+++ 36 Orchester und Ensembles beim Würzburger Mozartfest +++ Magdeburger Domfestspiele mit Walter Plathe und Stefan Jürgens +++ Dresdner Musikfestspiele mit vier Uraufführungen, einer Dresden-Premiere und vielen jungen Stars
36 Orchester und Ensembles beim Würzburger Mozartfest
Würzburg - Einen Monat lang können Klassikliebhaber wieder in historischen Würzburger Kulissen Konzerte besuchen. Das am Freitag eröffnete Mozartfest läuft bis zum 23. Juni. Es finden bis zu sechs Veranstaltungen täglich statt. Zu hören sind 36 Orchester und Ensembles, darunter das Scottish Chamber Orchestra, das Mozarteumorchester Salzburg und Concerto Köln sowie 65 Solistinnen und Solisten und Dirigenten.
Das Motto lautet dieses Jahr «Schuld & Vergebung: Seelenforscher Mozart». Der Hauptkünstler - sogenannte Artiste étoile - ist der Cembalist und Dirigent Christophe Rousset. Zum Programm zählen neben Konzerten auch Kinofilme, Podiumsdiskussionen und Workshops. Einige Veranstaltungen sind kostenlos oder gegen eine Spende in frei wählbarer Höhe besuchbar.
Das Mozartfest hat eine über 100-jährige Geschichte und wird nach Angaben der Veranstalterin jährlich von 30 000 Menschen besucht. Zu beliebten Veranstaltungen gehören die Nachtmusiken im Residenz-Hofgarten.
Magdeburger Domfestspiele mit Walter Plathe und Stefan Jürgens
Magdeburg - Konzerte, Lesungen und besondere Aufführungen: Das Wahrzeichen Magdeburgs können Besucherinnen und Besucher bei den Veranstaltungen der Domfestspiele als vielseitigen Ort der Kultur erleben. Nach der Eröffnung der 16. Ausgabe der Veranstaltungsreihe am Montag durch den Entertainer Walter Plathe und seine Hommage an den altmärkischen Sänger und Komiker Otto Reutter (1870-1931) stehen bis 2. Juni Veranstaltungen an. Auch Comedian Stefan Jürgens ist laut Veranstalter Teil der Festspiele.
Der 61-Jährige kommt mit seinem Programm «so viele farben» und bietet «ein Wechselbad aus Poesie, Musik und scharfzüngiger Komik», wie es hieß. Jürgens, der auch Schauspieler und Musiker ist, reiche dazu ein Klavier, ein Stuhl und sein musikalischer Begleiter Ralf Kiwit. Zudem spielen unter anderem das Streichquartett «MozART group» und der in Halberstadt geborene Pianist und Komponist Johannes Wasikowski Konzerte.
Den Angaben zufolge rücken zwei Jubiläen in den Mittelpunkt: 500 Jahre Reformation in Magdeburg und der 70. Jahrestag der Gründung des Konservatoriums Georg Philipp Telemann. Ersteres werde mit einem Festgottesdienst mit Domprediger Jörg-Uhle Wettler gefeiert, zudem lade der Domchor zu einem Konzert. Am 26. Juni 1524 habe der Reformator Martin Luther in der Magdeburger Johanniskirche gepredigt, hieß es. Die Gründung des Konservatoriums am 4. Januar 1954 werde mit einem Festkonzert gefeiert, zu dem das Große Bläserorchester mit Bach, Händel und Beethoven begeistern wolle. Zum Abschluss der Festspiele wolle unter anderem das Bundesjuristenorchester aufspielen.
Die Domfestspiele in Magdeburg werden gemeinsam von der Domgemeinde und dem Stadtmarketingverein organisiert. 2009 feierte die Veranstaltungsreihe anlässlich des 800. Jubiläums der Dom-Grundsteinlegung Premiere.
Dresdner Musikfestspiele mit vier Uraufführungen, einer Dresden-Premiere und vielen jungen Stars
Die Dresdner Musikfestspiele setzen in diesem Jahr mit insgesamt vier Uraufführungen und einer Dresden-Premiere einen Schwerpunkt in der zeitgenössischen Musik. Intendant Jan Vogler und das Philharmonia Orchestra London unter der Leitung von Santtu-Matias Rouvali bringen am 4. Juni 2024 mit Anna Clynes Konzert »Dance« für Violoncello und Orchester die Dresden-Premiere eines hochspannenden Werks in den Kulturpalast. Das 2019 uraufgeführte Konzert ist von irisch-jüdischen Volksmelodien und einem Gedicht des persischen Poeten Rumi aus dem 13. Jahrhundert inspiriert....
Im Rahmen des Gastspiels des Chineke! Orchestra am 31. Mai 2024 erklingt die Weltpremiere des »Handpan Concerto« von der britischen Jazzmusikerin Cassie Kinoshi (*1993), die bereits Musik für zeitgenössische Kurzfilme sowie für das Benyounes Quartet und Mitglieder des BBC Symphony Orchestra geschrieben hat.
Mit gleich zwei neuen Werken präsentiert sich die US-amerikanische Komponistin Hannah Ishizaki (*2000) bei den Musikfestspielen. Für die »Nacht der jungen Stars« am 1. Juni 2024 schreibt sie ein Stück, bei dem sich alle jungen Teilnehmer gemeinsam auf der Bühne präsentieren werden. In Kooperation mit dem Moritzburg Festival feiert auf Schloss Albrechtsberg am 23./24. Mai 2024 zudem ihre Sonate für Violine mit Nathan Meltzer (Violine) und Danae Dörken (Klavier) Uraufführung. Das Konzert wird von MDR Kultur aufgezeichnet und am 4. Juni sowie am 15. Juli im Radio (MDR Kultur/Klassik) ausgestrahlt.
Das diesjährige Auftragswerk der Dresdner Musikfestspiele, Philip Lassers »The Art of Memory«, 12 Präludien für Solo-Piano, erklang bereits am 18. Mai 2024 in der Interpretation des Pianisten Anton Mejias im Palais im Großen Garten und kann ebenfalls noch am 16. Juni bei MDR Kultur sowie am 27. Juli im ARD Radiofestival nachgehört werden.