Frankfurter Musikszene kündigt Festival «Mainly Mozart» an +++ Bregenzer Festspiele setzen wieder auf «Madame Butterfly» +++ Neuinszenierung von «Ottone - Re di Germania» bei Händel-Festspielen +++ Shakespeares «König Lear» 2023 in Bad Hersfeld +++ Opernkompanie Novoflot - Das erste Mal Musiktheater im Kronprinzenpalais in Berlin
Frankfurter Musikszene kündigt Festival «Mainly Mozart» an
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Zehn Musikinstitutionen und Konzertveranstalter aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet haben ein gemeinsames Musikfestival aus der Taufe gehoben. Mit ihm wollen sie nach eigener Aussage vom Donnerstag künftig alle zwei Jahre die Bedeutung von Frankfurt als Musikstadt unterstreichen. Im Zentrum der ersten Ausgabe des Festivals steht der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Unter dem Titel «Mainly Mozart» sollen vom 21. bis 30. April des kommenden Jahres dabei 30 Veranstaltungen an verschiedenen Orten angeboten werden.
Geplant sind auch ungewöhnliche Konzertformate - unter anderem gibt es ein Konzert, bei dem das Publikum mitten im Orchester sitzen darf, Wandelkonzerte in der Stadt, eine «Oper to go» auf einem Ausflugsschiff auf dem Main und ein Jazz-Konzert mit Anlehnungen an den großen Komponisten.
An dem Festival beteiligen sich unter anderem die Alte Oper Frankfurt, die Frankfurter Museums-Gesellschaft, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die hr-Bigband, das hr-Sinfonieorchester, die Oper Frankfurt, die Bad Homburger Schlosskonzerte und die Mozart-Gesellschaft Wiesbaden.
Bregenzer Festspiele setzen wieder auf «Madame Butterfly»
Bregenz (dpa) - Die vor allem von deutschen Gästen besuchten Bregenzer Festspiele setzen 2023 wieder auf die zuletzt so erfolgreiche Inszenierung von «Madame Butterfly» auf der Seebühne. Die vielfach gelobte Produktion habe auch «wirtschaftlich geliefert», sagte der kaufmännische Direktor der Festspiele, Michael Diem, am Donnerstag bei der Programm-Präsentation. Durch einen Umbau bekämen die Besucher künftig mehr Beinfreiheit, die Zahl der Plätze sinke um 200 auf rund 6650. Für 2023 ist den Angaben zufolge bereits ein Drittel der 185 000 Karten der 26 geplanten Seeaufführungen gebucht.
Insgesamt werden die Festspiele vom 19. Juli bis 20. August 80 Veranstaltungen bieten. Dazu gehört die frühe Verdi-Oper «Ernani» um Liebe und Rache. Die Oper voller schöner Melodien und großer Chorszenen habe eine abstruse Handlung, in der sich die Figuren aus einem völlig verdrehten Ehrbegriff heraus selbst die Hölle auf Erden bereiteten, hieß es. «Es ist eine Allegorie auf die Welt, die sich ihre Zwänge selbst schafft», so Intendantin Elisabeth Sobotka. Für die musikalische Leitung zeichnet Residenzdirigent Enrique Mazzola verantwortlich, es spielen die Wiener Symphoniker.
Neuinszenierung von «Ottone - Re di Germania» bei Händel-Festspielen
Karlsruhe (dpa/lsw) - Bei den 45. Internationalen Händel-Festspielen in Karlsruhe soll im kommenden Jahr die Oper «Ottone - Re di Germania» in einer neuen Inszenierung aufgeführt werden. Die Uraufführung des Werks im Jahr 1723 in London jähre sich dann zum 300. Mal, wie das Badische Staatstheater am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte.
Vom 17. Februar bis zum 3. März stehen Operninszenierungen mit internationalen Stars sowie Konzerte mit renommierten Barockmusikern auf dem Programm.
Die Händel-Festspiele wurden 1978 als Festival ins Leben gerufen. Es widmet sich ganz der Musik des deutsch-englischen Barockmeisters Georg Friedrich Händel (1685-1759). Die Festspiele finden rund um dessen Geburtstag, den 23. Februar, statt. Sie hatten sich in Zeiten vor der Corona-Pandemie als Besuchermagnet etabliert.
