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Usedomer Musikfestival

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23.9.2024: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Usedomer Festival lockt internationale Gäste +++ Reeperbahn-Festival lockte 45.000 Menschen in die Clubs +++ Rund 30.000 Besucher bei Achava Festspielen +++ Letzter «Güldener Herbst» für Amelung als Festivalleiter +++ «Oper für alle» in Oberammergau +++ Wittenberger Renaissance Musikfestival widmet sich dem Pop

Usedomer Festival lockt internationale Gäste

Zum Abschluss der Festivalsaison will das renommierte Usedomer Musikfestival in den kommenden drei Wochen Musikfans anlocken. «Das Usedomer Musikfestival bringt internationale Gäste hierher an den Ostseestrand - auf der Bühne und im Publikum», sagte Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Bettina Martin (SPD). Es ermögliche jungen Musikerinnen und Musikern große Auftritte.

Das Eröffnungskonzert sollte am Abend in der Wolgaster Kirche St. Petri stattfinden. Angekündigt war der polnische Countertenor und gleichzeitige Breakdancer Jakub Józef Orli?ski mit Kantaten des Frühbarock. Sowohl sein sängerisches als auch tänzerisches Können hat er jüngst bei den Olympischen Spielen in Paris gezeigt.

Im Fokus des Festivals steht in diesem Jahr das Nachbarland Polen. Bis 12. Oktober reicht das Repertoire von Klassik, Orgel- und Kammermusik über Folklore bis hin zu Jazz. Zu den erwarteten Höhepunkten gehört nach Angaben der Veranstalter ein Klavierkonzert des Pianisten Rafa? Blechacz Anfang Oktober. Außerdem stehen die Mozart Group mit ihrer Mischung aus Klassik und Kabarett sowie ein Sinfoniekonzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und die NDR Bigband auf dem Programm.

Veranstaltungsorte sind Kirchen, Schlösser, Villen oder die ehemalige Heeresversuchsanstalt in Peenemünde. Das Usedomer Musikfestival widmet sich jedes Jahr besonders der Musik eines Landes aus dem Ostseeraum. Diesjährige Preisträgerin des Usedomer Musikpreises ist die polnische Pianistin Joanna Aleksandra Sielicka.

 

Reeperbahn-Festival lockte 45.000 Menschen in die Clubs

Rund 45.000 Besucherinnen und Besucher haben sich in diesem Jahr beim Reeperbahn-Festival in Hamburg unterhalten lassen - bei etwa 480 Konzerten. Das teilten die Organisatoren mit. Vier Tage lang gab es in den Clubs rund um die Reeperbahn nicht nur Musik aus den klassischen Genres wie Rock, Pop, Indie, Hip-Hop und Electro. Erstmals war auch etwas für Metal- sowie Techno- und Ravefans dabei.

Ein Höhepunkt seien am Donnerstagabend die Auftritte von Skuth, Ronja, Aaron, Fil Bo Riva und Milano sowie Ski Aggu und seinem Duett-Partner Otto Waalkes gewesen. Das Duo brachte im Docks auch den Hit «Friesenjung» auf die Bühne.

Zum Abschluss des internationalen Clubfestivals wurde der Nachwuchspreis an das Berliner Indie-Duo Strongboi vergeben. Die Band hatte die Jury des Anchor-Awards mit «einer magischen Mischung aus guten Songs, starker Musik und einem Gemeinschaftsgefühl» überzeugt, wie Jury-Mitglied Tayla Parx am Samstagabend bei der Verleihung des Preises im St. Pauli Theater sagte. Neben der Siegertrophäe erhielt Strongboi einen Gutschein für Licht- und Tonausrüstung im Wert von 20.000 Euro. Zudem wird der Band für einen Monat ein kleiner Tourbus bereitgestellt.

Zu den fünf anderen Nominierten gehörten die britische Pop-Sängerin Beth McCarthy, die Folk-Sängerin Enji aus München, die österreichische Indie-Pop-Sängerin Kässy, die australische R'n'B-Musikerin Milan Ring und die südafrikanische Hip-Hop-Sängerin Moonchild Sanelly.

Das Reeperbahn-Festival ging in diesem Jahr bereits in seine 19. Runde. Es gilt als wichtiges Branchentreffen, denn das Festival besuchen nicht nur etwa zehntausende Musikfans, sondern auch etwa 5000 Fachleute aus nahezu allen Bereichen der nationalen und internationalen Musikwirtschaft.

