Deutsches Chorfest sucht musikbegeisterte Helfer in Leipzig +++ Jazzwoche Burghausen nach zweijähriger Corona-Pause zurück +++ Elbphilharmonie plant Benefizkonzerte für die Ukraine im April +++ Pop-Szene mobilisierte mit «Sound of Peace» Tausende für Ukraine
Deutsches Chorfest sucht musikbegeisterte Helfer in Leipzig
Leipzig (dpa/sn) - Für das Deutsche Chorfest im Mai in Leipzig werden noch musikbegeisterte Helfer gesucht. Die rund 9500 Teilnehmenden, 350 Chöre und 500 Konzerte müssten organisatorische betreut werden, teilten die Veranstalter am Montag mit. Neben einer Aufwandsentschädigung gebe es spannende Einblicke hinter die Kulissen. Im Mai wollen Kinderchöre, Männergesangvereine, Vocal Bands und Kantoreien die Bachstadt Leipzig zum Klingen bringen. Das Deutsche Chorfest war im Vorjahr coronabedingt ausgefallen und kommt nun vom 26. bis 29 Mai nach Leipzig. Ein besonderer Fokus im Programm liegt dabei auf den Kinder- und Jugendchören.
Jazzwoche Burghausen nach zweijähriger Corona-Pause zurück
Burghausen (dpa/lby) - In Burghausen wird wieder gejazzt: Nach den Absagen 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie findet ab Dienstag (22. März) die 51. Jazzwoche Burghausen statt. Das Event gehört zu den traditionsreichsten Jazzfestivals im Land.
Zum Neustart haben die Veranstalter ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt: Zu den Höhepunkten zählen die Auftritte von Soul-Sängerin Joy Denalane und Bill Evans & The Spy Killer. Der US-Saxophonist gastiert mit dem deutschen Top-Schlagzeuger Wolfgang Haffner.
Ebenfalls dabei sind die Mandoki Soulmates. Schlagzeuger und Bandleader Leslie Mandoki hat voraussichtlich Stargäste wie Trompeter Till Brönner und Gitarrist Al Di Meola an seiner Seite. Zum Abschluss der Jazzwoche gibt es am 27. März Konzerte der Hot Stuff Jazz Band sowie der Sängerin Alma Naidu & Band.
Der Bayerische Rundfunk (BR) ist seit 1970 Partner der Jazzwoche Burghausen und überträgt ausgewählte Konzerte im Radio auf BR-Klassik und Bayern 2 sowie im Videostream.
Elbphilharmonie plant Benefizkonzerte für die Ukraine im April
Hamburg (dpa/lno) - Aus Solidarität mit der Ukraine hat die Elbphilharmonie Hamburg zwei Benefizkonzerte für den 11. und 12. April angekündigt. Die Einnahmen würden vollständig an die Nothilfe Ukraine der «Aktion Deutschland Hilft» gespendet werden, heißt es in einer Mitteilung des Konzerthauses am Freitag. Am 11. April sei ein Konzert des Elbphilharmonie Publikumsorchesters geplant, bei dem Amateur-Musiker unter anderem Bach und Tschaikowsky spielen werden. Am Tag darauf folgen laut Mitteilung das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Ensemble Resonanz und das NDR Vokalensemble mit einem gemeinsamen Programm, bei dem auch Werke der ukrainischen Komponisten Hanna Havrylets und Valentin Sylvestrov aufgeführt werden sollen. Alle Mitwirkenden der vier Ensembles verzichten demnach zugunsten der Spenden auf ihr Honorar. Die Tickets für beide Vorstellungen im Großen Saal sind ab sofort erhältlich.
Pop-Szene mobilisierte mit «Sound of Peace» Tausende für Ukraine
Julia Kilian, Thomas Bremser und Gerd Roth, dpa
Berlin - Mit einer großen Solidaritätskundgebung haben Kulturschaffende am Sonntag in Berlin vor Tausenden Menschen ihre Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine demonstriert. Die Friedensaktion «Sound of Peace» (Klang des Friedens) sollte nach Einschätzung der Veranstalter «Europas größte musikalische Kundgebung» gegen den Krieg werden. Auch in anderen deutschen Städten demonstrierten Tausende von Menschen gegen den Krieg.
