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26.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Geburtstagskonzert für Loriot in der Deutschen Oper +++ Pavarotti in Berlin - Startenor lobt deutsches Opernpublikum +++ Musical «Mephisto» vor Uraufführung im Weimarer Kubus +++ Kein Operndebüt für Papagei - Tierschützer drohen mit Klage


Geburtstagskonzert für Loriot in der Deutschen Oper
Berlin (ddp-bln). Zu seinem 80. Geburtstag wird der Humorist und Schauspieler Loriot mit einem großen Konzert in der Deutschen Oper Berlin geehrt. Als Gratulanten und Moderatoren sind Mario Adorf, Sabine Christiansen, Thomas Gottschalk, Evelyn Hamann, Günther Jauch, Otto Sander, Otto Schenk und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) mit von der Partie, wie die Deutsche Entertainment AG am Mittwoch in Berlin mitteilte. Auf dem Programm des Geburtstagskonzerts am 20. November stehen Auszüge aus Wagners Lohengrin, Tristan und Isolde, Walküre und Götterdämmerung unter dem Motto «Szenen einer Ehe - Glück und Unglück».
Vicco von Bülow alias Loriot, der am 12. November 80 wird, wird als Ehrengast anwesend sein. Das Orchester der Deutschen Oper spielt unter der Leitung von Dirigent Christian Thielemann. Die Karten kosten zwischen 52,50 und 182,50 Euro.

Pavarotti in Berlin - Startenor lobt deutsches Opernpublikum
Berlin (ddp-bln). Startenor Luciano Pavarotti gibt am Samstag in Berlin sein einziges Operngastspiel dieser Saison in Deutschland. Pavarotti singt in der Deutschen Oper die Partie des Mario Cavaradossi in Puccinis «Tosca». Als Tosca wird in der Inszenierung von Boleslaw Barlog die amerikanische Sopranistin Carol Vaness zu hören sein. Pavarotti, der diese Woche zur Vorbereitung auf die ausverkaufte Vorstellung in der Hauptstadt weilt, lobte am Mittwoch das Berliner Publikum. Es sei wie überall in Deutschland «fantastisch», wenn man gut singe sogar «enthusiastisch».
Vom Berliner Opernstreit hatte der Tenor, wie er selbst sagte, noch nichts gehört. Dass es in Berlin mehrere Opernhäuser gebe, halte er aber für «eine gute Nachricht». Oper - und Musik überhaupt - seien eine «Botschaft des Friedens und des Glücks», betonte der 67-Jährige. In Zeiten, in denen soviel Geld für Kriege ausgegeben werde, sei es gut, Menschen mit Musik glücklich zu machen.
Pavarotti war nach Angaben der Deutschen Oper dort zuletzt vor 15 Jahren als Nemorino in «Der Liebestrank» zu hören. Den Cavaradossi hatte er im Juni 1985 schon einmal übernommen. Über seine musikalische Zukunft sagte er am Mittwoch, er entscheide kurzfristig über künftige Projekte. In den kommenden Jahren werde er sicher viele Rezitationsabende geben. Mit «Tosca» werde er in der kommenden Saison an der Met in New York gastieren. Den voraussichtlichen Abschied von der Opernbühne kündigte die Gesangslegende für 2005 oder 2006 an.
Zu den Ausflügen in die Pop-Musik sagte Pavarotti, der wiederholt Konzerte mit Popstars wie Sting oder Zuccerro gegeben und Rock-Pop-Klassik-Platten eingespielt hat, diese «schönen Songs» seien für ihn die einzige Möglichkeit zeitgenössische Musik zu machen. Auch sein neues Album sei ausschließlich mit Pop-Songs bestückt. Außerdem sei im Bereich der Wohltätigkeit mit Pop mehr Geld zusammenzubringen. Pavarotti veranstaltet seit 1995 in seiner Heimatstadt Modena Benefiz-Konzerte mit Popstars aus aller Welt. Für das vergangene Konzert im Mai waren 25 000 Tickets verkauft worden

Musical «Mephisto» vor Uraufführung im Weimarer Kubus
Weimar (ddp-lth). Goethes teuflische Figur «Mephisto» wird in diesem Sommer in der Klassikerstadt Weimar ihr Unwesen treiben. Das gleichnamige Musical von Walter Bialek (Musik) und Jürgen Lorenzen (Libretto, Regie und Hauptdarsteller) sollte ursprünglich am Freitag im Kubus im Ilmpark uraufgeführt werden. Doch die Nachfrage nach den nur rund 250 zur Verfügung stehenden Plätzen sei so groß gewesen, dass man sich entschlossen habe, der eigentlichen Premiere bereits eine Vorstellung am Donnerstag voranzustellen, sagte Yvonne Reißig vom congress centrum neue Weimarhalle und Tourismus Servicegesellschaft mbH (cwt) der Nachrichtenagentur ddp. Die cwt bringt diese erste eigene Weimarer Musicalproduktion als Koproduzent heraus.
Das teuflische Sommerspektakel, das die Lücke zwischen Theaterferien und Kunstfest schließen soll, ist eine Mischung aus Gangsterparodie, Traumstory und trickreicher Komödie. Die sieht die Hölle in Konkurs und einen Mephistopheles, der das marode «Unternehmen» mit modernsten Marketing-Strategien sanieren will. Beim Out-Door-Training ist der depressive Gelehrte Dr. Faust sein erstes Opfer. Er kann der Verlockung nicht widerstehen und schließt mit Mephisto einen Pakt. Der Rest der Geschichte ist bekannt, doch endet diese unerwartet glücklich und hat ein Gretchen, das ihren Liebhaber nach allen Regeln der Kunst verführt.
«Mephisto» geht in insgesamt 31 Aufführungen bis zum 10. August immer donnerstags bis sonntags über die Bühne. Für die ersten Vorstellungen nach der Premiere gäbe es nur noch wenige Restkarten, betonte Reißig. Die Musicalproduktion ist ein Teil von «[m]eine sommerliebe weimar». Zu dem sommerlichen Projekt gehören außerdem die «Weimarer Gartenlust» (3. bis 6. Juli), eine Ausstellung mit Werken Pablo Picassos (6. Juli bis 7. September) und das Kunstfest (23. August bis 14. September), das in diesem Jahr unter dem Motto «Mimikry» steht.

Kein Operndebüt für Papagei - Tierschützer drohen mit Klage
Gelsenkirchen (ddp). Wohlmeinende Tierschützer haben das Operndebüt eines Papageis im Gelsenkirchener Musiktheater im Revier (MiR) verhindert. Das «Papageienschutz Centrum Bremen» habe mit einer Klage wegen «nicht artgerechter Haltung» gedroht, sollte der gefiederte Schauspieler in der Barockoper «Armide» auftreten, sagte eine Sprecherin des Theaters am Mittwoch. Nach Rücksprache mit mehreren Amtstierärzten wurde die tierische Statistenrolle deshalb jetzt gestrichen. Bei der Premiere der Oper am 5. Juli soll Tenor Mark Adler mit einem Plüschtier auftreten.
Ursprünglich sollte der Papagei einen zehnminütigen Auftritt in der Oper von Christoph Willibald Gluck bekommen. Am Freitag hatte das MiR noch acht Vögel auf ihre Bühnentauglichkeit überprüft und zwei Aras in die engere Auswahl genommen. Eine Mitarbeiterin des «Ruhr-Zoos» war während des Castings dabei und hatte die kostbaren Tiere im Auge behalten.
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