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Trübe Novemberstimmung in Leipzig, bis in den Januar hineien. Foto: Lieberwirth
Oper Leipzig: Tobias Wolff stellt neues Programm vor. Foto: Lieberwirth
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26.3.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Oper Leipzig: Neues Programm mit neuem Intendanten +++ Staatsballett München präsentiert bei Ballettfestwoche zwei Uraufführungen +++ Erste Weißenfelser Kulturwoche mit 13 Veranstaltungen +++ 70. Europäische Wochen planen Konzert-Schiffsfahrten auf der Donau +++ Arte zeigt Solidaritätskonzert aus der Berliner Philharmonie +++ Kinderoper «Brundibár» in der Marienkirche Gardelegen +++ Stuttgarter Kammerorchester spielt als erstes künftig klimaneutral

Oper Leipzig: Neues Programm mit neuem Intendanten

Leipzig (dpa) - Leipzigs neuer Opernintendant Tobias Wolff will das Haus gemeinsam mit seinem Team neu in der Stadt positionieren. Dazu plant er eine Vielzahl neuer Gesprächsformate und Möglichkeiten für das Publikum, hinter die Kulissen von Oper, Musikalischer Komödie und Ballett zu schauen. «Wir haben große Lust auf diese Stadt», sagte Wolff am Donnerstag bei der Vorstellung des Spielplans für die Saison 2022/23. Wolff tritt seinen Posten offiziell am 1. August an.

An der Oper stehen fünf Premieren auf dem Spielplan. Mit «Undine» oder «Othello» seien Stoffe dabei, die angesichts der Krisen auf der Welt aktueller seien als erwartet, sagte die neue Chefdramaturgin Marlene Hahn. Dazu kommen für die Oper auch ganz praktische Sorgen. Bei der Premiere von Händels «Guilio Cesare» soll der Ukrainer Yuriy Mynenko den Titelpart singen. Mynenko sei derzeit in der Ukraine - und das Opernteam mit allen Gedanken bei ihm.

Nach den Wagner-Festtagen «Wagner 22» in diesem Sommer, dem großen Finale des scheidenden Intendanten Ulf Schirmer, wird dieses Repertoire in der nächsten Spielzeit etwas heruntergefahren. Einige Stücke wie die «Meistersinger von Nürnberg» und «Lohengrien» sollen für die Wagner-Liebhaber aber auf dem Spielplan bleiben.

Für das Ballett kündigte Direktor Mario Schröder drei Premieren an. Sein Ansinnen für die kommende Spielzeit sei es, Kooperationen zu leben. Gleich die erste Premiere im November ist ein Beispiel dafür: «Marin/Schröder» wird ein Ballettabend, den er mit der Grande Dame des zeitgenössischen französischen Tanzes, Maguy Marin, entwickelt hat.

Die Musikalische Komödie, ein frisch renoviertes Musical- und Operettenhaus, plant vier neue Stücke: «Die Dollar-Prinzessin», die Winterrevue «Mit Verspätung ins Glück»», «Anatevka» und «Das Veilchen vom Montmartre.

 

Staatsballett München präsentiert bei Ballettfestwoche zwei Uraufführungen

Wegen Corona-Infektionen im Ensemble war lange unklar, ob und was im Rahmen der diesjährigen Ballettfestwoche gezeigt werden kann. Solange jetzt in letzter Minute nichts mehr schiefgeht, geht es an diesem Samstag los - mit zwei Uraufführungen und einer Deutschlandpremiere.

München (dpa/lby) - Mit zwei Uraufführungen und einer deutschen Erstaufführung beginnt an diesem Samstag die Ballettfestwoche 2022 des bayerischen Staatsballetts in München. Der moderne Dreiteiler «Passagen» vereint das Werk «Bilder einer Ausstellung» von Alexei Ratmansky und die neu geschaffenen Stücke «Sweet Bones' Melody» von Marco Goecke und «Affairs of the Heart» von David Dawson.

«Alle drei Produktionen beschäftigen sich auf ganz eigene Weise mit unterschiedlichen Facetten des Übergangshaften, also mit «Passagen»: mit der Entwicklung von Seelen- und Körperzuständen bei David Dawson und Marco Goecke bis hin zum Auflösen und Neuformieren von Körperbildern bei Alexei Ratmansky», erläuterte das Staatsballett.

