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München: Keine teure «Ämtervermehrung» im Staatsoperndirektorium +++ Berlin: Deutsche Oper gastiert als erstes deutsches Musikensemble im russischen Baltijsk +++ Leipzig: Ballettgala für Uwe Scholz +++ Dresden: Zweite Uraufführung von Adriana Hölszkys "Der gute Gott von Manhattan" +++
München: Keine teure «Ämtervermehrung» im Staatsoperndirektorium
München (ddp-bay). Die Bayerische Staatsoper widerspricht einem Magazinbericht, wonach sich die Neubesetzung der Opernleitung weiter verteuern wird. Von einer Ämtervermehrung könne nicht die Rede sein, da die Mitglieder des Direktoriums schon seit langem der Staatsoper-Direktion angehörten und Kent Nagano als Generalmusikdirektor dem ausscheidenden Zubin Mehta nachfolge, sagte ein Sprecher am Montag. Er reagierte damit auf einen «Focus»-Bericht, wonach die Neubesetzung des Direktoriums durch eine Ämtervermehrung noch mehr Geld koste.
Wie der Sprecher weiter mitteilte, wird Staatsintendant Sir Peter Jonas ab September 2006 für die Staatsoper lediglich ehrenamtlich tätig sein. Der frisch zum Intendanten berufene Klaus Bachler trete seinen Vertrag erst 2008 an. Mit Dieter Rexroth sei schon 2003 ein «sehr maßvoll dotierter» Beratervertrag für die Zeit nach 2006 geschlossen worden.
Das Magazin berichtete, dass sich Bachler neben seiner Tätigkeit am Wiener Burgtheater bereits in München einschalten will, ehe er 2008 endgültig das Ruder übernehme. Der im Herbst scheidende jetzige Staatsopernchef Sir Peter Jonas werde solange als Berater weiter arbeiten.
Die Staatsoper wird nach Worten des Sprechers in beiden Interimsspielzeiten von einem Direktorium geleitet, dem der Geschäftsführende Direktor Roland Felber, der Künstlerische Betriebsdirektor Ronald Adler und die Direktorin für Public Relations und Programmentwicklung Ulrike Hessler angehören, und das unter der formalen Leitung von Kent Nagano als kommissarischem Staatsoperdirektor steht.
s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=981…
Berlin: Deutsche Oper gastiert als erstes deutsches Musikensemble im russischen Baltijsk
Das KAMMERENSEMBLE CLASSIC der Deutschen Oper BERLIN hat auf seiner Gastspielreise nach Kaliningrad am Wochenende Geschichte geschrieben: Erstmals nach Beendigung des II. Weltkrieges vor 60 Jahren gastierte am vergangenen Samstag, 21. Mai 2005, ein deutsches Musikerensemble im Offiziersheim der Stadt Baltijsk – dem ehemaligen Pillau, das heute noch militärisches Sperrgebiet ist und von Ausländern nur mit einer Genehmigung des staatlichen Geheimdienstes betreten werden darf. Die Zuschauer des ausverkauften Konzertsaals feierten die Musiker mit Standing Ovations und nicht enden wollendem Applaus.
Dementsprechend hatte der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Kaliningrad, Dr. Cornelius Sommer, bereits am Freitag vor dem Konzert des Kammerensembles in der Philharmonie Kaliningrad das große Engagement der Deutschen Oper Berlin für die deutsch-russische Völkerverständigung gelobt. „Dass die Deutsche Oper Berlin nach den beiden großartigen Konzerten im September des vergangenen Jahres heute bereits zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres in Kaliningrad zu Gast ist, ist ein Ausdruck der Ernsthaftigkeit, mit der sich das Berliner Opernhaus für das kulturelle Leben an diesem historischen Ort einsetzt“, so Sommer.