Gleichzeitig werden auf dem vom Bund und von Hamburg mit zusammen rund 8,6 Millionen Euro geförderten Festival auch wichtige Grundlagen für die Zukunft erarbeitet und drängende Themen besprochen. Zuletzt ging es beispielsweise um Geschlechtergerechtigkeit. 2024 lag unter dem diesjährigen Motto «Let The Music Grow» der Fokus der Konferenz auf Künstlicher Intelligenz, der Rettung der Grassroots-Kultur, Diversität und Nachhaltigkeit. Das seien die derzeit drängendsten Probleme der Musikwirtschaft.

 

Rund 30.000 Besucher bei Achava Festspielen

Etwa 30.000 Besucher haben die diesjährigen Achava Festspiele Thüringen gezählt. Davon seien rund 5.000 beim Schülerprogramm erreicht worden, teilten die Veranstalter mit. Die jüdisch geprägten Achava Festspiele verstehen sich als Festival für den interkulturellen und interreligiösen Dialog. Kernstück sind Schulprojekte: Dabei treffen Schülerinnen und Schüler etwa auf Überlebende der Shoah, deren Nachfahren sowie auf Fachleute für Geschichte.

«Der wichtigste Bestandteil der Achava Festspiele - das Bildungsangebot - ist wirklich gut angekommen. Die Nachfrage war größer, als die vorab geplanten Veranstaltungen, insbesondere im Schulbereich», sagte Festival-Intendant Martin Kranz. Die Diskussionsfreudigkeit der Kinder und Jugendlichen sei enorm, das Engagement der Lehrer und Lehrerinnen vorbildlich gewesen.

Vom 8. bis 22. September gab es 90 öffentliche und geschlossene Veranstaltung. Offen für alle Interessierten waren etwa Konzerte und Ausstellungen. Es gab Kochkurse, Tanzprojekte und Musikprojekte. Manche Veranstaltungen laufen auch noch einige Wochen über die offizielle Festival-Zeit hinaus, darunter eine Kalligraphie-Ausstellung in der Stadtbibliothek Gotha und eine Foto-Ausstellung in der Bibliothek der Bauhaus-Universität Weimar.

Die Festspiele zählen mit dem Yiddish Summer Weimar und den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen zu den jüdisch geprägten Festivals in Thüringen. Das Wort Achava bedeutet auf Hebräisch «Brüderlichkeit».

 

Letzter «Güldener Herbst» für Amelung als Festivalleiter

Die diesjährige 26. Ausgabe des «Güldenen Herbsts» wird die letzte unter der Leitung von Gerd Amelung sein. Nach Abschluss des unter dem Motto «Musik.Innovation» stehenden Festivals wird 2025 Mezzosopranistin Alice Lackner neue Leiterin. Einen Ausblick auf die letzte Edition unter Amelung gibt es am Abend mit einem Prolog-Konzert in Weimars Herderkirche, wie die Veranstalter mitteilten. Gespielt wird Musik von Johann Theile (1646-1724), einem Meisterschüler des bedeutenden Frühbarock-Komponisten Heinrich Schütz.

«Die letzte von mir geplante Ausgabe liegt mir besonders am Herzen - wir kehren nach Gotha zurück, in die Stadt, die von Anfang an unser neues Konzept vorbehaltlos unterstützt hat», sagte Amelung laut Mitteilung. Der Cembalo-Spezialist verantwortete das Festival seit 2018 und unterrichtete viele Jahre an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar. Nun verlegt er seinen Lebensmittelpunkt nach Frankreich.

Im vergangenen Jahr kamen etwa 1.000 Besucherinnen und Besucher zu den Veranstaltungen. Auch in diesem Jahr wird eine ähnliche Resonanz erwartet. Eine der insgesamt acht Veranstaltungen ist bereits ausgebucht: eine Exkursion zu historischen Orgeln im Umland Gothas unter anderem mit der Festivalleiterin in spe.

