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24.1.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Naumburg: Gefangene spielen selbst produziertes Theaterstück +++ Dortmund: Ruhrfestspiele widmen sich den USA


Naumburg: Gefangene spielen selbst produziertes Theaterstück
Naumburg (ddp-lsa). Gefangene der Justizvollzugsanstalt Naumburg (JVA) wollen mit einem selbst produzierten Theaterstück zum Nachdenken über Schuld und Vergebung anregen. Das Stück «Nachtengel» sei aus einer Kurzgeschichte des 32 Jahre alten JVA-Insassen Jens Böhme entstanden, der daraus einen Einakter schrieb, sagte der Leiter der JVA, Thomas Wurzel, der Nachrichtenagentur ddp. Gemeinsam mit vier weiteren Gefangenen wurde die Inszenierung selbstständig erarbeitet und wird auch von den Gefangenen selbst aufgeführt. Damit habe die JVA Neuland betreten, betonte Wurzel.
Die Geschichte handelt von einem Mann, dessen Frau und Kinder bei einem Autounfall ums Leben kamen. Trost findet er im Alkohol und trifft dabei auf einen Penner, der ebenfalls vom Leben gezeichnet ist. Wie sich jedoch herausstellt, ist dieser Mann der Unfallverursacher.
Die dritte kostenfreie Aufführung der Laiendarsteller fand am Mittwochabend im Festsaal des Oberlandesgerichts Naumburg statt. Musikalisch unterstützt wurde die Theatergruppe von der Band «VG 51», einer Gruppe aus Gefangenen und JVA-Bediensteten. Geplant sind weitere öffentliche Auftritte.


Dortmund: Ruhrfestspiele widmen sich den USA
Dortmund/Recklinghausen (ddp). Amerika als dem Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten widmen sich die Ruhrfestspiele Recklinghausen in diesem Jahr. Nachdem in den vergangenen drei Jahren Autoren wie Lessing, Shakespeare oder Goethe im Mittelpunkt des Festivals gestanden hätten, rücke man nun die USA als «Land der Sehnsucht» in den Fokus der Aufführungen, sagte Intendant Frank Hoffmann am Mittwoch in Dortmund. Damit werde auch gewürdigt, dass die USA als eine vergleichsweise junge Nation eine Theaterkultur auf die Beine gebracht hätten, die weltweit «ihresgleichen sucht».
Die Ruhrfestspiele beginnen traditionell am 1. Mai mit dem großen Kulturvolksfest am grünen Hügel des Festspielhauses und dauern bis zum 15. Juni. Auf dem Programm stehen unter anderem drei Uraufführungen und eine Europapremiere. Als kontinentaleuropäische Premiere ist unter dem Titel «Speed the Plow» (Die Gunst der Stunde) ein Stück mit den beiden Hollywoodstars Kevin Spacey und Jeff Goldblum zu sehen. Spacey hatte bereits vor zwei Jahren während der Ruhrfestspiele die Titelrolle des Shakespeare-Stücks «Richard II.» gespielt.
Auf dem Programm stehen zudem bekannte US-amerikanische Dramatiker wie Eugene O\'Neill, Arthur Miller oder Tennessee Williams. Als Eigenproduktion plant Hoffmann die Inszenierung des O\'Neill-Stücks «Ein Mond für die Beladenen». Das Schauspiel ist eine Kooperation mit dem Theatre National du Luxembourg.
http://www.ruhrfestspiele.de