Quelle: Deutsche Oper
Leipzig: Ballettgala für Uwe Scholz
Im Dezember nahmen sie bei einer Trauerfeier von ihm Abschied, jetzt ehren das Leipziger Ballett und Weggefährten den kürzlich verstorbenen Ballettdirektor. „Für Uwe Scholz“ heißen eine Reihe von Gala-Vorstellungen, in dem die Choreographien dieses Ausnahmekünstlers im Vordergrund stehen und ein Querschnitt seiner Arbeiten zu sehen sein wird. Premiere ist am 18. Juni.
In der Hommage tanzen weltbekannte Ballettgrößen, die Seite an Seite mit Scholz gearbeitet haben. Der Dresdner Ballettdirektor Vladimir Derevianko wird ein Solo aus dem „Feuervogel“ tanzen, den Uwe Scholz nach Stravinsky choreographiert hatte.
Mark McClain, der gemeinsam mit Scholz die John-Cranko-Ballettschule besuchte und Erster Solist beim Stuttgarter Ballett war, tanzt „Piano Rag Music and Tango“ von Stravinsky. Die ehemaligen Ersten Solisten des Leipziger Balletts, Roser Muñoz und Joan Boix, interpretieren ein Pax des deux und Solo aus der „Schöpfung“ zu Musik von Joseph Haydn. Weitere Gäste sind Beatriz Almeida und Christine Jaroszewski.
Das Leipziger Ballett wird „The Unanswered question“ nach Charles Ives und Philip Glass’ „The Canyon“ aus dem Scholz’ Ballett „Amerika“ zeigen sowie Auszüge aus Udo Zimmermanns vokalsinfonischer Komposition „Pax questuosa“, außerdem „Beethovens Siebente Symphonie“.
Zu beiden Werken spielt das Gewandhausorchester unter Myron Romanul. Der Dirigent des Bayerischen Staatsballetts gibt damit sein Debüt an der Oper Leipzig. In der nächsten Saison wird er die Leipziger Ballettpremiere „Der Widerspenstigen Zähmung“ von John Cranko musikalisch leiten.
Quelle: Oper Leipzig
Dresden: Zweite Uraufführung von Adriana Hölszkys "Der gute Gott von Manhattan"
Am 4. Juni 2005 wird die in Schwetzingen 2004 uraufgeführte Oper "Der gute Gott von Manhattan" in Dresden ein weiteres Mal (mit Unterstützung der Stiftung zur Förderung der Semperoper) uraufgeführt.
Die Komponistin Adriana Hölszky konnte nach den Erfahrungen in Schwetzingen einzelne Teile der Partien der Protagonisten und Abschnitte der Partitur überarbeiten. Und der Regisseur Stephan Kimmig, gemeinsam mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Anja Rabes, hat sich auf die neue musikalische Situation (Dirigent Jun Märkl) und die veränderten räumlichen Möglichkeiten in der Semperoper eingelassen und die Geschichte völlig neu inszeniert. Das Uraufführungsteam ist also dasselbe wie 2004, aber das Werk ging noch einmal in die Werkstatt. Durch die von Adriana Hölszky "angeschärften" Gesangspartien und die im Kontrast zur Weitläufigkeit des Dresdner Bühnenraums auf eine begrenzte Spielfläche fokussierten Aktionsradius der Darsteller liegt nun die Konzentration ganz auf dem subversiven Treiben der Liebenden Jan (Andreas Scheibner) und Jennifer (Jennifer Arnold). Unter der aufmerksamen Beobachtung von Gutem Gott (Daniel Gloger), seinen zutragenden Eichhörnchen (Anja-Maria Kaften und Birgit Fandrey), der weissagenden Zigeunerin (Elisabeth Wilke) und nicht zuletzt des kommentierenden Gemeinwesens (Chorsolisten) stürzt das Liebespaar ineinander, verliert sich im Anderen solange, bis dem Weg der beiden ein Ende bereitet wird.
Quelle: Staatsoper Dresden http://www.semperoper.de