Aktuelle Veranstaltungen: Münchner Opernfestspiele starten, Fête de la musique in Berlin, Kunstfest Weimar unter der Losung «Erinnern schafft Zukunft», Bregenzer Festspiele 2026 und 2027
Bayerische Staatsoper startet in die Festspiele
Draußen ist es heiß, drinnen lockt das Nationaltheater mit jeder Menge Musik und Ballett. Verdi, Wagner, Mozart, Händel und vieles mehr ist bei den Münchner Opernfestspielen in den kommenden Wochen geboten. Ein Format kommt traditionell besonders gut an.
München (dpa/lby) - Die Bayerische Staatsoper steuert auf den Höhepunkt ihrer Spielzeit zu. Am Freitag (23. Juni) beginnen die Münchner Opernfestspiele. Rund fünf Wochen lang erwartet die Besucher ein buntes Programm, darunter Neuproduktionen berühmter Stücke wie Richard Wagners «Lohengrin» und «Aida» von Giuseppe Verdi. Beiden Komponisten ist zudem der Schwerpunkt des Festivals gewidmet, der neben der Aufführung ihrer Werke auch Vorträge, Führungen und künstlerische Interventionen bietet.
Den Auftakt macht das Staatsballett mit den zeitgenössischen Choreographien «Sphären.01 / Goecke» am Freitag. Am Sonntag folgt in St. Michael der Festspiel-Gottesdienst mit der Messe Nr. 4 in C-Dur von Franz Schubert, gestaltet von Chor und Orchester der Staatsoper.
Die erste Opernpremiere steht am Montag (26. Juni) auf dem Spielplan. Neil Armfield inszeniert «Hamlet» von Brett Dean unter musikalischer Leitung von Vladimir Jurowski. Das Stück wurde 2017 beim Glyndebourne Festival uraufgeführt. Am 15. Juli folgt die Premiere «Semele» von Georg Friedrich Händel in einer Inszenierung von Claus Guth.
Bei Oper, Konzert, Ballett und Liederabenden werden auch so manche Stars erwartet wie die Tenöre Plácido Domingo und Jonas Kaufmann oder die Sopranistinnen Brenda Rae und Anja Kampe. Beim beliebten und kostenlosen Format «Oper für Alle» wird am 23. Juli die Oper «Aida» auf den Vorplatz des Nationaltheaters übertragen.
Dem künstlerischen Nachwuchs ist das Format «Playlist» gewidmet. Studierende der Theaterwissenschaften und der Hochschule für Musik und Theater präsentierten Werke, die sie im vergangenen Semester geschrieben und komponiert hätten, heißt es in der Ankündigung.
«Fête de la musique» erklingt in Berlin
Berlin (dpa/bb) - Zahlreiche Menschen haben das eintägige Festival «Fête de la musique» in Berlin gefeiert. Am längsten Tag des Jahres konnten die Besucherinnen und Besucher am Mittwoch an weit mehr als 600 Konzerten teilnehmen wie ein Sprecher des Festivals mitteilte. Bei einem zentralen Event im Rahmen der Special Olympics am Brandenburger Tor wurde auch Kultursenator Joe Chialo (CDU) erwartet. Insgesamt gab es fast 200 Spielorte in der ganzen Stadt.
Die «Fête de la Musique» stammt aus Frankreich. Das Festival wurde 1982 vom damaligen Kulturminister Jack Lang ins Leben gerufen, um Straßenmusik zu feiern. Inzwischen sind Initiativen weltweit am 21. Juni mit «Fêtes» dabei.
Dem Netzwerk «Fête de la Musique Deutschland» zufolge feiern in der Bundesrepublik Menschen in mehr als 80 und weltweit in mehr als 1000 Städten mit. In Berlin wird das Festival eigenen Angaben zufolge seit 1995 gefeiert.