Shakespeares «König Lear» 2023 in Bad Hersfeld
Bad Hersfeld (dpa) - Mit dem Shakespeare-Klassiker «König Lear» werden die Bad Hersfelder Festspiele im kommenden Sommer eröffnet. Für die Inszenierung wurde die Regisseurin Tina Lanik gewonnen, die bereits am Wiener Burgtheater oder am Münchner Residenztheater Regie führte, wie Intendant Joern Hinkel am Freitag in Bad Hersfeld bekanntgab. «Tina Lanik ist eine der spannendsten Regisseurinnen im deutschsprachigen Raum. Sie wird einen ganz neuen Blick auf «König Lear» gewähren und viele aktuelle Aspekte herausarbeiten», erklärte Hinkel. Die Gäste der 72. Bad Hersfelder Festspiele könnten sich auch wieder auf prominente Schauspieler in einigen Rollen freuen, Namen wurden zunächst noch nicht genannt. Die Premiere ist am 30. Juni.
Für Musical-Fans gibt es 2023 die Rockoper «Jesus Christ Superstar» (Premiere 1. Juli), Regie führt Stefan Huber. Als weiteren musikalischen Höhepunkt kündigte Hinkel «Die Rache der Fledermaus» (ab 11. August) an - eine schräge Version der berühmten Operette von Johann Strauss. Zu sehen sind in der Bearbeitung von Stefan Kai Tietje und Stefan Huber der TV- und Theaterschauspieler Stefan Kurt sowie die Musikkabarettgruppe Geschwister Pfister.
Für Zuschauer ab fünf Jahren spukt im Sommer zudem «Das kleine Gespenst» (Premiere am 7. Juli) nach der beliebten Geschichte von Otfried Preußler durch die Stiftsruine.
Pressemeldung: Das erste Mal Musiktheater im Kronprinzenpalais in Berlin: „Die Harmonielehre Akt 1 – Akt 5 (Von Novoflot und Arnold Schönberg)“
Für die Berliner Opernkompanie Novoflot sind Mehrteiler seit langem ein geeignetes Format, um musiktheatralische Themen aus verschiedenen Blickrichtungen intensiv zu bearbeiten. Nun bietet ein besonderes Datum Anlass, diese Inszenierungsweise mit einer großen Musiktheater-Produktion fortzuführen: 70 Jahre nach seinem Tod werden die Rechte am Werk von Arnold Schönberg frei.
Die Harmonielehre 1 – Akt 5 (Von Novoflot und Arnold Schönberg) ist als fortlaufendes Projekt angelegt und wird in mehreren Teilen in Koproduktion mit der Kölner Philharmonie, der Akademie der Künste und weiteren Partnern entwickelt.
Der Spielort dieser Uraufführung ist ebenso ungewöhnlich wie das gesamte Projekt: Zum ersten Mal überhaupt wird im Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin-Mitte eine Theatervorstellung zu erleben sein – und dann gleich eine große musiktheatralische Hommage an den bedeutenden Innovator Arnold Schönberg!
Entsprechend hochklassig ist die Besetzung, u. a. mit Magne-Håvard Brekke (Schauspiel), Rosemary Hardy (Gesang), Ichi Go (Tanz, Gesang), Altea Garrido (Tanz, Choreografie), Thomas Stache (Tanz, Choreografie) Antonis Anissegos (Klavier), Jacopo Salvatori (Klavier) und Dag Magnus Harvesen (Schlagzeug). Besonders erwähnt sei die Mitwirkung zweier Posaunisten: die fast 80-jährige Improvisations- und Free Jazz-Legende Conny Bauer und der 30 Jahre jüngere vielfach ausgezeichnete Jazzmusiker, Bandleader und Komponist Nils Wogram.
Außerdem dabei: das Ensemble Dissonart, das Danish National Youth Ensemble DUEN sowie der Tanzsportverein Blau-Weiss Berlin e.V.
Die Harmonielehre Akt 1 – Akt 5
(Von Novoflot und Arnold Schönberg)
Uraufführung: Freitag, 09. Dezember 2022, 19:30 Uhr
Weitere Vorstellungen: Samstag, 10. und Sonntag, 11.12.2022, jeweils 19:30 Uhr