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Knapp 70 000 Besucher aus 56 Nationen beim Bachfest Leipzig 2023. Foto: Jens Schluter
Knapp 70 000 Besucher aus 56 Nationen beim Bachfest Leipzig 2023. Foto: Jens Schluter
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19.6.2023: Veranstaltungen aktuell +++ Festspiele und Musical

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Knapp 70 000 Besucher aus 56 Nationen beim Bachfest Leipzig +++ Dresdner Musikfestspiele mit deutlichem Besucherplus +++ Festspiele MV gestartet - 134 Konzerte in drei Monaten +++ Zwei Umbesetzungen bei den Bayreuther Festspielen +++ Ansturm auf Konzerte nach Corona - Rheingau Musik Festival mit Rekord

Knapp 70 000 Besucher aus 56 Nationen beim Bachfest Leipzig

Leipzig (dpa) - Knapp 70 000 Menschen haben ihn diesem Jahr die Konzerte des Bachfests Leipzig besucht. Die Gäste kamen aus 56 Nationen, wie die Veranstalter am Sonntag zum Abschluss des Klassikfestivals mitteilten. Damit sei das Bachfest so international wie noch nie gewesen. 2022 waren Besucherinnen und Besucher aus 51 Ländern gezählt worden. Das elftägige Bachfest stand in diesem Jahr unter dem Motto «Bach for Future» und erinnerte an den Amtsantritt von Johann Sebastian Bach als Thomaskantor in Leipzig vor genau 300 Jahren.

aus der PM des Bacharchivs Leipzig: "Ein Fokus des Bachfestes unter dem Motto »BACH for Future« lag auf dem ersten Leipziger Kantaten-Jahrgang Bachs. Im Zyklus »Best of Kantaten-Jahrgang 1« interpretierten am Eröffnungswochenende vier der besten Kenner des Bachschen Kantatenwerks mit ihren eigenen Ensembles – Philippe Herreweghe, Ton Koopman, Hans-Christoph Rademann und Rudolf Lutz – ihre Favorit-Stücke aus diesem Kantaten-Jahrgang. Im Verlauf des Festivals folgten weitere programmatische Höhepunkte wie ein Knabenchor-Gipfel sowie außergewöhnliche Aufführungen der Bachschen Passionen – teils halbszenisch oder zum Mitsingen.  ... Die Open-Air-Jubiläums-Gala »Tribute to Bach« versammelte am 9. Juni prominente Musikerinnen und Musiker auf dem Leipziger Markt, darunter Lang Lang und Daniel Hope, die vor über 2.000 begeisterten Gästen einen Querschnitt der bekanntesten Werke Bachs präsentierten. »Tribute to Bach« wurde in Kooperation mit der Deutschen Grammophon veranstaltet und live übertragen: im deutsch- und französisch-sprachigen Europa von ARTE Concert sowie weltweit für die Abonnentinnen und Abonnenten von STAGE+, dem neuen Streaming Service von Deutsche Grammophon. Das Konzert wird zudem am 3. September in einer überarbeiteten Fassung auf ARTE ausgestrahlt...."


 

Dresdner Musikfestspiele mit deutlichem Besucherplus

Dresden (dpa/sn) - Die Dresdner Musikfestspiele haben in diesem Jahr deutlich mehr Besucherinnen und Besucher angezogen als im Vorjahr. Es kamen rund 60 000 Menschen zu den 63 Konzerten, wie die Veranstalter am Sonntag zum Abschluss der 32 Festivaltage mitteilten. 2022 waren es 42 000 Gäste bei 65 Konzerten gewesen. Damals hatte noch Corona die Organisation erschwert. Mit einer Auslastung von 91 Prozent und Ticketerlösen von 1,75 Millionen Euro knüpften die Dresdner Musikfestspiele nun wieder an das Niveau vor der Pandemie an. Der 46. Festspieljahrgang stand unter dem Motto «Schwarzweiss».

 

Festspiele MV gestartet - 134 Konzerte in drei Monaten

Schwerin (dpa/mv) - Premiere bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern: Erstmals hat ein Akkordeonspieler das Startsignal für das dreimonatige Festival gegeben, das zu den publikumsträchtigsten Sommer-Reihen für klassische Musik in Deutschland gerechnet wird. Zur Eröffnung am Samstag in der Neubrandenburger Marienkirche überraschte Martynas Levickis aus Litauen mit einer eigens von ihm komponierten Festspiel-Ouvertüre für Akkordeon.

Außerdem spielte er eine Adaption des Gershwin-Klassikers «Rhapsody in Blue», das er mit der NDR Radiophilharmonie unter Delyana Lazarova aufführte. Das Publikum bedankte sich beim Solisten und dem Orchester mit begeistertem Applaus für das außergewöhnliche Konzerterlebnis. Auf dem Programm standen zudem die Konzertsuite «Der Feuervogel» von Igor Strawinski und ein Stück vom Maurice Ravel.

Als Preisträger in Residence wird Levickis mit 26 Konzerten die Festspiel-Saison ganz maßgeblich prägen. «Lassen Sie sich alle verzaubern von der «magischen Trickkiste», wie Martynas sie nennt», sagte Intendantin Ursula Haselböck zur Eröffnung. Der Auftakt vor vollen Rängen lasse darauf hoffen, dass die Festspiele wieder ihre ganze Strahlkraft entfalten können und nach den schwierigen Corona-Jahren der Publikumszuspruch wieder das frühere Niveau erreicht.