Kunstfest Weimar unter dem Motto «Erinnern schafft Zukunft»
Weimar (dpa) - Das diesjährige Kunstfest, das vom 23. August bis 10. September seine Besucher erwartet, steht unter der Losung «Erinnern schafft Zukunft». Zum spartenübergreifenden Programm gehören nach Angaben der Organisatoren mehr als 150 Veranstaltungen aus allen Genres des aktuellen künstlerischen Schaffens. Dazu zählen unter anderem Installationen, Tanz, Theateraufführungen, Konzerte und Lesungen. So bringt etwa der US-Regisseur Robert Wilson in Weimar eine spezielle Version des Theaterstücks «König Ubu» auf die Bühne.
Zur Eröffnung des Kunstfestes soll eine Installation des Malers und Objektkünstlers Günther Uecker «inhaltsleeren Erinnerungsroutinen» entgegenwirken, hieß es. Der heute 93-Jährige hatte 1999 im Kellerraum der Häftlingskantine des Konzentrationslagers Buchenwald ein «Steinmal» errichtet. 24 Jahre danach soll diese Installation aus Steinen des Buchenwald-Steinbruchs für eine Woche auf dem Theaterplatz unter Mitwirkung der Weimarer Bevölkerung zu neuem Leben erweckt werden.
Wie in den vergangenen Jahren setzt sich das Kunstfest auch dieses Mal mit dem Klimawandel und der fortschreitenden Umweltzerstörung auseinander. Dafür steht unter anderem die Uraufführung des Musiktheaters «Missing in Cantu» des österreichischen Komponisten Johannes Maria Staud und des Dramatikers Thomas Köck am 2. September. Am selben Tag gibt es den Angaben nach auch die Uraufführung des anarchischen Familienstücks «Fällt alle Bäume» des belgischen Performance-Künstlers Benjamin Verdonck. Das Thüringer Umweltministerium unterstützt diese beiden Aufführungen und noch zwei weitere Projekte mit 30 000 Euro.
Der Kurator und Dramaturg Rolf C. Hemke wird das Kunstfest Weimar für weitere zwei Jahre künstlerisch leiten. Das habe der Aufsichtsrat des Deutschen Nationaltheaters (DNT) Weimar bestätigt, gab DNT-Generalintendant Hasko Weber am Mittwoch bei der Programmvorstellung für das diesjährige Kunstfest bekannt. Das Festival für zeitgenössische Künste sei einzigartig in Ostdeutschland und unter der künstlerischen Leitung von Hemke in den vergangenen fünf Jahren gewachsen, betonte Weber.
Im vergangenen Jahr zählte das über drei Wochen und mehrere Spielstätten verteilte Festival rund 27 000 Besucher.
Bregenzer Festspiele 2026 und 2027 mit «La Traviata»
Bregenz (dpa) - Die Bregenzer Festspiele zeigen in den Sommern 2026 und 2027 die Oper «La Traviata» auf der Seebühne. Das Werk von Giuseppe Verdi sei die erste Seebühnen-Neuproduktion der designierten finnischen Intendantin Lilli Paasikivi, die ab der Saison 2025 die künstlerische Leitung des Sommerfestivals übernehme, teilten die Festspiele am Montag mit. Für die Regie zeichnet der Italiener Damiano Michieletto verantwortlich, das Bühnenbild entwirft Paolo Fantin. Beide sind erstmals bei den Bregenzer Festspielen tätig. Die Premiere ist für den 22. Juli 2026 geplant, die letzte Vorstellung des Sommers 2026 soll am 23. August über die Seebühne gehen.
««La Traviata» ist ein Inbegriff der italienischen romantischen Oper. Die Geschichte, die Musik und die Figuren schaffen einen fesselnden und mitreißenden Abend für Augen, Ohren und Herz», sagte die zukünftige Intendantin Paasikivi. Im kommenden Festspielsommer steht mit «Madame Butterfly» noch einmal das Stück der vergangenen Saison auf dem Spielplan. 2024 und 2025 zeigt das nicht zuletzt bei Besuchern aus Deutschland beliebte Festival «Der Freischütz» von Carl Maria von Weber.