chefdirigent Jakub Hrůša etwa vom 6. bis 9. August beim Edinburgh Festival vertreten. Für eine zweite Residenz werden die Bamberger Musiker vom 6. bis 11. September beim Dvorák-Festival in Prag erwartet. Höhepunkte im nächsten Jahr sind eine Asientournee vom 18. Mai bis zum 6. Juni 2025 mit Auftritten in Japan, Korea und Taiwan. Auch im Concertgebouw in Amsterdam und der Elbphilharmonie in Hamburg sind 2025 Konzerte geplant.

Bei den Auftritten in der neuen Saison werden die Bamberger Symphoniker von einer Vielzahl an Gästen unterstützt - dazu zählen Künstler wie Andris Nelsons, Sol Gabetta, Hilary Hahn, Katia, Marielle Labèque und Kit Armstrong. Und bei einer öffentlichen Probe unter dem Motto «Music in the making» möchten die Symphoniker zudem erneut Einblicke in die «Arbeitsphasen des Klangkörpers» geben.

 

Viele bekannte Gesichter bei Bad Hersfelder Festspielen

Bad Hersfeld - Bei den diesjährigen Bad Hersfelder Festspielen wird das Publikum zahlreiche bekannte Schauspieler auf der Bühne erleben. Anna Loos wird in Bertolt Brechts «Dreigroschenoper», mit der die Spiele am 21. Juni in der mittelalterlichen Stiftsruine eröffnet werden, die Rolle der Jenny spielen. An ihrer Seite stehen Aljoscha Stadelmann (Polizeichef «Tiger Brown») und Simon Zigah («Mackie Messer»).

«In diesem Festspielsommer spielt die Musik in allen Stücken eine entscheidende Rolle», sagte Intendant Joern Hinkel am Dienstag wenige Tage vor Probebeginn. «Es war eine schöne Aufgabe, Künstlerinnen und Künstler zu finden, die unser Publikum sowohl darstellerisch als auch mit ihren musikalischen Talenten und Fantasien begeistern.»

Da Anna Loos wegen anderer Engagements an 5 der 20 Aufführungstermine der Dreigroschenoper nicht in Bad Hersfeld sein kann, wird die Travestie-Künstlerin Lilo Wanders nach Angaben der Festspielleitung an diesen Tagen die Rolle der Jenny übernehmen. Inszeniert wird das Stück von dem österreichischen Regisseur Michael Schachermaier.

Intendant Hinkel wird das Drama «Wie im Himmel» selbst inszenieren. Premiere ist am 26. Juli. Zum Ensemble gehören die frühere No-Angels-Sängerin Sandy Mölling, die beiden TV-Urgesteine Horst Janson und Brigitte Grothum sowie Henry Arnold.

Noch nicht bekannt gegeben wurden die Mitwirkenden des Musicals «A Chorus Line», das am 22. Juni erstmals aufgeführt wird. Die Premiere wird mit besonderer Spannung erwartet, da die Festspiele den Broadway-Klassiker nach eigenen Angaben erstmals im deutschsprachigen Raum in einer eigenständigen Inszenierung und Choreografie auf die Bühne bringen dürfen.

Mit mehr als 90 000 Besucherinnen und Besuchern im vergangenen Jahr gehören die Festspiele in Bad Hersfeld zu den größten und traditionsreichsten in Deutschland.

 

Kremlkritische Band Pussy Riot kommt nach München

München - Die Putin-kritische Protestgruppe Pussy Riot kommt nach München. Vier der Frauen wollten sich seine Retrospektive in der Pinakothek der Moderne anschauen, sagte der Münchner Künstler Flatz, der seine Werke noch bis 5. Mai dort zeigt. Der gebürtige Österreicher sprach zudem von einer geplanten Guerilla-Aktion der Aktivistinnen im Museum, danach sei ein Konzert im Kulturzentrum Bahnwärter Thiel geplant. Flatz kennt Pussy Riot seit 2021. Damals hätten sie ein Konzert im Flatz Museum in seiner Heimatstadt Dornbirn gegeben, sagte der Aktionskünstler.

Pussy Riot sorgen seit ihrer Gründung 2011 für Aufsehen und bringen sich immer wieder in Gefahr, in Russland verhaftet zu werden oder Repressionen ausgesetzt zu sein. Die als Punkband bekannt gewordene Gruppe verknüpft ihre Musik mit politischen Äußerungen, die sich insbesondere gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin und den Angriffskrieg in der Ukraine richten.  Berühmt wurde etwa ihr Auftritt in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau, bei dem Mitglieder 2012 mit Strickmasken vor dem Gesicht mit einem Punk-Gebet gegen die Politik des Kreml protestierten und anschließend verhaftet wurde.

[update, 19.4.]:

Pussy Riot - Verachtende Aktionskunst gegen Putin in München

München (dpa) - Nur wenige Minuten dauerte der Spontanauftritt der russischen Punkband Pussy Riot in der Pinakothek der Moderne in München, dann waren die Frauen schon wieder weg. Ihre Bühne war die große Treppe im Foyer des Museums, auf der drei Mitglieder der Gruppe zu rhythmischen Beats und gewohnt provokant Russlands Präsidenten Wladimir Putin als Kriegsverbrecher anprangerten. Mit Strickmasken über dem Gesicht verurteilten sie die zerstörerischen Bomben auf die Ukraine und riefen zur Solidarität mit den Menschen dort auf. Und sie setzten ein besonderes Zeichen der Verachtung: Eine der Frauen lüftete ihren Rock und urinierte auf ein Bild Putins.

Eine Aktion, die es in der Pinakothek bislang nicht gegeben haben dürfte, die Pussy Riot aber schon andernorts auf der Bühne geboten hatte. Danach zogen sie ihre Masken ab und erschienen mit Pullovern mit eindeutiger politischer Aussage: «No Putin, No War» - Kein Putin, kein Krieg - stand dort in knallroten Lettern. Auch der Aktionskünstler Flatz war dabei, der die Gruppe nach München eingeladen hatte, wo sie später noch ein spontanes Konzert im Kulturzentrum Bahnwärter Thiel geben wollten.

Viele Menschen waren gekommen, um die berühmten Aktivistinnen in der Eingangsrotunde des Museums zu erleben. Flatz hatte den Besuch eingefädelt, um Pussy Riot durch seine Retrospektive in der Pinakothek der Moderne zu führen. Kennengelernt habe er die Band 2021 bei einem Konzert im österreichischen Dornbirn, seinem früheren Heimatort. Der Wahlmünchner unterstützt den politischen Hintergrund der Frauen, die für ihren Protest in Russland schon Haftstrafen, Hausarrest und andere Repressalien erleiden mussten. Er habe großen Respekt vor ihrem Mut. «Es gibt wenige Frauen, die solche Eier haben, dass sie aufstehen, und das öffentlich machen, in welcher politischen Gesellschaft und gefährlichen Situation wir sind», sagte der Künstler und verwies auf rechte Tendenzen in vielen Ländern Europas. «Wer jetzt nicht aufsteht, kann danach nicht sagen, ich habe nichts gewusst.»

Die Punkband gründete sich 2011. Die Gruppe verknüpft ihre Musik mit scharfer Kritik am russischen Regime. Berühmt wurde etwa ihr Auftritt in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau, bei dem Mitglieder 2012 mit Strickmasken vor dem Gesicht mit einem Punk-Gebet gegen die Politik des Kreml protestierten und anschließend verhaftet wurden.

 

 

Autor