 

Zwei Umbesetzungen bei den Bayreuther Festspielen

Bayreuth (dpa/lby) - Nach einem krankheitsbedingten Ausfall präsentieren die Bayreuther Festspiele zwei Umbesetzungen. Nach Angaben von Samstag sagte der Bass Dmitry Belosselskiy seine Teilnahme ab. Dessen Partie des Landgrafen Hermann im «Tannhäuser» übernimmt Günther Groissböck, der in eben dieser Rolle 2011 sein Debüt in Bayreuth gab. Seither zählt der weltweit gefragte Sänger zu den festen Größen auf dem Grünen Hügel. Für Belosselskiys Partie des Hagens in der «Götterdämmerung» springt der Opern- und Konzertsänger Mika Kares ein. In Bayreuth ist er den Angaben nach erstmals dabei. Die Richard-Wagner-Festspiele feiern am 25. Juli Premiere mit dem «Parsifal».

«Wir danken beiden Sängern sehr herzlich für die kurzfristige Übernahme!», hieß es von den Festspielen. Es ist nicht die erste Umbesetzung in dieser Spielzeit. Kürzlich hatte der Bariton John Lundgren für die Titelpartie der Oper «Der fliegende Holländer» abgesagt. Stattdessen übernimmt Michael Volle.

 

Ansturm auf Konzerte nach Corona - Rheingau Musik Festival mit Rekord

Oestrich-Winkel/Mainz (dpa) - Corona ist abgeflaut - viele drängt es wieder in Konzerte mit klassischer Musik. «Wir haben dieses Jahr eine Rekordzahl von 164 Konzerten an 28 Spielstätten mit längst mehr als 100 000 verkauften Karten», sagt der Geschäftsführer des Rheingau Musik Festivals (RMF), Marsilius Graf von Ingelheim, der Deutschen Presse-Agentur.

140 000 Karten gebe es bei dem Konzertreigen im Rheingau sowie in Wiesbaden, Mainz und Rheinhessen unter anderem mit Stargeiger Daniel Hope, Cellistin Sol Gabetta und Jazz-Allrounder Götz Alsmann. Eröffnungskonzert ist am 24. Juni mit einer Festrede von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck im Kloster Eberbach bei Eltville. Hier endet auch am 2. September der «Sommer voller Musik», wie sich das Festival selbst bezeichnet. Daneben gehen wieder zahlreiche weitere Konzertreihen in Hessen und Rheinland-Pfalz über die Bühne.

Bei Beethoven, Bach und Brahms nur noch graue Haare im Publikum? Nein, versichert RMF-Intendant Michael Herrmann: «Es kommen immer wieder Jüngere nach.» Von Ingelheim ergänzt: «Wir bieten beim RMF auch Pop und Rock - aber die Konzerte mit klassischer Musik haben wir in diesem Jahr schneller verkauft.» Und nicht nur an ältere Zuhörer. Mit besonderen Konzerten für Kinder mit erklärenden Informationen tue das RMF in Zeiten eines oft schwächelnden Musikunterrichts in der Schule auch viel für zukünftigen Zuschauernachwuchs.

Mit einem Etat von rund acht Millionen Euro und nur 25 000 Euro Förderung mit Steuergeld nennt sich das RMF «das größte privat finanzierte Festival Europas» - dank Sponsoren und Kartenerlösen. Über die Bühne geht es beispielsweise auch in den Rheingau-Schlössern Johannisberg und Vollrads sowie im neuen Casals Forum in Kronberg im Taunus, im Kurhaus und Kurpark in Wiesbaden sowie erstmals seit der Renovierung wieder in der Mainzer Rheingoldhalle.

2020 ist das RMF Corona zum Opfer gefallen. Herrmann sagt: «Da hatten wir schon Kosten von zweieinhalb bis drei Millionen Euro. Da wären wir pleitegegangen.» Corona-Hilfen vom Bund und Land Hessen «haben unsere Situation stabilisiert». 2021 sei ein auf- und abbaubarer Konzertkubus mit mehreren Hundert Sitzplätzen mit Corona-Abständen neben Schloss Johannisberg die Rettung gewesen. Bereits 1988 hat Herrmann das RMF aus der Taufe gehoben - inspiriert vom Festival des weltberühmten Cellisten Pablo Casals (1876-1973) in Südfrankreich.

Laut Kunstministerium in Wiesbaden ist das RMF mit seinen Dimensionen und der größtenteils privaten Finanzierung «einzigartig» in Hessen. Aber auch andere Veranstaltungsreihen böten viel klassische Musik, zum Beispiel «die Kultursommer Nordhessen, Main-Kinzig-Fulda, Mittelhessen und Südhessen». Hinzu kämen die Kasseler Musiktage, die Weilburger Schlosskonzerte und für Barockfreunde die Festspiele in Bad Arolsen.

Das Kulturministerium in Mainz hebt abgesehen vom RMF das Mosel Musikfestival als Konzertreihe in Rheinland-Pfalz hervor. Dieses sei mit rund 50 Konzerten an mehr als 20 Spielstätten an der Mosel das älteste und größte Klassik-Festival im Bundesland: «Das Programm umfasst neben dem Schwerpunkt Kammermusik auch Orchestermusik der Klassik, Romantik und Moderne, Barock- und Vokalkonzerte.» Zudem erklinge Crossover mit Jazz, Swing und Chanson. Hinzu kommt laut Ministerium das Festival RheinVokal mit «anspruchsvollen Konzerten vor malerischen Kulissen» wie etwa «zu Füßen der Loreley».

 

 

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