Neben «Passagen» stehen auch die beiden Klassiker «Schwanensee» in der Version von Ray Barra und «Giselle» nach Peter Wright auf dem Spielplan der Festwoche. Auch «Juwels», «Paradigma», «Cinderella» und «Der Schneesturm» werden zu sehen sein. Zudem beteiligen sich die Nachwuchstalente der Heinz-Bosl-Stiftung mit einer Matinee.

 

Erste Weißenfelser Kulturwoche mit 13 Veranstaltungen

Weißenfels (dpa/sa) - Die Stadt Weißenfels im Burgenlandkreis veranstaltet zum ersten Mal eine Kulturwoche. Nach der Eröffnung mit einem Festkonzert am Samstag stehen insgesamt 13 Veranstaltungen der Sparten Musik und Literatur auf dem Programm. Zur Einstimmung gibt es im Kulturhaus das Konzert «Wer einsam sitzt in seiner Kammer», gespielt und gesungen vom Südthüringischen Kammerorchester und der Sopranistin Julia Preußler.

Teile des Eröffnungskonzerts sind die Uraufführung des Zyklus «Drei geistliche Lieder nach Novalis» und die konzertante Wiederaufführung des Balletts «Mädchen mit den Schwefelhölzern» nach Hans Christian Andersen (1805-1875). Die Musik stammt von Maria Leontjewa. Den Abschluss der Kulturwoche bildet ein Poetry Slam am 3. April, bei dem sich vier Teilnehmer und Teilnehmerinnen einen Dichterwettstreit liefern.

Die erste Weißenfelser Kulturwoche ist Teil des Festjahres zu Ehren des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) und des Dichters Friedrich von Hardenberg (1772-1801), genannt Novalis. Anlass sind der 350. Todestag des Komponisten und der 250. Geburtstag des Dichters. Beide Männer sind eng mit der Stadt verbunden.

 

70. Europäische Wochen planen Konzert-Schiffsfahrten auf der Donau

Passau (dpa/lby) - Mit einem grenzüberschreitenden Konzert auf der Donau wollen die Passauer Festspiele Europäische Wochen die Ernennung des Donaulimes zum Weltkulturerbe feiern. Am 26. Juni sollen mehrere Schiffe mit Orchester und Publikum von der niederbayerischen Stadt ins österreichische Engelhartszell fahren, teilten die Organisatoren am Freitag mit.

Dazu sollen die Melodien von Georg Friedrich Händels «Wassermusik» erklingen. Die Klassikfans können auf der Fahrt an verschiedenen Orten zusteigen. Die Unesco hatte im vergangenen Sommer den Donaulimes, die Verlängerung der römischen Landgrenzbefestigung Limes, in die Liste des Welterbes aufgenommen.

Das Festival feiert in diesem Jahr das 70-jährige Bestehen. Es sind vom 17. Juni bis 24. Juli rund 50 Veranstaltungen in Ostbayern, Oberösterreich und Südböhmen geplant. Alle drei Weltklasse-Sinfonieorchester aus Bayern würden zu Festkonzerten kommen, berichtete die Festivalleitung.

Das Orchester des Bayerischen Rundfunks ist für das Eröffnungskonzert vorgesehen. Die Bamberger Symphoniker werden am 10. Juli in der Basilika in Niederalteich auftreten, die Münchner Philharmoniker sollen am 23. Juli das Abschlusskonzert mit Lichtkunstshow auf der Passauer Waldbühne gestalten.

Ein weiterer Höhepunkt soll ein Konzert mit Tenor Rolando Villazón am 16. Juli in der Passauer Dreiländerhalle werden. Auch der Krieg in der Ukraine soll bei mehreren Veranstaltungen thematisiert werden.

 

Arte zeigt Solidaritätskonzert aus der Berliner Philharmonie

Straßburg/Berlin (dpa) - Der Kulturkanal Arte zeigt an diesem Sonntag (27.3.) um 17.10 Uhr das Solidaritätskonzert für die Ukraine aus der Berliner Philharmonie. Am 15. März waren dort unter anderem Geigerin Lisa Batiashvili, Tenor Rolando Villazón und Pianist Kirill Gerstein aufgetreten. Alan Gilbert leitete das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und den Rundfunkchor Berlin. Alle Beteiligten hatten auf ihre Honorare zugunsten von Hilfsbündnissen verzichtet.