Zum Eröffnungskonzert am 27. September ist in der Margarethenkirche Gotha das Ensemble Polyharmonique mit «Bußpsalmen» von Wolfgang Carl Briegel (1626-1712) zu hören. Am letzten Festivaltag am 29. September sind neben einem Festgottesdienst mit dem Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach zwei weitere Konzerte geplant: In der Schlosskirche Gotha lässt die Musikerin Flóra Fábri mit dem Tangentenflügel und dem Clavecin Royal zwei heutzutage nur noch selten zu hörende Tasteninstrumenten erklingen.

Das Abschlusskonzert im barocken Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein ist dem 450. Geburtstag des berühmt-berüchtigten Tenors Francesco Rasi gewidmet. Rasi gilt als wichtige Figur der Musikgeschichte um 1600 und war Claudio Monteverdis (1567-1643) erster «Orfeo» in der gleichnamigen Oper. Allerdings soll Rasi auch für einen Mord verantwortlich gewesen sein.

 

«Oper für alle» in Oberammergau

Die Bayerische Staatsoper hat den Startschuss für die neue Spielzeit nicht in München gegeben - sondern in Oberammergau. Dort im Passionstheater kamen knapp 4000 Zuschauer für ein «Oper-für-alle»-Konzert zusammen. Nur wenige Plätze, für die es kostenlose Karten gab, blieben am Freitagabend frei.

«Es ist mir ein großes Anliegen, dem Namen «Oper für alle» noch mehr gerecht zu werden, indem wir als Bayerische Staatsoper nicht nur in unserer Heimatstadt München, sondern auch in den Regionen Bayerns zu erleben sind», sagte Opernintendant Serge Dorny. Oberammergau war nach Ansbach und Rosenheim der dritte Ort außerhalb der bayerischen Landeshauptstadt, in dem die Münchner Oper diese Konzerte bislang absolviert hat.

Im Passionstheater, in dem alle zehn Jahre die weltberühmten Passionsspiele aufgeführt werden, präsentierte das Orchester unter der Leitung von Ivan Repu?i? ein Programm aus bekannten Opernarien von Gioachino Rossini, Giacomo Puccini, Richard Wagner oder Giuseppe Verdi. Als Solisten sangen Mezzosopranistin Aigul Akhmetshina und Tenor Piotr Becza?a.

Die offizielle Saisoneröffnung der Staatsoper sollte an diesem Wochenende mit einem Septemberfest im Nationaltheater in München gefeiert werden, die erste große Premiere der Spielzeit ist für den 27. Oktober geplant. Dann startet der neue «Ring des Nibelungen» von Richard Wagner in einer Inszenierung von Regisseur Tobias Kratzer mit dessen Interpretation des «Rheingold». Am Pult steht dann der Musikdirektor der Staatsoper, Vladimir Jurowski. Die Premiere ist nach Angaben auf der Opernhomepage bereits ausverkauft.

 

Wittenberger Renaissance Musikfestival widmet sich dem Pop

Die «Gassenhauer der Renaissance» verschmelzen mit den Hits der vergangenen 50 Jahre: Beim Wittenberger Renaissance Musikfestival dreht sich bei der 19. Ausgabe alles um Popmusik. Bis 29. September gibt es nach Angaben der Veranstalter «Altbekanntes neu zu entdecken und in ungewohnte Zusammenhänge zu stellen». Das Motto lautet «Thank You for the Music» nach dem Hit der schwedischen Popgruppe Abba, im Programm sind Solistinnen und Solisten sowie Ensembles zu erleben, wie es hieß.

So würden zum Beispiel Melodien der französischen Renaissance mit Songs von Leonard Cohen (1934-2016) kombiniert. Auftritte gebe es unter anderem von der Wittenberger Hofkapelle und ihrem Jugendensemble, hieß es. Premiere feiert den Angaben zufolge das Format «Wittenberg singt». Am Samstag sollen alle Wittenberger Chöre gemeinsam in der Schlosskirche singen, hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden erwartet.

Auch das laut Veranstalter «einzige komplexe Workshop-Angebot für Renaissancemusik in Deutschland» ist Teil des Festivals. Zwölf Workshops würden aktuell angeboten. Die Kurse mit internationaler Beteiligung gebe es für Instrumentalspiel, Gesang und Tanz. Erstmals gehören zwei Ausstellungen zum Wittenberger Renaissance Musikfestival, wie es hieß. Die über «Instrumente und Noten der Renaissance und des Spätmittelalters» werde in der Stiftung Leucorea gezeigt.

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