Nach Angaben der Polizei waren geschätzt 15 000 Menschen zu der musikalischen Aktion mit rund 50 Auftritten in Berlin gekommen. Auf vielen Plakaten wurde sofortiger Frieden gefordert. Häufig zu sehen waren Blau und Gelb, die Farben der Ukraine. Ziel von «Sound of Peace» sollte es auch sein, Spenden zu sammeln, um die Opfer des Krieges in der Ukraine zu unterstützen. Bis zum Abend kamen dabei nach Angaben der Veranstalter mehr als zwölf Millionen Euro zusammen.
Mit dabei war auch Natalia Klitschko, Frau des Bürgermeisters von Kiew und Ex-Profiboxers Vitali Klitschko. «Nur zusammen schaffen wir Frieden», sagte sie. Anschließend sang Klitschko mit «Better Days» ein «neues Lied für mein Land». «Es ist wichtig, die Massen zu sehen, die hier zusammenkommen. Es ist wichtig zu sehen, dass die ganze Welt für die Ukraine steht», sagte Natalia Klitschko.
Auf der Bühne gab es immer wieder Beiträge, in denen die Lage in der Ukraine und von Flüchtlingen dort und weltweit beschrieben wurde. Musikerinnen und Sänger gaben sich das Mikrofon in die Hand. Marius Müller-Westernhagen sang begleitet von Tausenden Stimmen seinen Song «Freiheit», Peter Maffay stimmte unter Jubel «Über sieben Brücken» an. Pascal Kravetz sang «Wozu sind Kriege da», den Song, den er 1981 mit Udo Lindenberg gesungen und berühmt gemacht hatte. Der Geiger David Garrett spielte, Michael Patrick Kelly läutete eine Schweigeminute für den Frieden ein. Clueso sang, einen Song auch zusammen mit der ukrainischen Grundschullehrerin Katharina. Fury in the Slaughterhouse war dabei, ebenso wie In Extremo, Mia., Mine, Revolverheld, Sarah Connor, Silbermond, The BossHoss oder Zoe Wees.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), früher selbst Band-Managerin, sagte: «Die Musik überwindet alle Grenzen, bringt Menschen zusammen - Musik gibt Hoffnung, gibt Kraft gegen diejenigen, die Hass und Gewalt und Mord und Tod mit sich bringen.» Wichtig sei, dass auch russische Künstlerinnen und Künstler dabei seien. «Es wäre verheerend, wenn wir jetzt in einen Kulturboykott geraten würden», betonte Roth.
Auch in Hamburg demonstrierten mehrere Tausend Menschen gegen den Krieg. Die Veranstalter gingen von mehr als 5000 Teilnehmern aus, die Polizei schätzte die Zahl zu Beginn der Veranstaltung auf etwa 3000. Auf Plakaten war zu lesen «STOP AggRussia», «Nato help finally» oder «Russe sag Nein zum Krieg». Auf dem Wasser protestierten Ruderer von acht Vereinen gegen den Krieg.
In Frankfurt am Main kamen nach Polizeiangaben rund 600 bis 700 Demonstranten zusammen, deutlich weniger als erwartet. Die Menschen hielten Schilder in die Höhe, auf denen unter anderem «Stop War, Putin» oder «Putin wird den Krieg verlieren» zu lesen war. In Bremen schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer an einer Friedensdemonstration auf etwa 1300, in Hildesheim auf 700.
Bei einem großen Benefizkonzert in der österreichischen Hauptstadt Wien spielten am Samstag vor mehr als 40 000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion Dutzende Musiker gratis, darunter Bilderbuch und Wanda. Der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen dankte für die Hilfsbereitschaft aller. «Wir setzen gemeinsam ein starkes Zeichen für den Frieden», sagte er in einer Rede. Er richtete sich auch direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, dessen Armee am 24. Februar in der Ukraine einmarschiert war: «Präsident Putin, stoppen Sie diesen Krieg!»