Body
Frühwerk von Fritz Overbeck wird ausgestellt +++ Denken, Reden, Machen! - Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche +++ Weimarer Cranach-Altar wieder komplett - Seitenflügel restauriert +++ Kunst am Bau - mfi-Preis für Lothar Baumgarten +++ Werke zweier Maler Thüringer Herkunft in Jena
Frühwerk von Fritz Overbeck wird ausgestellt
Bremen (ddp-nrd). Das Frühwerk des Worpsweder Malers Fritz Overbeck wird ab heute in der Stiftung Overbeck in Bremen-Vegesack gezeigt. Zwischen 1892 und 1902 malte Overbeck große Leinwandbilder, von denen nun zahlreiche ausgestellt werden. Neben den Originalen werden Fotografien von als verschollen geltenden Werken präsentiert. Das Frühwerk Overbecks sind die Bilder, welche später der Dichter Rainer Maria Rilke für sein Porträt des Malers nutzte. Die Schau «Fritz Overbeck - Sein Werk bis 1902» ist bis 24. August zu sehen. Sie ist Teil des Bremer «Rilke-Sommers». Dessen Buch «Worpswede» über die Künstlerkolonie erschien vor 100 Jahren.
Denken, Reden, Machen! - Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche
Bedburg-Hau (ddp-nrw). Die kindliche Entdeckungslust will ab 5. Juli die Ausstellung «Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche» im Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau ansprechen. Die Schau präsentiert Werke des Künstlers in kindgerechter Form, wie ein Sprecher des Museums am Montag mitteilte.
So ist das so genannte «Haus der Geheimnisse» innerhalb des Museums abgedunkelt. Besucher müssen mit einer Taschenlampe die Kunstwerke entdecken. Ein eigens für Kinder konzipierter Katalog weist die Besucher auf die Hintergründe der Bildideen und der Materialauswahl hin.
Die Ausstellung ist wochentags außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Wochenende sind die Beuys-Werke von 10 bis 19 Uhr zu sehen. Die Eintrittskarten kosten 5,50 Euro für Erwachsene, ermäßigt drei Euro.
Weimarer Cranach-Altar wieder komplett - Seitenflügel restauriert
Weimar (ddp). Der Cranach-Altar in der Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) ist wieder komplett. Die beiden Seitenflügel des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Flügel-Altars sind nach Sanierung und Restaurierung wieder an ihren Stammplatz zurückgekehrt. Sie werden zur Aufführung von Händels Oratorium «Der Messias» am Samstag erstmals wieder öffentlich zu sehen sein. Der Unterschied zwischen den beiden Flügeln mit ihren gereinigten Bildern und den restaurierten Rahmen zum noch nicht restaurierten Mittelteil sei frappierend, sagte der Kirchmeister der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Weimar, Joachim Bergmann, der Nachrichtenagentur ddp. Jetzt werde die für 2004 geplante «Kur» der Pedrella und des mittleren Altargemäldes um so dringlicher.
Der Weimarer Reformationsaltar - der Mittelteil zeigt den Reformator Martin Luther (1483-1546), der 1522 in der Weimarer Stadtkirche gepredigt hat, und Lucas Cranach an der Seite des Gekreuzigten - gilt als eines der Hauptwerke der deutschen Renaissance. Er war von Lucas Cranach d. Ä. (1472-1553) in seinen beiden letzten Lebensjahren begonnen und von seinem Sohn Lucas Cranach d.J. (1515-1586) vollendet worden.
http://www.landeskirche-thueringen.de
Kunst am Bau - mfi-Preis für Lothar Baumgarten
Essen (ddp-nrw). Der Künstler Lothar Baumgarten ist am Freitag im Essener Folkwang-Museum mit dem «mfi Preis Kunst am Bau» ausgezeichnet worden. Der 59-Jährige bekam die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Innenraum-Konzeptionen des Bundespräsidialamt in Berlin. Baumgarten hatte sich mit seiner Arbeit gegen 200 Mitbewerber durchgesetzt.
Zur Begründung der Jury hieß es, Baumgarten habe es geschafft, im Bundespräsidialamt auf fast exemplarische Art die Verbindung von Außenraum und Innenraum herzustellen. Die von ihm gewählten Farbfelder seien «keine Applikation, sondern integraler Bestandteil des Gebäudes».
Stifter des Preises ist die Essener mfi Management für Immobilien AG (mfi), ein Projektentwickler von innerstädtischen Einkaufsarkaden und Büroparks. Der mfi-Preis gilt nach mfi-Angaben als einer der größten europäischen Kunstpreise. Mit dem Preis will das Unternehmen das Thema «Kunst am Bau» stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken.
Werke zweier Maler Thüringer Herkunft in Jena
Jena (ddp-lth). Kunst im Dreierpack bietet das Jenaer Stadtmuseum «Göhre» seinen Besuchern seit Freitag. «Wir haben die im Zuge der Umgestaltung des Museums vorübergehend freien Räume im zweiten Obergeschoss genutzt, um zeitgleich drei Ausstellungen zu präsentieren», sagte Kustos Erik Stephan in Jena. Die so zur Verfügung stehenden zwei Etagen teilen sich die beiden Maler Gerd Sonntag und Gerd Wandrer, von denen Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen gezeigt werden. Im Kabinett hingegen demonstriert der Niederländer Oscar Prinsen «Spirituelle Fitnessgeräte für den losgelösten Menschen» in Gestalt von Fotografien, Objekten und Installationen.
Gerd Sonntag (Jahrgang 1954) und der 1952 geborene Gerd Wandrer hätten vieles gemeinsam, betonte Stephan. Beide stammen aus Thüringen und übten die ersten Schritte zur Kunst in Jena. Beide studierten Kunst, wurden exmatrikuliert Sonntag auf eigenen Wunsch, Wandrer zwangsweise und dennoch später als Meisterschüler an die Akademie der Künste Ostberlin berufen. Sonntag habe Jena bereits 1977 in Richtung Ost-Berlin verlassen und sei damit jenem argwöhnischen Klammergriff der Jenaer Stasi entgangen, den Wandrer noch bis zu seiner Ausreise zehn Jahre später nach West-Berlin ertragen musste. Da hatte sich Sonntag bereits einen Namen in der internationalen Kunstszene gemacht, der ihm 1989 die erste Personalausstellung in New York einbrachte.
Vor diesem Hintergrund zeigt das Jenaer Museum die beiden Expositionen. Sonntags Schau «Spucke im Hirn Angst im Gebiss» verdankt ihren Titel dem gleichnamigen Werk von 1997. Sie vereint Werke aus den vergangenen 15 Jahren. Zu sehen sind sowohl seine großformatigen, grellbunten figurativen Gemälde als auch jene, die fast ausschließlich von Schrift bestimmt werden. Die Wandrer-Ausstellung dokumentiert zum einen die Jenaer Zeit, in der der Künstler angesichts eines Berufsverbotes 1986 die «Hofvernissagen» ins Leben rief, zum anderen die Nach-Jenaer-Zeit. Dabei dominieren großformatige Öl- oder Eitempera-Gemälde, die sich vielfach an italienischer Geschichte orientieren.
Die Ausstellungen sind bis zum 24. August dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, mittwochs bis 18.00 Uhr zu besichtigen. Zu den Expositionen von Gerd Sonntag und Gerd Wandrer erschienen umfangreiche Kataloge.