Online kann das Konzert auf arte.tv abgerufen werden, wie der Sender am Freitag weiter mitteilte. Die ursprünglich für den 27. März geplante Konzertübertragung von «Kissin spielt Gershwin, Berg und Chopin - Salzburger Festspiele 2021» entfällt.

 

Kinderoper «Brundibár» in der Marienkirche Gardelegen

Gardelegen (dpa/sa) - Gut acht Wochen vor Beginn der Altmark Festspiele kommt im Rahmen des Musik-Festivals in der Marienkirche Gardelegen eine besondere Neuinszenierung auf die Bühne. Nach den zwei Aufführungen der 1943 auch im Ghetto Theresienstadt aufgeführten Kinderoper «Brundibár» von Hans Krása (1899-1944) am Freitag wird die offizielle Eröffnung des Festspielsommers am 21. Mai gefeiert. Er dauert bis 4. September und steht unter dem Motto «Sehnsucht nach Licht».

Die musikalische Leitung der Opern-Inszenierung übernimmt der Intendant der Altmark Festspiele, Reinhard Seehafer. Er arbeitet mit dem Kinderchor der Deutschen Staatsoper Berlin und Mitgliedern der Staatskapelle Berlin zusammen. Für die Regie konnte Schauspielerin Meike Droste verpflichtet werden, für die Ausstattung der italienische Maler Flavio de Marco. Erzählt wird die Geschichte des bösen Leierkastenspielers Brundibár, den verarmten Geschwistern Pepícek und Aninka und des Zaubers von Musik und Zusammenhalt.

Möglich wird die Produktion durch die Unterstützung des Landes, des Bundesprogramms «Demokratie leben!», der Stadt Gardelegen und privaten Spendern. Die zwei «Brundibár»-Aufführungen im Rahmen der Altmark-Festspiele können kostenlos besucht werden, die Zahl der Plätze ist begrenzt.

 

Stuttgarter Kammerorchester spielt als erstes künftig klimaneutral

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Noten auf dem Tablet, mit dem Fahrrad zu Proben und Konzert, Ökostrom für die Heizung: Als nach eigenen Angaben erstes deutsches Orchester arbeitet und musiziert das Stuttgarter Kammerorchester klimaneutral. Künstlerinnen, Musiker und Leitung hätten die Lage geprüft und an vielen Stellschrauben gedreht, sagte Intendant Markus Korselt am Donnerstag in Stuttgart. «Es wurden sämtliche Aktivitäten des Orchesters ebenso in den Blick genommen wie der ökologische Fußabdruck der eingekauften Güter und Dienstleistungen.» Sogar der CO2-Ausstoß des Publikums sei berücksichtigt worden.

Es sei deutlich stärker darum gegangen, zu vermeiden und einzusparen als zu kompensieren, sagte Korselt. Außerdem hätten die Musizierenden einen Vorteil gehabt: «Fast alle Instrumente, auf denen das Stuttgarter Kammerorchester spielt, sind über 100 Jahre alt.»

Nach Angaben der Orchesterleitung fallen 89 Prozent der CO2-Emissionen bei Veranstaltungen, bei der Mobilität und den Übernachtungen an, ein weiteres Zehntel ist es in der Verwaltung und ein Prozent im Management. «Die Klimaneutralität erreichte das Kammerorchester nicht durch die eine pauschale Strategie, sondern durch sehr viele, kleinteilige Maßnahmen», sagte Korselt. «Sämtliche Arbeitsbereiche wurden auf umweltfreundlichere Alternativen hin abgeklopft.»

Was sich nicht einsparen lässt, will das Orchester kompensieren: Weil es, wie Korselt sagt, «auf altem Holz spielt», spendet es für ein Projekt zur Aufforstung in Uruguay und pflanzt mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Baden-Württemberg einen jungen Baum pro Tonne CO2 für den Ausstoß bis 2024, insgesamt 1260 Bäume.

 

 

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